ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Inflation sinkt im März auf 2,2 Prozent
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im März wie erwartet abgenommen, wobei die Dienstleistungsteuerung erneut rückläufig war. Wie Eurostat mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen um 2,2 (Februar: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. das entsprach genau der Prognose der von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stiegen um 1,0 und 2,4 (2,6) Prozent. Erwartet worden waren 1,0 und 2,5 Prozent.
Inflationsrückgang macht EZB-Zinssenkung wahrscheinlich
Der Rückgang der Inflation im Euroraum im März macht aus Sicht von Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer den Weg für eine Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im April frei. "Die heutigen Inflationszahlen dürften den Tauben im EZB-Rat Aufwind geben", schreibt er in einem Kommentar. Die Inflation liege mit 2,2 Prozent nur knapp über dem EZB-Ziel von 2 Prozent und die EZB dürfte auch die fallende Kerninflation wohlwollend zur Kenntnis nehmen. "Damit ist eine Leitzinssenkung im April deutlich wahrscheinlicher als ein Pausieren. Nach der April-Sitzung dürfte dann noch ein weiterer Schritt folgen, bevor die EZB bei einem Einlagensatz von 2,0 Prozent in den 'Wait-and-see'-Modus schaltet", prognostiziert der Ökonom.
EZB-Zinssenkung im April wahrscheinlich
Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, hält eine Zinssenkung im April durch die Europäische Zentralbank (EZB) trotz der kommunikativen Vorsicht der Zentralbank für wahrscheinlich. "Die Inflationsdaten für den März öffnen die Tür für weitere geldpolitische Lockerungen", schreibt er in einem Kommentar. Es sei davon auszugehen, dass die EZB Mitte April erneut ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte senken werde.
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im Februar auf Rekordtief
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar auf ein neues Rekordtief gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, fiel die Arbeitslosenquote auf 6,1 Prozent, nachdem sie im Januar bei 6,2 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,2 Prozent prognostiziert. In der gesamten EU-27 betrug die Arbeitslosenquote 5,7 (Vormonat: 5,8) Prozent.
S&P Global: Talfahrt der Eurozone-Industrie im März verlangsamt
Die Talfahrt der Eurozone-Industrie hat sich im März verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor stieg auf 48,6 (Vormonat: 47,6) Punkte, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 48,7 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
S&P Global: Deutsche Industrie verlangsamt Talfahrt im März
Die deutsche Industrie hat im März ihre Talfahrt spürbar verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 48,3 von 46,5 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 48,3 ermittelt worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Wertes erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Der Produktionsindex stieg auf 52,1 von 48,9 Zähler. Damit stieg die Industrieproduktion zum ersten Mal seit fast zwei Jahren, unterstützt von einer wachsenden Zahl an Neuaufträgen.
Von der Leyen droht den USA mit Vergeltungsmaßnahmen
Die Europäische Union ist bereit, Vergeltungsmaßnahmen gegen die von US-Präsident Donald Trump geplanten Zölle zu ergreifen, wenn sie keine Einigung mit den USA erzielen kann, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Von der Leyen sagte in einer Rede, dass die EU die Verhandlungen mit den USA aus einer Position der Stärke heraus angehen werde, die durch die Größe des europäischen Marktes und seine Rolle im globalen Handel und in der Technologie unterstützt werde.
Chinas Binnennachfrage erholt sich nicht wesentlich
Barclays bleibt trotz einer Erholung des offiziellen chinesischen Einkaufsmanagerindex im März skeptisch, was eine nachhaltige und sichtbare Erholung der Binnennachfrage in China angeht. Der PMI-Wert deute darauf hin, dass die Nachfrage immer noch hinter dem Angebot zurückbleibe, während sich der Arbeitsmarkt verschlechtert habe. Neben strukturellen Gegenwinden wie der übermäßigen Verschuldung der privaten Haushalte und negativen Vermögenseffekten würden auch zyklische Faktoren einen stärkeren Konsum in China nicht unterstützen.
Chinesische Exporte trotzen US-Zöllen
Chinas Exporte haben sich nach Einschätzung von Julian Evans-Pritchard, Leiter der Abteilung für chinesische Wirtschaftsfragen bei Capital Economics, bisher als widerstandsfähig gegenüber den US-Zöllen erwiesen. Die PMI-Daten für März deuteten darauf hin, dass die Infrastrukturausgaben wieder anziehen. Die Umfragen stünden im Einklang mit einem langsameren BIP-Wachstum im ersten Quartal inmitten einer Schwäche im Dienstleistungssektor. Sowohl der offizielle als auch der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe haben sich im März verbessert. Der Anstieg der Nachfrage spiegele teilweise wider, dass US-Importeure ihre Käufe chinesischer Waren vor weiteren Zöllen vorgezogen hätten, wobei die Komponente der Exportaufträge den höchsten Stand seit dem vergangenen April erreicht habe.
BoJ-Tankan deutet auf rund laufende japanische Wirtschaft
Der Tankan der Bank of Japan (BoJ) deute darauf hin, dass Japans Wirtschaft "auf Hochtouren läuft", erklärt Marcel Thieliant von Capital Economics. Der Tankan zeige, dass "eine zunehmend überhitzte Wirtschaft einen starken Preisdruck erzeugt", so der Leiter des Asien-Pazifik-Raums. Die Details des Tankan seien ermutigend und zeigten, dass die Output-Preise sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Servicebereich gestiegen seien. "Da die Inflation die Prognosen der BoJ voraussichtlich übersteigen wird und der Tankan darauf hindeutet, dass der Preisdruck stark bleiben wird, halten wir eine Zinserhöhung bei der Sitzung der Zentralbank vom 30. April bis 1. Mai für sehr wahrscheinlich", fügt Thieliant hinzu.
DJG/DJN/apo
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