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13:30 Uhr, 26.04.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB: Kreditvergabe an Unternehmen im März leicht verstärkt

Die Dynamik der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im März leicht verstärkt. Nach einer Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an Nicht-Finanzunternehmen mit einer Jahresrate von 0,4 Prozent, nachdem sie im Januar um 0,3 Prozent zugenommen hatte. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Kreditvergabe um 5 (Februar: 6) Milliarden Euro. Das Volumen der Kredite an private Haushalte erhöhte sich mit einer Jahresrate von 0,2 (0,3) Prozent. Das Volumen der Kredite für den Hauskauf stieg um 0,3 (0,4) Prozent, während das Volumen der Konsumentenkredite um 2,4 (2,3) Prozent anzog.

EZB: Inflationserwartungen der Konsumenten im März uneinheitlich

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben sich im März erneut uneinheitlich entwickelt, lagen aber weiterhin oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 3,0 (Februar: 3,1) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation weiterhin bei 2,5 Prozent.

IAB-Arbeitsmarktbarometer auf dem Weg nach oben

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im April weiter gestiegen. Mit einem Plus von 0,2 Punkten liegt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jetzt bei 100,7 Punkten. Auch das European Labour Market Barometer festigt sich und verzeichnete im April den dritten Anstieg in Folge. Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der Beschäftigung lag im April - wie im Vormonat - bei 102,9 Punkten und blieb damit klar im positiven Bereich.

RWI: Containerumschlag in europäischen Häfen steigt kräftig

Der Containerumschlag-Index des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im März auf saisonbereinigt 129,3 Punkte von revidierten 128,6 Zählern gestiegen. In den europäischen Häfen erhöhte sich der Containerumschlag um über 10 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das RWI mitteilte. In vielen anderen Weltregionen stagnierte er demnach lediglich.

Bundestag stimmt für Solarpaket 1 zur Beschleunigung des Erneuerbaren Ausbaus

Der Bundestag hat das Solarpaket 1 beschlossen, mit dem der Ausbau der Photovoltaik, der Windkraft und Biomasse beschleunigt werden soll. Einen Resilienz-Bonus für die heimische Solarindustrie soll es entgegen entsprechender Vorschläge von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nicht geben. Fokus des Gesetzes ist weniger Bürokratie und schnellere Verfahren für diejenigen, die sich eine Solaranlage anschaffen wollten.

Bundestag stimmt Änderungen am Klimaschutzgesetz zu

Der Bundestag hat der umstrittenen Novelle des Klimaschutzgesetzes zugestimmt, die keine starren Sektorenziele für den Ausstoß des Treibhausgases CO2 vorsieht. Zuvor hatte es im Bundestag eine kontroverse Debatte um die Änderungen gegeben. Für das Gesetz stimmten die Koalitionsfraktionen SPD, Grüne und FDP. Dagegen stimmten Unionsfraktion, AfD-Fraktion und die Gruppe Die Linke.

Scholz sieht Deutschland bei Energiewende auf Kurs

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Fortschritte Deutschlands bei der Energiewende hin zu Klimaneutralität betont und international einen neuen Ansatz zur Klimafinanzierung gefordert. "Deutschland ist auf Kurs", sagte Scholz beim Petersberger Klimadialog im Auswärtigen Amt in Berlin. "Im vorigen Jahr waren die Emissionen gegenüber 1990 fast halbiert, und dies gerade in dem Jahr, in dem wir zeitgleich aus der Atomenergie ausgestiegen sind. Aktuelle Zahlen zeigen, wir können auch unser Ziel für das Jahr 2030 erreichen, die Emissionen um 65 Prozent zu reduzieren", hob der Kanzler hervor.

Habeck weist Vorwürfe zur Entscheidung über Atomausstieg zurück

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach in seinem Haus Informationen zum Atomausstieg zurückgehalten worden seien. Sein Haus habe eine Laufzeitverlängerung ergebnisoffen geprüft und die Versorgungssicherheit mit Energie habe im Vordergrund gestanden. Das sagte er am Rande einer Sondersitzung des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie.

FDP-Vorstandsmitglied fordert Habeck-Rücktritt

Im Vorstand der FDP ist nach der Enthüllung bislang unbekannter Ministeriumsdokumente über die Entscheidung zum Akw-Aus der Ruf nach einem Rücktritt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) laut geworden. "Entweder Habeck wusste davon oder er hat sein Haus nicht im Griff und wurde von den eigenen Leuten hintergangen. In beiden Fällen wäre ein Rücktritt die logische Konsequenz", sagte das FDP-Bundesvorstandsmitglied Martin Hagen der Bild-Zeitung.

CDU-Politiker fordern Untersuchungsausschuss zu Akw-Aus

Nach der Enthüllung bislang unbekannter Ministeriumsdokumente über die Entscheidung zum Akw-Aus fordern CDU-Politiker einen Untersuchungsausschuss im Bundestag. "Die Täuschungsaktion beim Atomausstieg muss in einem Untersuchungsausschuss aufgearbeitet werden", sagte der energiepolitische Sprecher der CDU/CDU-Fraktion, Mark Helfrich der Bild-Zeitung. Helfrich warf Habeck eine bewusste Verdrehung der Faktenlage vor: "Wenn die Faktenlage und Wirklichkeit nicht zur eigenen Ideologie passen, dann müssen sich Fakten und Wirklichkeit anpassen."

CDU wirft FDP mit Vorschlägen zur Wirtschaftswende "Shownummer" vor

Die Union hat der FDP vorgeworfen, mit ihren Vorschlägen für eine Wirtschaftswende eine "Shownummer" vor der Europawahl abzugeben, da sie viele Vorschläge innerhalb der Regierungskoalition nicht umsetze und vielmehr für Steuern- und Abgabensteigerungen gestimmt habe. CDU-Bundestagsabgeordneter Mathias Middelberg rief die FDP daher im Bundestag zu einer Zustimmung für einen Antrag der Unionsparteien zu einer "echten Wirtschaftswende" auf. Die FDP betonte, dass in der Regierungskoalition auch die SPD und die Grünen die Notwendigkeit zur Stärkung der Wirtschaft sehen. Den Antrag der Union wurde mit Stimmen der Koalitionsfraktionen in den Wirtschaftsausschuss überwiesen.

DJG/DJN/AFP/apo

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