ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Geschäftsklima trübt sich im Januar deutlich ein
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Januar wider Erwarten eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 85,2 (Dezember revidiert: 86,3) Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 86,6 Punkte erwartet. "Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
DZ Bank: Deutsche Konjunkturerholung verzögert sich
Der unerwartete Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar deutet nach Aussage von DZ-Bank-Analyst Claus Niegsch darauf hin, das sich die deutsche Wirtschaft nicht so bald erholen wird. "Neben den Sparmaßnahmen der Bundesregierung dürften auch die Bauernproteste und die Bahnstreiks nicht ganz unschuldig an dieser negativen Entwicklung sein", schreibt Niegsch in einem Kommentar.
ING: Deutsches BIP sinkt 2024 und im ersten Quartal
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski rechnet nach dem unerwarteten Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex damit, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur im ersten Quartal, sondern auch im Durchschnitt des Jahres 2024 schrumpfen wird. "Das neue Jahr bringt neue Probleme für die deutsche Wirtschaft: die Sparmaßnahmen der Regierung, aber auch die anhaltenden Streiks der Lokführer und die Unterbrechung der Lieferketten infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer", schreibt Brzeski in einem Kommentar.
Norwegens Notenbank belässt Leitzins bei 4,50 Prozent
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 4,50 Prozent belassen. Sie erklärte zudem, dass der Leitzins wahrscheinlich noch einige Zeit auf diesem Niveau bleiben wird, da das hohe Lohnwachstum und die Abwertung der Krone im vergangenen Jahr wahrscheinlich einen schnellen Rückgang der Inflation verhindern werden. Die Entscheidung entsprach einer Umfrage von Dow Jones Newswires unter Ökonomen.
Türkische Notenbank erreicht Zinsgipfel
Die türkische Zentralbank hat zum achten Mal in Folge ihren Leitzins angehoben, signalisierte aber zugleich, dass sie den Erhöhungszyklus nun beenden wird. Die Notenbank erhöhte den einwöchigen Reposatz um 250 Basispunkte auf 45,00 Prozent und entsprach damit den Konsenserwartungen einer Factset-Umfrage unter Ökonomen. Mit dieser Anhebung sei das straffere monetäre Umfeld, das durch die aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen geschaffen wurde, nun erreicht, erklärte der geldpolitische Ausschuss.
IG Metall: Gehen konstruktiv und konfliktbereit in Tarifverhandlungen
Die IG Metall macht sich nach den Worten ihrer Chefin Christiane Benner Sorgen wegen der Arbeitsplatzverluste in der deutschen Industrie, scheut aber trotzdem nicht vor Konflikten in der im Herbst anstehenden Tarifrunde zurück. In ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt forderte Benner Unternehmen zu stärkeren Investitionen in Zukunftstechnologien und zur Gründung einer Transformationskommission auf.
Baugewerbe: Personalabbau muss verhindert werden
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe hat angesichts der jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunktur im Bauhauptgewerbe vor einem drohenden Personalabbau gewarnt. "Die Trends in den Bausparten verlaufen weiter gespalten. Auch nach den Novemberzahlen bleibt der Wohnungsbau das Sorgenkind der Branche: die Aufträge brechen im Vergleich zum Vorjahr real um 7 Prozent ein", sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Seit 19 Monaten sei man hier schon im Rückwärtsgang unterwegs.
China wirft EU Protektionismus vor
Die chinesische Regierung hat der EU wegen einer neuen Initiative der EU-Kommission Protektionismus vorgeworfen. Der Ruf der Europäischen Union als weltoffener Handelspartner "steht auf dem Spiel", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Brüssel dürfe nicht auf "Anti-Globalisierungsmaßnahmen" setzen. Die für Wettbewerb und Außenhandel zuständigen EU-Kommissare hatten am Mittwoch zusätzliche Schritte zum Schutz der europäischen Wirtschaft insbesondere vor einer zu großen Abhängigkeit von China vorgestellt.
DJG/DJN/AFP/apo
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