ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Dienstleister im Februar weiter unter Druck
Die deutschen Serviceanbieter haben auch zur Mitte des ersten Quartals unter einer schwachen Nachfrage gelitten. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich zwar auf 48,3 von 47,7 Punkten, blieb aber unter der kritischen Marke von 50 Punkten, wie aus den finalen Daten hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 48,2 vorhergesagt. Vorläufig war für Februar ein Wert von 48,2 ermittelt worden.
S&P Global: Eurozone-Wirtschaft kommt Stabilisierung im Februar näher
Die Wirtschaft der Eurozone ist im Februar einer Stabilisierung näher gekommen. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 49,2 Zähler von 47,9 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 48,9 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.
HCOB: Service-PMI spricht für späte EZB-Zinssenkung
Die aktuelle Einkaufsmanagerumfrage im Dienstleistungssektor des Euroraums liefert aus Sicht von Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank (HCOB), mit Blick auf die bevorstehende EZB-Ratssitzung zwei wichtige Erkenntnisse: "Erstens erhöhen sich die Erzeugerpreise im Dienstleistungssektor weiterhin stark, was vor allem auf die kräftig gestiegenen Löhne zurückzuführen ist", schreibt der Ökonom in der Veröffentlichung. Zweitens lasse die unerwartet robuste Preissetzungsmacht der Dienstleister in einem schleppenden Wirtschaftsklima und einer Wachstumsprognose von unter 1 Prozent für 2024 aufhorchen.
KfW: EZB wartet mindestens bis Juli mit Zinsschritt
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Einschätzung von KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib frühestens im Juli senken. "Die Aussicht einer zwar schwachen, aber doch stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone ermöglicht es den Währungshütern und -hüterinnen, die Entscheidung für eine geldpolitische Lockerung mit Ruhe anzugehen", schreibt sie in einem Kommentar.
Eurozone-Erzeugerpreise sinken im Januar deutlich
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone haben im Januar deutlicher nachgelassen als erwartet. Die Preise auf der Erzeugerstufe fielen im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 8,6 Prozent niedriger. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Minus von 8,0 Prozent gelautet.
IAB: Arbeitszeit im Jahr 2023 auf Tiefstand
Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person ist in Deutschland im Jahr 2023 auf einen Tiefstand gesunken. "Der höchste Krankenstand, die wenigsten Überstunden, die meiste Teilzeit: Die Arbeitszeit war noch nie - außer im Corona-Jahr 2020 - so niedrig wie 2023", berichtete Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs. Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person sank gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent auf 1.342 Stunden. Damit lag sie 2023 um 2,2 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Dies geht aus der Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
MIT-Ökonomin Forbes: QT wirkt deutlich milder als QE - Zeitung
Der massenhafte Abbau von Staatsanleihebeständen durch Zentralbanken (Quantitative Tightening - QT) hat nach bisherigen Erkenntnissen von Wissenschaftlern weitaus weniger starke Auswirkungen auf die Finanzmärkte als der vorhergehende Aufbau (Quantitative Easing - QE). Wie die Ökonomin Kristin Forbes von der MIT-Sloan School of Management in einem Namensbeitrag für die Financial Times schreibt, führte die QT-Ankündigung zu einem Anstieg der Renditen von Staatsanleihen mit mindestens einem Jahr Restlaufzeit um 0,04 bis 0,08 Prozentpunkte. "Diese nur gedämpften Effekte setzten sich fort, wenn die Zentralbanken mit dem Abbau beginnen und verstärken sich selbst dann nicht, wenn sie Anleihen aktiv verkaufen", schreibt Forbes.
Scholz: Mit mir keine Rentenkürzung oder höheres Renteneintrittsalter
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat deutlich gemacht, dass Rentenkürzungen oder eine Erhöhung des Renteneintrittsalters in Deutschland mit ihm nicht zu machen sind. Er lehnte zudem ab, dass es Änderung bei der Regelung zur Rente nach 45 Beitragsjahren geben könnte. "Die Rente schafft Sicherheit, die sich Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr Berufsleben lang erarbeitet haben. Deshalb stört es mich, wenn manche jetzt vorschlagen, ausgerechnet bei den Rentnerinnen und Rentnern zu kürzen", sagte Scholz in der neuen Ausgabe der Videoreihe "Kanzler kompakt".
Brandenburger Innenminister: "Perfider Brandanschlag auf Strominfrastruktur"
Nach großflächigen Stromausfällen im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg hat Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) von einem "perfiden Anschlag" auf die Strominfrastruktur gesprochen. Unbekannte setzten am frühen Dienstagmorgen nach Angaben des Innenministeriums einen Hochspannungsmast zwischen Steinfurt und Hartmannsdorf in Brand, woraufhin die Stromversorgung in umliegenden Ortschaften sowie im nahen Tesla-Werk ausfiel. Das Landeskriminalamt ermittelt nach Polizeiangaben wegen des Verdachts der Brandstiftung.
Studie: Skepsis gegenüber Migration wächst in Deutschland
In Deutschland steigt angesichts steigender Flüchtlingszahlen die Skepsis gegenüber Migration, aber die Offenheit für zugewanderte Menschen bleibt einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zufolge dennoch stabil. Es zeige sich eine ähnliche Entwicklung wie nach der starken Fluchtmigration der Jahre 2015/2016. Die Menschen sorgten sich demnach um Mehrkosten für den Sozialstaat, Wohnungsnot in Ballungsräumen und Probleme in den Schulen.
Pistorius: Individueller Anwendungsfehler ermöglichte Taurus-Abhöraktion
Die von Russland durchgeführte Abhöraktion eines Gesprächs deutscher Luftwaffenoffenziere zum möglichen Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern in der Ukraine ist durch einen "individuellen Anwendungsfehler" eines Offiziers der Luftwaffe ermöglicht worden. Das erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Berlin. Das Kommunikationssystem der Bundeswehr sei allerdings nicht komprimiert worden. Es habe sich auch kein russischer Spion in das Gespräch eingewählt.
Brüssel will deutlich mehr Waffen "Made in Europe"
Europa soll seine Rüstungsproduktion massiv ausbauen und damit unabhängiger von den USA werden. Das sieht eine lange erwartete Verteidigungsstrategie vor, die die EU-Kommission in Brüssel vorstellte. Die Ukraine soll eng in die Pläne eingebunden werden. Deutlich mehr Waffen "Made in Europe" und eine stärkere Unabhängigkeit von internationalen Rüstungsproduzenten wie den USA und Südkorea sind Kern der neuen Strategie. "Wir müssen mehr Verantwortung für unsere eigene Sicherheit übernehmen", sagte EU-Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager - und das unabhängig vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl im November.
Ukraine: Russisches Schiff bei Drohnenangriff im Schwarzen Meer zerstört
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge ein Patrouillenboot der russischen Marine im Schwarzen Meer zerstört. Das Schiff sei bereits zuvor getroffen, aber erst durch den Angriff in der Nacht zu Dienstag zerstört worden, sagte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jusow, Journalisten. Es habe Tote und Verletzte unter der Besatzung gegeben, es sei aber "wahrscheinlich, dass einige Besatzungsmitglieder evakuiert werden konnten", fügte Jusow hinzu. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Feb 48,4 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROGNOSE: 48,0
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Jan war 45,4
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Feb 52,2
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROGNOSE: 52,3
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan bei 51,2
GB/Einkaufsmanagerindex Service Feb 53,8 - S&P Global
GB/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROG: 54,3 - S&P Global
GB/Einkaufsmanagerindex Service Jan war 54,3 - S&P Global
DJG/DJN/AFP/apo
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