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13:30 Uhr, 19.12.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

BoE bestätigt Leitzins - 3 Stimmen für Zinssenkung

Die Bank of England (BoE) hat ihre Geldpolitik unverändert gelassen. Wie sie nach der Sitzung ihres geldpolitischen Ausschusses mitteilte, bleibt die Bank Rate wie erwartet bei 4,75 Prozent. Sechs Mitglieder stimmten für einen unveränderten Zins, drei für eine Zinssenkung. Die BoE, die mit einer schwierigen Mischung aus rasch steigenden Löhnen und einer schleppenden Wirtschaft konfrontiert ist, agiert damit weiterhin vorsichtiger als Federal Reserve und Europäische Zentralbank. Großbritannien ist mit einer Reihe von Unwägbarkeiten konfrontiert. Dazu gehören die Auswirkungen der jüngsten Erhöhung der Lohnsteuer und die Möglichkeit, dass die neue Trump-Administration neue Handelsschranken errichtet, was das Wachstum bremsen und die Bemühungen zur Inflationskontrolle erschweren könnte.

Riksbank senkt Zinsen um 25 Bp - weiterer Schritt im 1H möglich

Die schwedische Riksbank hat ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt und signalisiert, dass ein solcher Schritt zur Stützung der stotternden Wirtschaft im ersten Halbjahr 2025 erneut angemessen sein könnte. Im November hatte die Zentralbank ihren Zins um 50 Basispunkte reduziert. "Trotz einiger Anzeichen für eine sich anbahnende Erholung der Wirtschaftstätigkeit bleibt diese schwach", schreibt die Bank in einer Mitteilung. Die Riksbank erklärte, dass der Leitzins in der ersten Jahreshälfte 2025 möglicherweise erneut gesenkt werden könnte, sollte der Ausblick für Inflation und Wirtschaftstätigkeit unverändert bleiben.

Norwegens Zentralbank bestätigt Leitzins - Senkung im März?

Norwegens Zentralbank hat ihre Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Wie sie mitteilte, bleibt der geldpolitische Schlüsselsatz bei 4,50 Prozent. Eine Senkung im März sei aber "sehr wahrscheinlich", hieß es weiter. Die Norges Bank äußerte die Einschätzung, dass der Leitzins Wirtschaft und Inflation gebremst habe, dass aber der rapide Anstieg der Kosten für die Unternehmen einen weiteren Rückgang der Inflation verlangsamen dürfte. "Eine restriktive Geldpolitik ist weiter notwendig, um die Inflation im Bereich des Zielwerts zu stabilisieren, aber die Zeit für den Beginn einer geldpolitischen Lockerung ist bald gekommen", sagte Zentralbankgouverneurin Ida Wolden Bache.

Patsalides für EZB-Zinssenkung in kleinen Schritten

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte die Leitzinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Christodoulos Patsalides weiterhin in kleinen Schritten senken. Patsalides sieht außerdem keine Notwendigkeit für ein Zinsniveau, das das Wirtschaftswachstum anregen würde. "Ich persönlich bevorzuge kleine Anpassungen in einem schrittweisen Prozess im Gegensatz zu größeren Zinssenkungen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Patsalides zufolge herrscht "Unsicherheit in beide Richtungen", weshalb die EZB "wachsam und vorsichtig" sein müsse. Auch gegen eine Senkung des Leitzinses unter das neutrale Niveau sprach sich der Zypriote aus: "Eine Unterschreitung des neutralen Zinssatzes würde bedeuten, dass wir uns in einer Rezession befinden oder dass eine schwere Rezession zu erwarten ist", sagte er. Doch das zeigten die EZB-Projektionen nicht.

Geschäftsklima in französischer Industrie im Dezember stabil

Die Stimmung in den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Frankreich ist im Dezember stabil geblieben. Die Hersteller zeigten sich unbeeindruckt von der zerrütteten politischen Landschaft und der Handelsunsicherheit des Landes und blickten einer höheren Nachfrage nach ihren Gütern im neuen Jahr entgegen. Der Geschäftsklimaindex blieb bei 97 Punkte, während Volkswirte einen Rückgang auf 96 prognostiziert hatten. Damit liegt die Stimmung weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt von 100.

