ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Arbeitskosten rund 30 Prozent höher als EU-Durchschnitt
Die Arbeitskosten im produzierenden Gewerbe und dem gewerblichen Dienstleistungssektor Deutschlands haben 2023 deutlich über dem EU-Durchschnitt gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, zahlten deutsche Arbeitgeber im Jahr 2023 gemessen am EU-Durchschnitt von 31,80 Euro rund 30 Prozent mehr für eine Stunde Arbeit. Der relative Abstand zum EU-Durchschnitt blieb damit gegenüber dem Jahr 2022 unverändert. Die Arbeitskosten in Deutschland waren damit die sechsthöchsten in der EU. Luxemburg hatte im EU-Vergleich mit 53,90 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleisteter Stunde, Bulgarien mit 9,30 Euro die niedrigsten. Die Arbeitgeber in Deutschland zahlten im Jahr 2022 durchschnittlich 41,30 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde.
IMK: Neben Arbeitskosten auch Produktivität beachten
Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, hat nach der Veröffentlichung neuer Daten zu den Arbeitskosten gemahnt, auch die Produktivität zu berücksichtigen. "Die heute veröffentlichten Daten zu den deutschen Arbeitskosten im europäischen Vergleich zeigen, dass die Wettbewerbsposition Deutschlands bei den Lohnkosten im vergangenen Jahr praktisch unverändert geblieben ist", betonte er. Zwar sei in dem Ranking Deutschland formal um eine Position aufgerückt, aber dieses Aufrücken erkläre sich alleine durch die starke Abwertung der schwedischen Krone.
EZB/Schnabel sieht Zustimmung zu ihrer "Letzte-Meile-Prognose"
EZB-Direktorin Isabel Schnabel sieht eine zunehmende Zustimmung unter Ökonomen zu ihrer These, dass der Rückgang der Inflation im Euroraum auf glatt 2 Prozent schwieriger verlaufen wird als der anfängliche Rückgang, der bei zweistelligen Inflationsraten begann. In einer Rede bei der Gründungskonferenz des ChaMP Research Network äußerte sie die Befürchtung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Nachfrage im Dienstleistungssektor nicht genug dämpft. "Es sieht so aus, als würde sich die Meinung durchsetzen, dass wir eine ziemlich holprige letzte Meile sehen könnten", sagte Schnabel.
FSB stellt Standard zur Abwicklung Zentraler Gegenparteien vor
Der Financial Stability Board (FSB) hat einen neuen weltweiten Standard vorgestellt, der die geordnete Abwicklung Zentraler Gegenparteien (Central Counter Party - CCP) unterstützt. Kernpunkt des Standards ist, dass Abwicklungsbehörden Zugang zu einer Reihe von abwicklungsspezifischen finanziellen Ressourcen und Werkzeugen sowie zu noch vorhandenen Ressourcen erhalten, die zuvor nicht mehr zum Einsatz kamen.
Lindner kündigt Kindergelderhöhung für 2025 an
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine Erhöhung des Kindergeldes für das kommende Jahr angekündigt. "Für die genaue Höhe müssen wir den Existenzminimumbericht im Herbst abwarten", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Lindner fügte hinzu, geplant sei für 2025 auch ein Ausgleich der Inflation bei der Lohn- und Einkommensteuer. "Zusammen mit einer Kindergelderhöhung wird es 2025 auch eine weitere Anhebung des Grundfreibetrags und des Kinderfreibetrags in der Lohn- und Einkommensteuer geben", sagte der Minister. Das Entlastungsvolumen dieser Steuersenkungen zum Abbau der kalten Progression bezifferte er auf einen "einstelligen Milliardenbetrag".
Habeck dringt auf verlässliche Marktbedingungen für Erneuerbare
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat "verlässliche Marktbedingungen" für erneuerbare Enregien angemahnt, um das globale Klimaschutzziel erreichen zu können. "Ich glaube, es liegt am Ende an den Marktbedingungen", sagte Habeck beim Petersberger Klimadialog im Auswärtigen Amt in Berlin. "Wir werden mit öffentlichem Geld, und mag es noch so viel sein, nicht die Investitionen stemmen können in allen Ländern, die notwendig sind", hob er hervor.
Regierung droht Ziele für Klimafinanzierung zu verfehlen - Magazin
Die Ziele der Bundesregierung für die internationale Klimafinanzierung sind wegen der Haushaltskrise in Gefahr. Das geht aus einer Antwort auf eine schriftliche Frage der Linkenabgeordeten Cornelia Möhring hervor, wie der Spiegel berichtete. Darin teilt die Regierung laut den Angaben mit: Würde man die Werte aus dem Haushaltsentwurf, mit denen die Regierung ihre Prognose aus dem Herbst berechnet hat, mit den aktuellen Werten aus dem Haushalt wiederholen, "ergäbe sich dadurch automatisch rechnerisch eine geringere Prognose der gesamten internationalen Klimafinanzierung".
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Apr Verbrauchervertrauen 88,9 (März: 87,6)
Schweden Apr Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 88,3
DJG/DJN/AFP/apo
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