ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ZEW-Index sinkt im Januar stärker als erwartet
Die Stimmung von Finanzanalysten aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen hat sich im Januar stärker eingetrübt als erwartet. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf 10,3 Punkte von 15,7 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 15,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage legte hingegen zu, und zwar auf minus 90,4 Punkte nach minus 93,1 Zählern im Vormonat. Ökonomen hatten einen minimalen Anstieg auf minus 93,0 Punkte erwartet.
EZB senkt Zinsen bei jeder Sitzung bis Juni
UBS-Analysten rechnen damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei seiner Sitzung in der nächsten Woche eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent beschließen wird. Wie sie in ihrem Ausblick schreiben, rechnen die Analysten damit, dass die EZB an ihrem Grundsatz festhalten wird, auf Basis aktueller Daten von Sitzung zu Sitzung zu entscheiden. Gleichwohl sehen sie die EZB auf dem Weg, ihre Zinsen bis Juni bei jeder Sitzung auf dann 2,00 Prozent zu senken.
Villeroy: Trumps Zölle werden Euroraum-Inflation nicht anheizen
Nach Ansicht von Francois Villeroy de Galhau, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), ist das Risiko eines Anstiegs der Verbraucherpreise in der Eurozone im kommenden Jahr gering, selbst angesichts einer härteren US-Handelspolitik. Das sagte der Franzose in einem Interview auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Präsident Donald Trump hat mit Zöllen auf europäische Waren gedroht, die in die USA importiert werden. Dies ist Teil einer Handelspolitik, vor der einige Ökonomen warnen, dass sie sich inflationär auf die Weltwirtschaft auswirken könnte.
DIW/Fratzscher: Trump wird deutsche Wirtschaft hart treffen
Die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump wird Deutschland nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hart treffen. "Vor allem ein Handelskonflikt mit den USA in Form von Strafzöllen dürfte sich gleich dreifach negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Die Exporte würden sinken und die deutsche Industrie werde in ohnehin schon schwierigen Zeiten weiter geschwächt.
Trumps Zoll-Pläne sollten nicht unterschätzt werden
Trumps Pläne im Hinblick auf Zölle sollen nicht unterschätzt werden, schreibt das Team von UOB Global Economics & Markets Research in einer Studie. Die Märkte seien derzeit erleichtert, da an Trumps erstem Tag zurück im Weißen Haus keine konkreten Maßnahmen getroffen worden seien. Eine Verzögerung bedeute jedoch nicht, dass es keine Zölle geben werde, warnt UOB. Trump habe weiterhin über die Einführung von Zöllen auf Importe aus Kanada und Mexiko, den beiden größten Handelspartnern des Landes, gesprochen, und erwäge einen universellen Zoll. Das Team geht jedoch davon aus, dass maßvollere Maßnahmen, wie ein Zoll von 25 Prozent auf Importe aus China anstelle von 60 Prozent, das wahrscheinlichere Szenario seien.
US-Behörden prüfen Außenhandelspolitik bis 1. April
Obwohl US-Präsident Donald Trump keine sofortigen Zollerhöhungen angeordnet hat, rechnen die Commerzbank-Volkswirte Bernd Weidensteiner und Christoph Balz weiterhin mit heftigen Maßnahmen. "Trump ordnet eine umfassende Überprüfung der US-Außenhandelspolitik an. Die zuständigen Behörden sollen bis zum 1. April Berichte zu unfaire Handelspraktiken anderer Staaten, zu Währungsmanipulation, diskriminierenden ausländischen Steuern sowie zu den Praktiken des Technologietransfers vorlegen", schreiben sie in einem Kommentar.
IW-Umfrage: Unternehmen besorgt über neue Trump-Regierung
Die deutsche Wirtschaft ist besorgt über die neue Regierung von US-Präsident Donald Trump und erwartet negative Folgen für den Welthandel und ihre eigenen Geschäfte. Das geht aus einer Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Insbesondere Industrieunternehmen sehen sich betroffen. In der Befragung von 2.051 Unternehmen gab knapp ein Drittel der Firmen an, dass es deutliche Nachteile durch höhere eigene Energiekosten erwartet. Zudem befürchten 28 Prozent starke Einbußen infolge einer schwächeren Weltwirtschaft.
Habeck: Trumps Austritt aus Pariser Klimaabkommen ist "fatales Signal"
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump dessen Ankündigung zum geplanten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen scharf kritisiert. Gleichzeitig rief er Europa zu mehr Selbstbewusstsein auf. Man sollte den USA in Gesprächen die Hand reichen, aber sich nicht "rumschubsen" lassen. "Ich halte es für ein fatales Signal für die Welt, dass Donald Trump als erste Amtshandlung oder mit als erste Amtshandlung die Ankündigung zum Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen gemacht hat", sagte Habeck beim Energiegipfel des Handelsblatts.
BGA: Großhandel kämpft um das Überleben
Der deutsche Großhandel kämpft ums Überleben und wird seine 2022 begonnen negative Umsatzentwicklung auch 2025 fortsetzen. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erwartet für dieses Jahr einen nominalen Umsatzrückgang im Großhandel von 0,5 Prozent und rechnet real mit einer Stagnation im Vergleich zum Vorjahr. Für das vergangene Jahr 2024 schätzt der BGA die Umsätze im Großhandel auf ein nominales Minus von 2,4 Prozent und einen realen Rückgang um 1 Prozent. Auch der Wirtschaftsmotor Außenhandel stottere. Der Verband rechnet für 2025 mit einem Rückgang, und zwar um 2,7 Prozent. Von der nächsten Bundesregierung forderte der BGA eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik.
Britischer Arbeitsmarkt schwächer - BoE auf Kurs zu Zinssenkung
Die Arbeitslosenquote in Großbritannien ist in den drei Monaten bis November gestiegen. Dies ist ein neues Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft ins Stocken gerät, und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of England (BoE) Anfang nächsten Monats ihren Leitzins senken wird. Die Arbeitslosenquote lag zwischen September und November bei 4,4 Prozent der Erwerbstätigen gegenüber 4,3 Prozent im vorangegangenen Dreimonatszeitraum, teilte das Office for National Statistics mit. Damit ist die Arbeitslosigkeit auf den höchsten Stand seit 2021 gestiegen.
+++ Konjunkturdaten +++
DJG/DJN/apo
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.