ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Inflationerwartungen der Konsumenten im Dezember uneinheitlich
Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben sich im Dezember uneinheitlich entwickelt, lagen aber weiterhin oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten nur noch um 3,2 (November: 3,5) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation bei 2,5 (2,4) Prozent.
Deutsche Bank: US-Wirtschaft weniger zinssensitiv
Die US-Notenbank wird ihre Zinsen nach Einschätzung des Deutsche-Bank-Strategen George Saravelos weniger stark als andere Zentralbanken senken. Saravelos begründet seine Einschätzung mit der außerordentlich günstigen Finanzlage von Unternehmen und privaten Haushalten. Der Zinsaufwand der Unternehmen sei im dritten Quartal 2023 auf das niedrigste Niveau seit Anfang der 1960er Jahre gesunken, sie verdienten Geld durch höhere Kassenbestände, während sie gleichzeitig Zinsen für niedrig verzinste feste Schuldtitel zahlten. "Die USA sind das einzige Industrieland, in dem die Zinskosten stark gesunken sind", schreibt er.
2024 hat trotz Schaltjahres 0,6 Arbeitstage weniger als 2023
2024 ist ein Schaltjahr und hat daher einen 29. Februar. Obwohl dieser ein Werktag ist, hat das laufende Jahr 0,6 Arbeitstage weniger als 2023, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. "Das liegt daran, dass Feiertage, Festtage wie Heiligabend und Silvester, aber auch die Wochenenden anders liegen als 2023", heißt es in einer Mitteilung. Im ersten Quartal 2024 gebe es trotz des Schaltjahres im bundesweiten Durchschnitt sogar 1,6 Arbeitstage weniger als im Vorjahresquartal, und zwar wegen der frühen Osterfeiertage.
Ifo-Institut: Einzelhandel mit schwachem Jahresauftakt
Das Ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich im Januar nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung verschlechtert. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate haben sich eingetrübt, wie aus der aktuellen Ifo-Umfrage hervorgeht. "Eher zurückhaltende Verbraucherinnen und Verbraucher und fehlende Fachkräfte werden viele Einzelhändler voraussichtlich auch im Jahr 2024 vor Herausforderungen stellen", sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.
Lindner will noch im Februar Vorschläge für Steuersenkungen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) drängt die Ampel-Koalition dazu, noch in diesem Monat erste Vorschläge für eine neue Wachstumsagenda vorzulegen. "Die Standortdebatte ist überfällig. Der Standort ist nicht mehr wettbewerbsfähig", sagte Lindner dem Handelsblatt mit Blick auf den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die Unternehmenssteuern zu senken. Lindner will deshalb den Jahreswirtschaftsbericht, der am 21. Februar vorgestellt werden soll, für neue Vorschläge zur Stärkung des Standorts nutzen.
Klingbeil setzt auf mehr Investitionen
In der Debatte eine Entlastung der deutschen Unternehmen hat sich SPD-Chef Lars Klingbeil für mehr Investitionen ausgesprochen. "Es ist gut, dass Christian Lindner und Robert Habeck als zuständige Minister daran arbeiten, die wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter zu verbessern und zusätzliche Investitionen zu ermöglichen", sagte Klingbeil der Funke-Mediengruppe. Der Fokus sei klar: "Wir wollen gut bezahlte Jobs sichern und Impulse setzen, damit hier in Deutschland auch neue Arbeitsplätze der Zukunft entstehen." Die SPD habe dazu umfassende wirtschaftspolitische Vorschläge erarbeitet.
IMK-Forscherin warnt vor Soli-Abschaffung
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung warnt vor einer Streichung des Solidaritätszuschlags, wie sie Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagen hatte. "Eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags wäre keine gezielte Unternehmensförderung und erst recht keine Investitionsförderung. Sie käme neben Unternehmen auch Spitzenverdienenden zugute", sagte IMK-Forscherin Katja Rietzler der Rheinischen Post. "Sie würde 2024 über 12 Milliarden kosten, keine Investitionen garantieren und Verteilungskonflikte verschärfen." Die Transformation müsse beschleunigt werden, deshalb sehe auch das IMK Handlungsbedarf.
EU-Kommission zieht Gesetz für Pestizidverringerung zurück
Ein Gesetz für die Verringerung des Pestizideinsatzes in der Europäischen Union ist endgültig vom Tisch. "Ich werde vorschlagen, den Entwurf zurückzuziehen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor dem Europaparlament in Straßburg. Die Abgeordneten hatten das Gesetz im November bereits gekippt, auch unter den Mitgliedstaaten zeichnete sich keine Einigung ab.
Israelische Armee: "Nahkämpfe" in Chan Junis im Gazastreifen
Die israelische Armee hat seinen Militäreinsatz gegen Hamas-Ziele in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens eigenen Angaben zufolge fortgesetzt. Die Armee sei in "Nahkämpfe" in der Stadt verwickelt, erklärte das Militär. Der Einsatz werde insbesondere in den westlichen Vierteln weitergeführt. Israel vermutet in Chan Junis Verstecke hochrangiger Funktionäre der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie von ihr verschleppte Geiseln. Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte derweil, seit dem Vortag habe es 107 Tote gegeben.
Erneut Angriff auf Frachter im Roten Meer
Im Roten Meer sind erneut Handelsschiffe angegriffen und beschädigt worden. Ein britisches Frachtschiff sei vor der Küste des in weiten Teilen von den Huthi-Rebellen kontrollierten Jemen mit einer Drohne attackiert worden, erklärte die britische Sicherheitsfirma Ambrey. Die Huthi-Miliz veröffentlichte später eine Erklärung, wonach sie ein britisches und ein US-Frachtschiff angegriffen habe.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Dez -1,1% gg Vm, -0,8% gg Vj
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Nov rev +0,3% gg Vm, -0,4% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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