ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 um 0,3 Prozent
Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr leicht geschrumpft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent, nachdem es 2022 um 1,8 Prozent gestiegen war. Es war der erste BIP-Rückgang seit 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Minus von 0,4 Prozent prognostiziert. Preis- und kalenderbereinigt belief sich der Rückgang auf 0,1 Prozent, was den Erwartungen entsprach. Für das vierte Quartal rechnet Destatis mit einem BIP-Rückgang von 0,3 Prozent. Im dritten Quartal hatte das BIP nach revidierten Angaben stagniert, so dass eine technische Rezession vermieden wurde.
DIHK: Wirtschaft kommt nicht voran
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat angesichts der Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft angemahnt. "Die ersten Rückmeldungen der DIHK-Konjunkturumfrage deuten darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung im Jahr 2024 auf der Stelle treten dürfte", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied Ilja Nothnagel. "Sogar ein Verharren in der Rezession ist noch im Bereich des Möglichen." Die Wirtschaft komme nicht voran.
IMK: Deutsches BIP hat 2023 trotz Schrumpfung gut überstanden
Die deutsche Wirtschaft hat trotz der Schrumpfung des Bruttoinlandprodukts (BIP) das vergangene Jahr angesichts des Energie- und Nahrungsmittelpreisschocks historischen Ausmaßes "gut überstanden", wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) erklärte. Die Rezession dürfte sich aber in 2024 fortsetzen. Zuvor hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass das BIP in 2023 im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 0,3 Prozent geschrumpft ist. "Deutschland war zum Jahresende 2022 und zur Jahreswende von einem Energie- und Nahrungsmittelpreisschock historischen Ausmaßes getroffen worden.
Commerzbank: Keine nennenswerte Erholung in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft wird sich nach der für 2024 erwarteten Rezession nach Aussage von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer kaum erholen. Krämer verweist in einem Kommentar zum Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2023 darauf, dass die deutsche Wirtschaftsleistung seit 2019 in der Grundtendenz stagniert habe, was ungewöhnlich sei und an die Jahre nach dem Platzen der Aktienmarktblase 2000 erinnere.
Deutsche Maastricht-Defizitquote 2023 bei 2,0 Prozent
Der deutsche Staatshaushalt hat das Jahr 2023 mit einem Finanzierungsdefizit von 82,7 Milliarden Euro beendet. Das waren etwa 14 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2022, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf vorläufiger Basis mitteilte. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ergibt sich für 2023 eine Defizitquote von 2,0 Prozent, die damit deutlich niedriger war als in den drei vorangegangenen Jahren. Sie liegt auch unterhalb des europäischen Referenzwertes von 3 Prozent aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt, der allerdings bis einschließlich 2023 ausgesetzt war.
Bundesregierung: Frühindikatoren deuten nicht auf rasche Konjunkturerholung
Die Bundesregierung sieht angesichts jüngster Indikatoren noch keine schnelle Erholung der Konjunktur in Deutschland. "Die wirtschaftliche Schwächephase hält auch zum Jahreswechsel 2023/24 an", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem neuen Monatsbericht. "Nach einem preis-, saison- und kalenderbereinigten Rückgang des BIP um 1/4 Prozent zum Jahresende 2023 deuten aktuelle Frühindikatoren noch nicht auf eine rasche konjunkturelle Erholung hin", hoben die Konjunkturexperten von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hervor.
Eurozone-Produktion sinkt im November um 0,3 Prozent
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im November wie erwartet gedrosselt. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang in dieser Höhe erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 6,8 Prozent niedriger. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang um 5,9 Prozent gerechnet.
DIHK: Optimismus bei deutschen Unternehmen in Asien-Pazifik
Bei deutschen Unternehmen im Asien-Pazifik-Raum herrscht für 2024 nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) konjunktureller Optimismus. "Geschäftslage gut, Geschäftserwartung noch besser - das berichten Unternehmen vor Ort ihren Auslandshandelskammern (AHKs) an fast allen Standorten in Asien-Pazifik", teilte die DIHK mit. Besonders positiv äußerten sich die Unternehmen dabei durchweg in Indien. Dies geht laut der Kammerorganisation aus dem neuen "AHK Asien-Pazifik Business Outlook" hervor, zu dem über 800 AHK-Mitgliedsunternehmen im September und Oktober 2023 zu ihren Geschäftsperspektiven befragt worden seien.
