ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD hebt Weltwirtschaftsprognose für 2024 leicht an
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden Jahr leicht angehoben. Wie aus einem jetzt veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht, liegt das vor allem an höheren Wachstumserwartungen für die USA und Russland. Die OECD rechnet nun damit, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach einem Anstieg um 3,1 Prozent im vergangenen Jahr 2024 um 2,9 (Wirtschaftsausblick November: 2,7) Prozent steigen wird und 2025 um 3,0 (3,0) Prozent.
Sentix-Konjunkturindex Deutschland sinkt erneut
Die Einschätzung von Anlegern zur deutschen Konjunktur hat sich im Februar erneut eingetrübt, der von dem Beratungsunternehmen Sentix unter Investoren erhobene Konjunkturindex sank auf minus 27,1 (Januar: minus 26,1) Punkte. Es war der zweite Rückgang in Folge. Der Index der Lagebeurteilung ging auf minus 39,3 (minus 35,5) Punkte zurück, während der Index der Erwartungen auf minus 14,0 (minus 16,3) Punkte anzog. "Deutschland steckt in der Rezession fest und tut sich schwer herauszukommen", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy die Zahlen. Die Konjunkturkrise sei hartnäckig, die politischen Antworten böten bislang wenig Hoffnung auf Besserung.
Flaue Weltkonjunktur belastet deutsche Exporte im Dezember
Die schwache Nachfrage auf den Weltmärkten wird zu einer Belastung für die deutsche Exportwirtschaft. Im Dezember fielen die deutschen Exporte kalender- und saisonbereinigt um 4,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 2,4 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte ebenfalls um 4,6 Prozent niedriger.
DIHK: 2023 war gebrauchtes Exportjahr
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat sich angesichts der jüngsten Ausfuhrzahlen ernüchtert über Lage und Aussichten der Exportwirtschaft gezeigt. "2023 war ein gebrauchtes Jahr für die deutsche Exportwirtschaft", sagte DIHK-Außenwirtschaftsexpertin Carolin Herweg. Eine geringe Nachfrage aus dem Ausland aufgrund hoher Inflationsraten und eines hohen Zinsniveaus sowie geopolitische Risiken hätten im Dezember und auch im gesamten abgelaufenen Jahr für ein Minus bei den Warenausfuhren gesorgt. "Nach der Finanzkrise 2009 und der Corona-Krise 2020 ist es das schwächste Ergebnis seit drei Jahrzehnten", erklärte sie.
BGA: Zahlen zeigen Schwäche des Außenhandels
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat sich angesichts der jüngsten Zahlen besorgt über den Außenhandel gezeigt. "In den Außenhandelszahlen zeigt sich die fortgesetzte Schwäche des deutschen Außenhandels", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura. Die weltwirtschaftliche Situation sei geprägt von einem zunehmenden Protektionismus in zahlreichen ausländischen Märkten, einer Erosion der regelbasierten Handelsordnung der WTO, konfrontativen Beziehungen zwischen den geopolitischen Schwergewichten USA und China sowie Tendenzen zur Entkopplung auf der einen und Diversifizierungsbestrebungen auf der anderen Seite.
Deutsche Dienstleister beschleunigen Talfahrt im Januar
Die deutschen Dienstleister haben im Januar den vierten Monat in Folge in der Schrumpfungszone verharrt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 47,7 von 49,3 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 47,6 vorhergesagt. Vorläufig war für Januar ein Wert von 47,6 ermittelt worden.
HDE: Verbraucherstimmung stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
Nachdem sich das HDE-Konsumbarometer im Januar deutlich nach unten bewegt hatte, stabilisiert sich die Verbraucherstimmung nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) im Februar. Der Indexwert stieg auf 93,72 Punkte von 93,57 Zählern im Januar und 96,35 im Dezember 2023. "Die Kurve bewegt sich eher seitwärts, die negative Entwicklung zu Jahresbeginn war nicht der Start eines weiteren Abwärtstrends", erklärte der Verband. Insgesamt bleibe die Verbraucherstimmung damit weiterhin hinter den Werten von vor der Corona-Krise zurück.
Wirtschaft der Eurozone verlangsamt Talfahrt im Januar
Die Wirtschaft der Eurozone hat im Januar zaghafte Anzeichen für eine Verbesserung gezeigt. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 47,9 Zähler von 47,6 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 47,9 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.
Eurozone-Erzeugerpreise sinken im Dezember deutlich
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im Dezember spürbar gesunken. Die Preise auf der Erzeugerstufe fielen im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,7 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 10,6 Prozent niedriger. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Minus von 10,5 Prozent gelautet.
UBS: März-Sitzung der EZB wird sehr wichtig
Die Analysten der UBS sind der Ansicht, dass die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 7. März große Bedeutung für den weiteren Kurs der Notenbank haben wird. "Die EZB wird neue makroökonomische Projektionen vorlegen, die Aufschluss darüber geben dürften, ob die EZB der Meinung ist, dass die Bedingungen für eine Zinssenkung bald gegeben sein könnten", schreiben sie in einem Kommentar. Dies werde dabei helfen zu beurteilen, ob eine erste Senkung im April das UBS-Basisszenario bleiben könne oder ob eine Verschiebung auf Juni gerechtfertigt sei.
Regierung erzielt Einigung zur Kraftwerksstrategie
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) haben die wesentlichen Elemente einer Kraftwerksstrategie sowie Festlegungen zu weiteren Vorhaben vereinbart. Das gab das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung bekannt. "Neben dem konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze erfordert die Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit unseres Stromsystems moderne, hochflexible und klimafreundliche Kraftwerke", hieß es darin.
Buschmann knüpft Mietpreisbremse an andere Vorhaben
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die von der Ampel-Regierung geplante Verlängerung der Mietpreisbremse an Fortschritte bei anderen Koalitionsvorhaben geknüpft: "Wenn es zügig vorangehen soll, dann müssen sich alle anderen auch in gleichem Tempo an Verabredungen aus dem Koalitionsvertrag halten", sagte er der Funke-Mediengruppe. "Die Mietpreisbremse gilt bis zum 31. Dezember 2025. Wir haben also durchaus noch Zeit, ohne dass sich für Menschen irgendetwas zu ihrem Nachteil ändert." Buschmann erinnerte daran, dass er bereits im vorletzten Jahr einen konkreten Gesetzentwurf vorgelegt habe, der Ermittlern bei der anlassbezogenen Sicherung von Daten helfe. Diesen Vorstoß lehnt das SPD-geführte Innenministerium bislang ab.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Jan 45,4 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Dez war 45,7
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan 51,2
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan PROGNOSE: 50,6
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Dez bei 49,8
GB/Einkaufsmanagerindex Service Jan 54,3 - S&P Global/CIPS
GB/Einkaufsmanagerindex Service Jan PROG: 53,8 - S&P Global/CIPS
GB/Einkaufsmanagerindex Service Dez war 53,4 - S&P Global/CIPS
Brasilien Leistungsbilanz Dez Defizit 5,8 Mrd USD (Nov: Defizit 1,6 Mrd USD)
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Dez 389 Mio USD
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 62 Mrd USD
DJG/DJN/AFP/apo
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