EZB: Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss sinkt im Oktober

Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums hat im Oktober abgenommen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Aktivsaldo saisonbereinigt 26 (Vormonat: 39) Milliarden Euro. In der Handelsbilanz ergab sich ein Überschuss von 30 (32) Milliarden Euro, wobei die Exporte auf 233 (239) Milliarden Euro zurückgingen und die Importe auf 203 (207) Milliarden Euro.

RWI: Containerumschlag schwächelt im Schlussquartal

Der Containerumschlag-Index des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im November mit saisonbereinigt 131,9 Punkten gegenüber revidierten 131,8 Zählern im Vormonat annähernd konstant geblieben. Der Containerumschlag "schwächelt im Schlussquartal", stellte das RWI fest.

DIW-Konjunkturbarometer steigt im Dezember leicht an

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) liegt im Dezember bei 86,4 Punkten und hat sich damit gegenüber November um 2,7 Punkte erhöht. Der Barometerwert liegt aber weiterhin deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum anzeigt. "Somit schließt die deutsche Wirtschaft das Jahr trotz dieses kleinen Lichtblicks schwach ab", erklärte das Institut. Im vierten Quartal 2024 dürfte die Wirtschaftsleistung wohl leicht zurückgegangen sein. Die Binnennachfrage schwächele und auch von den Exporten komme kein Schub. Zudem seien die innen- und außenpolitischen Unsicherheiten hoch. Nach dem Ampel-Aus werde Deutschland frühestens im Frühjahr eine neue Regierung haben.

Schweizer Uhrenexporte auch im November rückläufig

Der Abwärtstrend für Schweizer Uhren hat sich im November fortgesetzt. Die Exporte sanken um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 2,4 Milliarden Franken, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) mitteilte. Die schwache Nachfrage aus China und Hongkong habe den globalen Trend erheblich belastet.

Scholz fordert gemeinsame EU-Maßnahmen für Auto- und Stahlbranche

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten verlangt, um die Automobilindustrie und die Stahlbranche im derzeit schwiergen Umfeld zu fördern. "Wir müssen uns natürlich auch auseinandersetzen mit den Industrien, die gegenwärtig besonders herausgefordert sind", sagte Scholz vor dem EU-Gipfel in Brüssel. "Das gilt für die Autoindustrie." So seien zu dem von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigten strukturierten Dialog mit der Autoindustrie in Europa noch "ein paar Dinge" zu klären. "Es muss jetzt schnell zu einer Verständigung mit China über die Zollfragen kommen. Es macht keinen Sinn, das konfliktär auszutragen und deshalb appelliere ich an alle, dass sie die Verhandlungen jetzt zu einem guten Ergebnis bringen."

DIHK: Fachkräftemangel und Strukturprobleme "doppelte Wachstumsbremse"

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht die deutsche Wirtschaft aktuell "von mehreren Seiten unter Druck". Zum einen sinke die Personalnachfrage infolge wirtschaftlicher Schwäche - es drohe eine steigende Arbeitslosigkeit. Zum anderen bleibe der Fachkräftemangel hoch und viele Betriebe hätten Schwierigkeiten, Beschäftigte zu finden. "Es entsteht zunehmend ein klassisches Mismatch-Problem: Betriebe, die einstellen möchten, suchen andere Qualifikationen als die verfügbaren", erklärte die Kammerorganisation in ihrem neuen Fachkräftereport.

Bundestag beschließt besseren Schutz des Verfassungsgerichts

Das Bundesverfassungsgericht soll einem Beschluss des Bundestags zufolge künftig besser gegen politische Einflussnahme geschützt werden. In seiner Sitzung in Berlin billigte das Parlament Gesetzesvorschläge, die unter anderem eine Änderung des Grundgesetzes dafür vorsehen. Für diese Änderung stimmten 600 Abgeordnete, 69 votierten dagegen, wie Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) bekanntgab. Wesentliche Strukturmerkmale des Bundesverfassungsgerichts sollen im Grundgesetz festgeschrieben werden. Demnach werden die zwölfjährige Amtszeit der Richter, der Ausschluss einer Wiederwahl sowie die Altersgrenze der Richter von 68 Jahren im Grundgesetz verankert, ebenso wie die Festlegung auf 16 Richter und zwei Senate.

TAIWAN

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