Lindner will Wachstumspaket mit Bürokratieabbau und Investitions-Offensive
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat in einem Interview ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Wirtschaft vorgeschlagen und will dafür unter anderem die bürokratischen Vorschriften des Lieferkettengesetzes entschlacken. Steuerliche Entlastungen plant er in der aktuellen Legislaturperiode allerdings nicht. "Ich empfehle ein Dynamisierungspaket. SPD und Grüne müssen spüren, dass ihre sozial- und umweltpolitischen Forderungen nicht realisierbar sind mit Schulden und Steuererhöhungen, sondern nur, wenn wir eine prosperierende Wirtschaft haben", sagte Lindner in dem neuen Podcast Table.Today.
SPD-Politiker wollen Bauern weiter entgegenkommen
Vor dem Treffen der Ampel-Fraktionsspitzen mit Vertretern mehrerer Bauernverbände zeichnet sich in der SPD-Bundestagsfraktion die Bereitschaft ab, weiter auf die Landwirte zuzugehen. "Es muss einfach mehr Einkommen auf den Höfen ankommen und es muss eine klare Zukunftsperspektive für die nächste Generation geben", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese dem Spiegel. "Die von der großen Koalition eingesetzte Zukunftskommission Landwirtschaft oder die Borchert-Kommission hatten dazu gute Vorschläge gemacht. Diese sollten wir uns gemeinsam noch mal vornehmen", forderte Wiese.
Lindner verteidigt Streichung von Agrarsubventionen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat angesichts der anhaltenden Bauernproteste die geplanten Subventionskürzungen für die Agrarwirtschaft gegen Kritik verteidigt und zugleich auf andere Maßnahmen der Regierung zugunsten der Landwirte verwiesen. "Es wird neue Fördermaßnahmen in der Landwirtschaft geben", sagte Lindner zu Table Media, wie das Bundesfinanzministerium über den Kurznachrichtendienst X bekanntgab.
CDU-Politiker werfen Ampel Verunglimpfung der Bauern vor
Führende CDU-Politiker kritisieren Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und anderer Ampel-Politiker, wonach die Proteste der Landwirte von radikalen Kräften unterwandert und gezielt gesteuert werden. "Ich rate der Bundesregierung, keine Ablenkungsmanöver zu führen, sondern den Unmut, der hier hochkocht ernst zu nehmen und ihre erratische Politik zu überdenken", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der Bild-Zeitung. Es sei "leider nichts Neues", dass "Extremisten versuchen, legitime Proteste zu infiltrieren", sagte Linnemann.
Ukraine meldet Abschuss von zwei russischen Militärflugzeugen
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben zwei russische Militärflugzeuge über dem Asowschen Meer abgeschossen. Dabei handelte es sich um ein Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50 sowie eine Maschine, die auch als Kommandoposten dient, wie die ukrainische Luftwaffe in Onlinenetzwerken mitteilte. Über die Art des Abschusses machte sie keine Angaben. Des ukrainischen Oberbefehlshabers Walery Saluschny gratulierte den Streitkräften zu der "perfekt geplanten Operation". Demnach dienten die Flugzeuge der Aufklärung, der Identifikation von Zielen und der Koordination der Truppen.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Handelsbilanz Nov Überschuss 20,3 Mrd EUR (Vj Defizit 13,8 Mrd EUR)
Eurozone/Exporte Nov +1,0%, Importe -0,6% gg Vormonat - saisonbereinigt
Eurozone/Handelsbilanz Nov saisonbereinigt Überschuss 14,8 Mrd EUR (Okt: Überschuss 11,1 Mrd EUR)
DJG/DJN/AFP/apo
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