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13:30 Uhr, 12.02.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Hernandez de Cos: März-Projektionen wichtig für EZB-Zinskurs

Die im März anstehenden Projektionen des EZB-Stabs sind nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Pablo Herndanez de Cos wichtig für den weiteren geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Gouverneur des Banco d'Espana sagte der Zeitung Politis laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg: "Die Projektionen werden erstens wichtig für die Entscheidung darüber sein, ob wir bei Beachtung der Risiken ausreichend zuversichtlich sein können, unser mittelfristiges 2-Prozent-Inflationsziel zu erreichen, und zweitens für die Festlegung des Zinspfads, der kompatibel mit dem Erreichen unseres symmetrischen Ziels ist."

EZB nimmt Risiken aus Gewerbeimmobilien stärker in den Blick

Die Europäische Zentralbank (EZB) will in ihrer Rolle als Bankaufseherin stärker die Kreditrisiken aus Gewerbeimmobilien in den Blick nehmen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, signalisiert die EZB den Kreditgebern, dass sie mit höheren Kapitalanforderungen rechnen müssen, wenn sie die Risiken aus Gewerbeimmobilien nicht ausreichend im Griff haben.

Pfandbriefbanken: Immobilienpreise fallen weiter - keine Trendwende absehbar

Die Immobilienpreise sind Ende vergangenen Jahres weiter gefallen und bei den Gewerbeimmobilien wurde im Schlussquartal der bislang stärkste Preisrückgang verzeichnet. Das erklärte der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP). Eine Trendwende sei in diesem Jahr nicht absehbar. Laut VDP sind die Immobilienpreise im vierten Quartal 2023 im Jahresvergleich um 7,2 Prozent zurückgegangen und haben sich gegenüber dem dritten Quartal um 2,2 Prozent verringert. Der Immobilienpreisindex des Verbands erreicht 2023 einen Wert von 175,2 Punkten, gleichbedeutend mit einem Minus von 10,0 Prozent im Vergleich zu seinem Höchststand im zweiten Quartal 2022 von 194,8 Punkten.

SocGen: Eurostat revidiert Euroraum-BIP 4Q hoch

Die Volkswirte von Societe Generale rechnen damit, dass die Wirtschaft des Euroraums im vierten Quartal 2023 entgegen den bisherigen Annahmen gewachsen ist. "Nach unserer Einschätzung wird die Quartalsveränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgrund einer stärkeren Industrieproduktion von 0,0 auf 0,2 Prozent nach oben revidiert", schreiben sie in einem Kommentar.

Ifo-Institut: Industrie setzt auf Diversifizierung von Lieferketten

Die deutsche Industrie setzt auch nach der Corona-Pandemie den Umbau ihrer Lieferketten fort, um das Risiko von Ausfällen zu verringern. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Dabei setzten die Unternehmen vor allem auf die Diversifizierung. 58 Prozent der befragten Unternehmen haben demnach im vergangenen Jahr ihre Lieferketten breiter aufgestellt und neue Zulieferer gefunden. Jedes dritte Unternehmen plant zudem die eigene Zulieferbasis weiter zu vergrößern, wie das Institut weiter mitteilte.

Wegner unterstützt Habecks Forderung nach Reform der Schuldenbremse

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat erneut eine Reform der Schuldenbremse gefordert und damit Bundeswirtschaftsminister Robert Habecks (Grüne) Bemühungen um eine Aufweichung der Schuldenregel Rückgendeckung gegeben. Solch eine Reform sei notwendig, damit Zukunftsinvestitionen finanziert werden können, wie Wegner auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Habeck sagte.

Bundesregierung: Deutschland wird 2024 Nato-Quote einhalten

Die Bundesregierung hat ihr Ziel bekräftigt, die Nato-Quote für Verteidigungsausgaben in diesem Jahr und auch mittelfristig einzuhalten. Äußerungen Donald Trumps, im Falle einer Wiederwahl säumige Nato-Bündnispartner nicht zu verteidigen, wollte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann nicht direkt bewerten. Deutschland werde in diesem Jahr 2 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) für Verteidigung ausgeben und damit die Vereinbarung der Mitgliedsstaaten des transatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato einhalten.

Heusgen sieht Trump-Äußerungen "in der Logik" früherer Aussagen

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die jüngsten Aussagen von Ex-US-Präsident Donald Trump, nach einer möglichen erneuten Wahl in das Amt säumige Nato-Bündnispartner nicht zu verteidigen, als nicht überraschend bewertet. "Es ist ja letztlich in der Logik der Aussagen von Präsident Trump bei seiner ersten Begegnung mit der Nato", sagte Heusgen bei einer Pressekonferenz zu der diesjährigen Sicherheitskonferenz, die in dieser Woche stattfindet.

Hofreiter fordert weiteres Rüstungspaket

Der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), hat eine Aufhebung der Schuldenbremse gefordert, um deutlich mehr Mittel für Rüstungszwecke aufnehmen zu können. "Am Ende brauchen wir ein neues 100-Milliarden-Paket", sagte Hofreiter im ARD-Morgenmagazin. "Auch für die Bundeswehr brauchen wir direkt mehr Geld. Wir haben bei der Artillerie zum Beispiel nur noch für mehrere Stunden, mehrere Stunden, nicht Tage, Munition. Das heißt, wir haben da auch weiterhin ein Riesenproblem." Man spreche hier "von Dutzenden und Aberdutzenden von Milliarden. Und das kriegen Sie nicht mit Priorisieren", sagte er.

Gericht untersagt Niederlande Export von Kampfjet-Teilen an Israel

Die Niederlande dürfen keine Teile für F-35-Kampfjets mehr an Israel liefern. Dies entschied ein Gericht in Den Haag, das von Menschenrechtsaktivisten angerufen worden war. Zur Begründung führte das Berufungsgericht an, dass Israel F-35 Jets bei seinen Angriffen auf den Gazastreifen einsetze und bei diesen "die Konsequenzen für die Zivilbevölkerung nicht ausreichend beachtet" würden. "Das Gericht nimmt an, dass es ein offensichtliches Risiko gibt, dass im Gazastreifen mit israelischen F-35-Kampfflugzeugen schwere Verstöße gegen das internationale Menschenrecht begangen werden", erklärte der zuständige Richter.

DJG/DJN/AFP/apo

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