ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Geschäftsklima im Dezember stärker eingetrübt als erwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft ist im Dezember stärker gefallen als erwartet. Während die Lage besser beurteilt wurde, fielen die Erwartungen deutlich. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,7 (Vormonat: 85,6) Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 85,5 Punkte erwartet. Der Index liegt jetzt auf dem niedrigsten Wert seit Mai 2020. "Die Schwäche der deutschen Wirtschaft ist chronisch geworden", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
ZEW-Index steigt im Dezember wider Erwarten
Die Stimmung von Finanzanalysten aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen hat sich im Dezember wider Erwarten aufgehellt. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 15,7 Punkte von 7,4 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 6,2 Punkte gerechnet. "Die vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland mit der damit einhergehenden Erwartung auf eine investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik sowie die Aussicht auf weitere Zinssenkungen sorgen für einen verbesserten wirtschaftlichen Ausblick", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.
Ifo-Geschäftsklima ist kalte Dusche zum Jahresende
Für die Commerzbank ist der überraschend starke Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas eine kalte Dusche zum Jahresende. "Der Trend weist beim Ifo-Geschäftsklima noch immer nach unten", erklärte Chefökonom Jörg Krämer. "Die Probleme kommen vor allem aus der Industrie, die unter einer tiefgreifenden Strukturkrise leidet. Deshalb dürften die fallenden EZB-Zinsen kaum positiv auf das Bruttoinlandsprodukt durchschlagen." Nach einer Stagnation im Winterhalbjahr erwartet die Commerzbank nur eine "blutleere Aufwärtsbewegung". Für das Gesamtjahr 2025 rechnet sie lediglich mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.
Bund will 2025 weniger Geld aufnehmen - Planung "vorläufig"
Der deutsche Staat will sich 2025 so wenig Geld bei Investoren leihen wie zuletzt vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Die Emissionsplanung stuft Elmar Völker, Anleihenstratege bei der LBBW, noch mehr als sonst als "vorläufig" ein, da die gescheiterte Ampel-Regierung keinen ordentlichen Haushalt für 2025 mehr zustande gebracht habe. Von den politischen Plänen der künftigen Bundesregierung dürfte es somit abhängen, inwieweit die Emissionsplanung wirklich Bestand habe. Sollte die künftige Regierung mit mehr Schulden planen, dürfte ein zusätzlicher Finanzbedarf vermutlich zunächst bevorzugt am Geldmarkt gedeckt werden. Hier wurde durch die geplante starke Verringerung der Emissionsvolumina einen gewissen Puffer zur Oberseite geschaffen.
Habeck: Deutschland hat systematisch zu wenig für Wettbewerbsfähigkeit getan
Der Grünen wollen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschland über zusätzliche staatliche Investitionen stärken, die mit höheren Schulden und Steuern für Reiche finanziert werden sollen. Der Kanzlerkandidat der Partei, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), betonte bei der Vorstellung des Wahlprogramms seiner Partei, es gehe darum, Innovation für die Zukunft zu finanzieren und nicht Lösungen in der Vergangenheit zu suchen und das Bestehende lediglich zu optimieren oder bewahren. Wirtschaftliche Erneuerung sei nötig. Er attestierte Deutschland, dass man in den vergangenen 15 Jahren systematisch zu wenig getan habe. Aber Deutschland sei kein Museum.
Dobrindt: Unions-Wahlprogramm ist durchgerechnet und finanzierbar
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Kritik zurückgewiesen, von der Union in ihrem Wahlprogramm angekündigte Steuererleichterungen seien nicht finanzierbar. "In der Summe ist es durchgerechnet und finanzierbar", sagte Dobrindt im ARD-Morgenmagazin. "Man muss es zusammen sehen und nicht nur einen Teil betrachten." Es werde immer vergessen, dass in dem Wahlprogramm "deutliche Prioritätensetzungen" vorgenommen würden.
Bundesregierung startet Gespräche mit syrischer Übergangsregierung - Bericht
Neun Tage nach der Machtübernahme der Islamisten-Organisation "Hayat Tahrir al-Sham" (HTS) beginnen am Dienstag laut einem Bericht hochrangige Gespräche zwischen der Bundesregierung und der HTS-Regierung in Damaskus. Das Treffen in der syrischen Hauptstadt werde mit dem von HTS-Anführer Abu Mohammed Al-Dscholani eingesetzten Außenminister stattfinden, der bereits mit den USA und der Türkei in Verhandlungen stehe, schrieb die Bild-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Bei dem Treffen gehe es um den Übergangsprozess und den Schutz von Minderheiten. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte der Zeitung, Syrien dürfe weder zum Spielball fremder Mächte noch zum Experiment radikaler Kräfte werden.
Ukraine tötet russischen General bei Bombenanschlag in Moskau
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen ranghohen russischen General bei einem Bombenanschlag in Moskau getötet. Generalleutnant Igor Kirillow, der Chef der radiologischen, chemischen und biologischen Abwehrtruppen der russischen Streitkräfte, wurde nach Angaben der russischen Strafverfolgungsbehörden zusammen mit seinem Assistenten vor einem Wohnhaus getötet. Ein in einem Motorroller versteckter Sprengsatz war explodiert. Es ist ein seltenes gezieltes Attentat auf einen hochrangigen Militärbeamten in der Hauptstadt.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Handelsbilanz Okt Überschuss 6,8 Mrd EUR (Vj Überschuss 9,4 Mrd EUR)
Eurozone/Exporte Okt -1,6%, Importe +1,3% gg Vormonat - saisonbereinigt
Eurozone/Handelsbilanz Okt saisonbereinigt Überschuss 6,1 Mrd EUR (Sep: Überschuss 12,6 Mrd EUR)
DJG/DJN/apo
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