ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-BIP stagniert im vierten Quartal
Die Wirtschaft im Euroraum ist im vierten Quartal 2023 auf der Stelle getreten. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal. Damit wurde die erste Schätzung vom 30. Januar bestätigt, womit auch von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte gerechnet hatten. Auf Jahressicht betrug das BIP-Wachstum im vierten Quartal 0,1 Prozent, ebenfalls eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung. Im Vorfeld hatten Ökonomen eine Bestätigung erwartet.
Eurozone-Produktion steigt im Dezember überraschend stark
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Dezember wider Erwarten deutlich gesteigert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 2,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 1,2 Prozent höher. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 3,9 Prozent gerechnet.
Bundesregierung senkt BIP-Prognose 2024 auf 0,2 von 1,3 Prozent - Kreise
Die Bundesregierung wird ihre Wachstumsprognose für 2024 deutlich absenken. Ein mit der Prognose vertrauter Regierungsmitarbeiter sagte Dow Jones Newswires, die Regierung werde in ihrem Jahreswirtschaftsbericht für dieses Jahr nur noch von einem Wachstum von 0,2 Prozent ausgehen. Im vergangenen Herbst hatte sie noch mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent gerechnet. Als Grund für die Prognosekorrektur wurde die schwierige Lage der Weltwirtschaft genannt.
Bundeswirtschaftsministerium: Konjunkturerholung könnte sich nochmals verzögern
Das Bundeswirtschaftsministerium geht angesichts zahlreicher Belastungsfaktoren von einer möglichen weiteren Verzögerung der Konjunkturerholung in Deutschland aus. "Belastende Faktoren wie die außenwirtschaftliche Nachfrageschwäche, Streiks im öffentlichen Verkehr, hohe Krankenstände bei den Erwerbstätigen sowie geopolitische Spannungen mit Verzögerungen bei Lieferketten können in der Summe dazu führen, dass sich die erwartete konjunkturelle Erholung nochmals verzögert", betonte das Ministerium in seinem neuen Monatsbericht.
De Guindos warnt vor verfrühter EZB-Zinssenkung
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat vor verfrühten Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) gewarnt. "Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir die Informationen haben, die bestätigen können, dass die Inflation dauerhaft zum Zielwert von 2 Prozent zurückkehrt", sagte De Guindos laut Redetext bei einer Konferenz der Zentralbanken der Mittelmeeranrainer. Deshalb werde sich die EZB weiterhin von den Daten leiten lassen.
Britische Inflation bleibt im Januar unerwartet stabil
Die britische Inflation ist zu Jahresbeginn entgegen den Erwartungen nicht gestiegen. Das könnte Erwartungen stützen, dass die Bank of England (BoE) bald beginnen wird, ihre Leitzinsen zu senken, die sich auf einem 15-Jahreshoch befinden. Wie die Statistikbehörde ONS mitteilte, sanken die Verbraucherpreise im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen wie im Dezember um 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Rückgang um 0,3 Prozent und einer Jahresinflationsrate auf 4,2 Prozent gerechnet.
Berenberg: BoE senkt Zinsen im Juni
Berenberg-Volkswirt Kallum Pickering rechnet nach der Veröffentlichung von Januar-Inflationsdaten damit, dass die Bank of England (BoE) ihre Zinsen im Juni erstmals senken wird. Der Analyst argumentiert dabei nicht mit den weiterhin sehr hohen und von Basiseffekten beeinflussten Jahresraten, sondern mit der annualisierten Sechsmonatsrate der Verbraucherpreise. "Das gesamte Gesamtpreisniveau hat sich zwischen August und Januar kaum verändert, und deshalb lag die auf sechs Monate hochgerechnete Inflationsrate in den drei vorangegangenen Berichtszeiträumen bei etwa 1 Prozent", schreibt Pickering in einem Kommentar.
