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13:30 Uhr, 28.04.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im April

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat nach sieben Rückgängen in Folge erstmals wieder einen Anstieg verzeichnet. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg im April um 0,3 Punkte auf 98,6 Zähler. Beide Komponenten des IAB-Arbeitsmarktbarometers entwickelten sich im April positiv. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte, lag aber weiterhin im deutlich negativen Bereich bei 97,1 Punkten. Die Beschäftigungskomponente kletterte um 0,1 Punkte auf 100,0 Punkte und lag somit genau auf der neutralen Marke.

Villeroy: EZB hat Spielraum für Zinssenkung

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist auf dem besten Weg, die Inflation in der Eurozone wieder auf ihr Ziel von 2 Prozent zu bringen, und hat Spielraum für eine Senkung ihres Leitzinses, da sich das Wachstum aufgrund höherer US-Zölle verlangsamt, sagte der Gouverneur der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, in einem RTL-Radiointerview. Villeroy de Galhau sagte außerdem, dass das langsamere Wirtschaftswachstum in den USA aufgrund höherer Zölle zwar ein Rückschlag sei, Europa aber auch die Chance biete, zu einem Stabilitätsanker für die Weltwirtschaft zu werden.

Bank of England dürfte größere Zinssenkung vermeiden

Die Bank of England (BoE) wird trotz der dunklen Wolken, die über der Wirtschaft in Großbritannien hängen, wahrscheinlich vorsichtig bleiben, erwartet Robert Wood von Pantheon Macroeconomics. Der Rat der Zentralbank wird nächste Woche zusammentreten, um über seinen nächsten Schritt zu entscheiden. Investoren erwarten aufgrund von Anzeichen einer wirtschaftlichen Verlangsamung mehrheitlich eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte. Eine Minderheit erwartet, dass sich der Rat für eine drastischere Senkung um 50 Basispunkte entscheidet, aber das erscheint unwahrscheinlich, erklärt Wood.

China könnte Leitzins und RRR bereits im Mai senken

Die chinesische Zentralbank könnte nach Einschätzung von Analysten von BNP Paribas bereits im Mai ihren Leitzins und den Mindestreservesatz (RRR) senken. Chinas Politbürositzung im April habe sich darauf konzentriert, die Umsetzung der auf der Sitzung des Nationalen Volkskongresses im März festgelegten politischen Maßnahmen zu beschleunigen, anstatt zusätzliche Konjunkturprogramme aufzulegen. Neue Konjunkturmaßnahmen könnten nach der Politbürositzung im Juli beschlossen werden, wenn die Zölle besser absehbar seien und ihre Auswirkungen auf das Wachstum weiter bewertet würden.

China dürfte bei Stimulusplänen vorsichtig bleiben

China dürfte nach Einschätzung der Jefferies-Analystin Shujin Chen bei seinen Plänen für Stimulusmaßnahmen weiterhin vorsichtig sein, um einen frühzeitigen All-in-Ansatz aufgrund der wahrscheinlich anhaltenden Handelsspannungen zu vermeiden. Peking habe den Handelskrieg zwischen den USA und China als "Wirtschafts- und Handelskampf" bezeichnet, verglichen mit der Formulierung im Jahr 2018, als es ihn als "Wirtschafts- und Handelsstreitigkeiten" bezeichnete, merkt Chen an. Der schärfere Ton spiegele Chinas Ansicht wider, dass der Handelskrieg langfristig und herausfordernd sei, fügt sie hinzu.

16 Millionen Jobs in China durch US-Zölle gefährdet

Rund 16 Millionen Arbeitsplätze in China sind nach Einschätzung von Analysten von Goldman Sachs durch die US-Zölle gefährdet. Der schnelle Ausbau des E-Commerce habe in China ein erhebliches Beschäftigungswachstum im Groß- und Einzelhandel sowie in der Transport- und Lagerwirtschaft ausgelöst. Die Abschaffung der "De-minimis"-Ausnahmen für China von Zöllen für Kleinpaketsendungen könnte Druck auf die Beschäftigung in diesen Sektoren ausüben. Die chinesische Zentralbank könnte die geldpolitischen Maßnahmen verstärken, nachdem die Auswirkungen der US-Zölle in den kommenden Monaten klarer werden.

Bank of Japan dürfte an Zinsniveau festhalten

Die Bank of Japan (BoJ) dürfte nach Einschätzung von Tom Kenney von ANZ die Zinsen bei ihrer Sitzung in dieser Woche angesichts der handelspolitischen Unsicherheit unverändert lassen. Diese Unsicherheit dürfte zumindest in den nächsten Monaten hoch bleiben, was nach Meinung des Ökonomen bedeutet, dass eine Zinserhöhung durch die BoJ in nächster Zeit höchst unwahrscheinlich ist. Gouverneur Kazuo Ueda wird bei seiner Pressekonferenz voraussichtlich einen vorsichtigen Ton anschlagen, erklärt ANZ, die erwartet, dass Ueda betonen wird, dass die Zentralbank die Entwicklungen genau beobachten muss, während sie die Auswirkungen der Zölle bewertet.

DJG/DJN/apo

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