ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
ZEW-Index steigt im Dezember unerwartet
Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland sind im Dezember entgegen den Erwartungen nicht gesunken. Der von Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland stieg auf plus 12,8 (November: plus 9,8) Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang auf plus 8,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage erhöhte sich auf minus 77,1 (minus 79,8). Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 77,0 Punkte erwartet.
VDMA: Produktion im Maschinen- und Anlagenbau sinkt 2024 um 4%
Die Geschäfte des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus sind nach Aussage des Branchenverbands VDMA bis zum Sommer etwas besser als erwartet gelaufen, dürften sich aber im nächsten Jahr deutlicher als bisher prognostiziert abschwächen. Wie der VDMA bei seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, rechnet er für 2023 mit einem preisbereinigten Rückgang der Produktion um 1 (September-Prognose: 2) Prozent, aber für 2024 mit einem realen Minus von 4 (2) Prozent. VDMA-Präsident Karl Haeusgen begründete die höhere Prognose für 2023 mit hohen Auftragsbeständen und geringeren Lieferengpässen. Anders als vor einem Jahr könne der sinkende Auftragsbestand die Produktion aber immer weniger stützen.
Think Tank Cep warnt vor digitalem Euro
Das ordoliberale Centrum für europäische Politik (Cep) hat vor der Einführung eines digitalen Euro gewarnt. "EZB und Kommission sollten zurzeit von der Einführung eines digitalen Euro absehen", heißt es in einer Stellungnahme des Cep-Finanzexperten Victor Warhem. Es bestehe kein Marktversagen, und es geben Alternativen zum digitalen Euro gibt, die weniger einschneidend seien, keine übermäßigen Markteingriffe erforderten und den Wettbewerb auf den Zahlungsmärkten nicht übermäßig verzerrten. "Außerdem bietet der digitale Euro keinen unmittelbaren Mehrwert, der seine kostspielige Einführung rechtfertigen würde", konstatiert Warhem.
Rohstoffe: EU-Parlament stimmt für mehr Unabhängigkeit von Drittstaaten
Mit kritischen Rohstoffen wie Lithium und Silizium soll sich die Europäische Union künftig verstärkt selbst versorgen. Die Abgeordneten im Europaparlament stimmten am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit für ein Maßnahmenpaket, mit dem die EU unabhängiger von Ländern wie China werden soll. Einzelne Drittstaaten sollen demnach nicht mehr als 65 Prozent des EU-weiten Bedarfs an einem besonders wichtigen Rohstoff liefern.
BGA fordert Stopp des EU-Lieferkettengesetzes
Der deutsche Groß- und Außenhandelsverband BGA hat einen Stopp des europäischen Lieferkettengesetzes gefordert. Ohne Änderungen würde die deutsche Wirtschaft durch die strengen Anforderungen Schaden nehmen, wie Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) angesichts des morgigen EU-Treffens zum europäischen Lieferkettengesetz warnte. Dann wollen das Europäischen Parlament, die EU-Kommission und der EU-Rat über einen finalen Gesetzentwurf verhandeln.
Israel erhöht Druck auf Hamas im Gazastreifen
Mehr als zwei Monate nach Beginn des Krieges gegen die Hamas hat Israel den Druck auf die Islamisten erhöht. Die radikale Palästinenserorganisation stehe "kurz vor der Auflösung", sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant. Zudem teilte die israelische Armee mit, dass Lkw-Transporte nun auch an einem zusätzlichen Checkpoint kontrollieren würden, um mehr Hilfe für die notleidenden Zivilisten im Gazastreifen zu ermöglichen. Die UN-Vollversammlung will am Dienstag über eine "sofortige humanitäre Waffenruhe" abstimmen.
Umfrage: Vier von zehn Deutschen gegen EU-Beitritt der Ukraine
Fast vier von zehn Deutschen sind laut einer Umfrage gegen einen EU-Beitritt der Ukraine. In der Befragung gaben 39 Prozent der Bundesbürger an, sie lehnten den Beitritt ab, 37 Prozent waren dafür, wie die Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) am Dienstag mitteilte. Noch deutlicher ist die Ablehnung in Österreich: Hier sind 52 Prozent gegen die Aufnahme der Ukraine.
Presse: USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen
Die USA wollen Deutschland nach einem Pressebericht für ein Marine-Bündnis zum Schutz des Schiffsverkehrs im Roten Meer gewinnen. Die US-Regierung habe ein grundsätzliches Interesse an einer stärkeren maritimen Kooperation an den Inspekteur der Marine herangetragen, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin. Entschieden ist über die Beteiligung demnach noch nicht.