Ifo-Institut will Schuldenbremse beibehalten
Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat in der aktuellen Diskussion um die Fiskalregeln gefordert, die deutsche Schuldenbremse ohne Reformen beizubehalten. "Die deutsche Schuldenbremse zwingt die Politik, Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig lässt sie dem Staat hinreichenden Spielraum für Verschuldung, die wirtschaftlich sinnvoll sein kann", sagte Institutspräsident Clemens Fuest. Zum geltenden Regelwerk gehöre auch die Möglichkeit, Sonderverschuldungen wie im Fall der Bundeswehr einzugehen. Die Hürde einer Zweidrittelmehrheit sei in derartigen Fällen angemessen.
Söder: Wollen keine Grünen in nächster Bundesregierung
CSU-Chef Markus Söder hat in seiner Aschermittwochsrede ein Ende der Ampel-Regierung in Berlin gefordert, Überlegungen von CDU-Chef Friedrich Merz für eine schwarz-grüne Regierungskoalition aber eine Absage erteilt. "Wir als CSU, wir wollen keine Grünen in der nächsten Bundesregierung", sagte der bayerische Ministerpräsident in Passau. "Kein Schwarz-Grün. Grün ist out." Die CSU wolle Schwarz-Grün "gestern nicht, heute nicht und morgen auch nicht". Söder forderte Neuwahlen. "Die Ampel muss weg", sagte er. "Ihr hattet eure Chance, es ist vorbei, macht den Weg frei."
Ukraine meldet Zerstörung von russischem Kriegsschiff im Schwarzen Meer
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff im Schwarzen Meer ein russisches Kriegsschiff zerstört. Das Landungsschiff "Caesar Kunikow" sei vor der Küste der von Moskau annektierten Halbinsel Krim attackiert worden, teilte die ukrainische Armee im Onlinedienst Telegram mit. Das russische Verteidigungsministerium gab dazu zunächst keine Stellungnahme ab, berichtet aber über den Abschuss von sechs ukrainischen Drohnen über dem Schwarzen Meer.
IfW: Krieg vernichtet in der Ukraine Sachwerte im Wert von 1 Billion Dollar
Der russische Angriffskrieg könnte in der Ukraine bis 2026 Sachwerte wie Maschinen und Gebäude im Wert von knapp einer Billion US-Dollar vernichten. Laut einer Studie des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) dürfte der Kapitalstock um mehr als 950 Milliarden Dollar sinken und das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine um 120 Milliarden Dollar schrumpfen. Das Institut basiert die Schätzungen auf vergangene Kriege.
Stoltenberg: 18 Nato-Länder geben 2 Prozent des BIP für Verteidigung aus
In diesem Jahr geben 18 der 31 Nato-Länder mindestens 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung aus. Das gab Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg anlässlich eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel bekannt. Deutschland ist Diplomaten zufolge erstmals seit Ende des Kalten Kriegs unter diesen Ländern.
US-Tech-Konzerne streben Abkommen zu Kampf gegen Desinformation an
Angesichts der Gefahr von Wahlbeeinflussung durch Desinformation im wichtigen Wahljahr 2024 wollen sich mehrere US-Tech-Giganten auf gemeinsame Richtlinien zu Künstlicher Intelligenz (KI) verständigen. Wichtige Technologieunternehmen verhandelten "in einem entscheidenden Jahr für weltweite Wahlen über ein Abkommen, um den auf Wähler abzielenden betrügerischen Einsatz von KI zu bekämpfen", erklärte ein Sprecher des Konzerns Meta.
+++ Konjunkturdaten +++
Niederlande BIP 4Q +0,3% gg Vorquartal - CBS
Niederlande BIP 4Q -0,5% gg Vorjahr - CBS
US/MBA Market Index Woche per 9. Feb -2,3% auf 205,1 (Vorwoche: 210)
US/MBA Purchase Index Woche per 9. Feb -2,5% auf 149,6 (Vorwoche: 153,5)
US/MBA Refinance Index Woche per 9. Feb -2,1% auf 489,6 (Vorwoche: 500,2)
DJG/DJN/AFP/apo
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