Chinas Staatschef Xi will bei Vietnam-Besuch Verbindungen stärken
Chinas Präsident Xi Jinping ist am Dienstag zu einem Staatsbesuch in Vietnam eingetroffen. Bei Xis erstem Besuch in dem südostasiatischen Land seit sechs Jahren stünden Gespräche über "Politik, Sicherheit, praktische Zusammenarbeit, öffentliche Meinungsbildung, multilaterale Fragen und maritime Themen" auf dem Programm, erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin. Xis Besuch zielt demnach darauf ab, die bilateralen Beziehungen auf eine neue Stufe zu heben. Dabei dürfte es insbesondere darum gehen, dem wachsenden Einfluss der USA in Vietnam entgegenzuwirken.
Theurer warnt FDP vor Rückzug aus Ampel-Koalition
Der baden-württembergische FDP-Vorsitzende Michael Theurer hat vor einem Rückzug seiner Partei aus der Ampel-Koalition gewarnt. "Ein Austritt aus der Regierung ist für die FDP keine Option", sagte Theurer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Von den Umfragewerten darf man sich nicht kirre machen lassen." Auch zu Oppositionszeiten habe die FDP immer wieder um die 5 Prozent gelegen.
Ifo: Corona-Hilfen haben Ziel erreicht - Kritik an einzelnen Maßnahmen
Die meisten Corona-Hilfsprogramme der Bundesregierung haben einer Studie zufolge ihr Ziel erreicht und sind gut begründet gewesen. "Vor allem die Liquiditätshilfen für Unternehmen mit Geschäftsverboten und die erweiterten Kurzarbeiterregeln waren angemessen", erklärte Joachim Ragnitz von der Dresdner Ifo-Niederlassung am Dienstag die Ergebnisse. Teilweise sei die Unterstützung jedoch recht niedrig gewesen. Die Corona-Hilfen des Bundes beliefen sich allein bei den Zuschüssen für existenzbedrohte Unternehmen auf 75 Milliarden Euro. Hinzu kamen teilweise Steuersenkungen - allein 20 Milliarden Euro kostete die Absenkung der Mehrwertsteuer - und Kredite an von der Pandemie betroffenen Unternehmen mit rund 70 Milliarden Euro.
Bankenfachverband: Summen der Verbraucherkredite gehen 2023 zurück
Verbraucher nutzten laut einer Studie 2023 weiterhin Kredite für größere Anschaffungen, der Kreditumfang geht aber zurück. Während der Finanzierungsanteil und die Vertragszahlen im Vorjahresvergleich nahezu konstant geblieben seien, habe sich die gesamte offene Finanzierungssumme um 1.300 Euro auf 11.800 Euro reduziert, also um rund ein Zehntel, teilte der Bankenfachverband, der die Interessen der Kreditbanken in Deutschland vertritt, mit. Jeder dritte Verbraucherhaushalt verwende regelmäßig Finanzierungen, um Konsumgüter wie Autos, Möbel oder Computer anzuschaffen. Im Schnitt hätten diese Haushalte 1,9 laufende Finanzierungsverträge, so eine aktuelle Untersuchung der Ipsos Marktforschung, die im Auftrag des Verbandes jährlich rund 1.700 Verbraucherhaushalte nach ihren Finanzierungsgewohnheiten befragt habe.
Designierter polnischer Regierungschef Tusk bekennt sich zu starker EU
Der designierte polnische Regierungschef Donald Tusk hat vor seiner voraussichtlichen Bestätigung im Amt die Bedeutung einer starken EU für sein Land betont. "Wir sind umso stärker, umso souveräner, nicht nur wenn Polen stärker ist - sondern auch, wenn die Europäische Union stärker ist", sagte Tusk am Dienstag vor den Abgeordneten. Zudem rief Tusk zur entschlossenen Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg auf und stellte eine Lösung des Lkw-Streits mit dem östlichen Nachbarstaat in Aussicht.
BRASILIEN
Verbraucherpreise Nov +0,28% (Okt: +0,24%)
Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Nov +4,68% (Okt: +4,82%)
MEXIKO
Industrieproduktion Okt +0,6% gg Vormonat
Industrieproduktion Okt +5,5% (PROG: +4,1%) gg Vj
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab
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