ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-PMI im November höher als erwartet
Der Konjunkturabschwung im Euroraum hat im November etwas deutlicher als bisher angenommen an Tempo verloren. Wie S&P Global in einer zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Sammelindex der Produktion im verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbe auf 47,6 (Oktober: 46,5) Punkte. Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 47,1 Punkte erwartet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Dienstleistungssektors erhöhte sich auf 48,7 (47,8) Punkte. Erwartet worden war eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung von 48,2. Indexstände unter 50 Punkten deuten auf eine rückläufige Aktivität hin.
Euroraum-Erzeugerpreise weiter unter Vorjahresniveau
Das Preisgeschehen auf Produzentenebene ist im Euroraum im Oktober weiterhin sehr gedämpft gewesen. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 9,4 (September: 12,4) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten Raten von 0,2 und 9,6 Prozent prognostiziert.
EZB: Inflationerwartungen der Konsumenten im Okt unverändert
Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum sind im Oktober nicht weiter gestiegen, lagen aber weiterhin deutlich oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten wie schon im September, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 4,0 Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation weiterhin bei 2,5 Prozent.
S&P Global: Deutsche Dienstleister kommen im November besser in Schwung
Die Geschäftsaktivität im deutschen Service-Sektor ist im November kaum noch geschrumpft. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 49,6 von 48,2 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten erwartetet, dass das Ergebnis der ersten Veröffentlichung von 48,7 bestätigt werden würde. Auch insgesamt hat sich die konjunkturelle Talfahrt in Deutschland verlangsamt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 47,8 von 45,9 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Deutscher Automarkt schrumpft im November um knapp 6 Prozent
Der deutsche Automarkt ist nach den Zuwächsen in den Vormonaten im November leicht geschrumpft. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, ging der Pkw-Absatz um 5,7 Prozent auf 245.701 Einheiten zurück. In den ersten elf Monaten des Jahres legte der Markt damit um 11,4 Prozent zu. Sowohl die gewerblichen Neuzulassungen (-4,1 Prozent) als auch die privaten Neuzulassungen (-8,6 Prozent) gaben im vergangenen Monat nach.
VDIK: Keine weitere Erholung auf deutschem Automarkt 2024 in Sicht
Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) erwartet kommendes Jahr zwar ein deutliches Plus beim Verkauf vollelektrischer Autos, insgesamt dürfte der Automarkt in Deutschland sich aber nur stabil entwickeln. "Für 2024 rechnen wir mit etwa 2,85 Millionen neuen Pkw, das entspricht dem Niveau dieses Jahres. Nach der ordentlichen Erholung 2023 wird der Markt nächstes Jahr also sein Niveau halten", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel anlässlich der Jahrespressekonferenz.
Von der Leyen warnt Peking vor Handels-Ungleichgewicht
Vor dem EU-China-Gipfel am Donnerstag hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Peking vor einer wachsenden Ungleichgewicht beim Handel gewarnt: "Die europäischen Staats- und Regierungschefs werden ein Ungleichgewicht in den Handelsbeziehungen nicht auf Dauer tolerieren", sagte sie am Dienstag einem AFP-Reporter in einem Interview für mehrere europäische Nachrichtenagenturen. "Wir verfügen über Instrumente, um unseren Markt zu schützen", fügte sie hinzu.
Ministeriums-Beirat sieht zwei Wege für Reform der Schuldenbremse
Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium hat eine grundlegende Reform der Schuldenbremse vorgeschlagen und dafür eine Ausnahme für öffentliche Nettoinvestitionen und die Einrichtung von Investitionsfördergesellschaften als Maßnahmen ins Spiel gebracht, die alternativ gelten oder miteinander kombiniert werden könnten. Der Beirat sehe eine Schuldenbremse grundsätzlich als sinnvoll und notwendig an, um der Kurzfristorientierung der Politik entgegenzuwirken, insbesondere der Tendenz, die Kosten heutiger Staatsausgaben auf zukünftige Generationen zu verlagern.
Moody's senkt Chinas Rating-Ausblick auf negativ
Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für Chinas A1-Langfrist-Kreditrating auf negativ gesenkt. Moody's begründet die Entscheidung mit dem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum, der Verschuldung der Regionalregierungen und den Problemen der Immobilienentwickler. Die zunehmende Wahrscheinlichkeit finanzieller Hilfen für Regionalregierungen und Staatsunternehmen stelle ein "Abwärtsrisiko für die fiskalische, ökonomische und institutionelle Stärke Chinas" dar, heißt es in einer Mitteilung. Chinas Finanzministerium erklärte, es sei "enttäuscht" über die Herabstufung des Ausblicks.
Immowelt: Angebotsmieten steigen in meisten Großstädten weiter
Der Anstieg der Mietpreise hat sich einer Analyse der Onlineplattform Immowelt zufolge in diesem Jahr in vielen deutschen Großstädten fortgesetzt. Die durchschnittlichen Angebotsmieten haben sich in 56 von 80 untersuchten Städten im Vergleich zum Vorjahr in der Spitze um gut 10 Prozent verteuert. Für die Analyse hat Immowelt angebotene Bestandswohnungen zum 1. Dezember mit dem Vorjahr verglichen. In 21 Großstädten fallen die prozentualen Preiszuwächse demnach sogar stärker aus als die aktuelle Inflationsrate von 3,2 Prozent.
Teilzeitquote in Deutschland mit 39,2% so hoch wie noch nie
Der Anteil der Beschäftigten in Teilzeit ist in Deutschland im dritten Quartal dieses Jahres auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Teilzeitquote lag mit 39,2 Prozent 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und damit so hoch wie noch nie, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit Sitz in Nürnberg mitteilte. Gleichzeitig gingen mehr Menschen einem Nebenjob nach.
OECD: Deutsche Schüler mit bisher schlechtestem Ergebnis in Pisa-Studie
Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben in der Pisa-Studie zum internationalen Vergleich von Lernleistungen so schlecht abgeschnitten wie noch nie. Laut den am Dienstag von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Berlin veröffentlichten Ergebnissen verschlechterten sich die Leistungen in den drei untersuchten Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesekompetenz deutlich. Als einen Grund sieht die OECD die Folgen der Schulschließungen in der Corona-Pandemie - allerdings gebe es in Deutschland wie in vielen anderen Ländern einen auch schon vor der Corona-Krise begonnenen Trend zu schlechteren Schulleistungen.
Orban verlangt Streichung der Ukraine-Beschlüsse auf EU-Gipfel
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban legt im Streit mit der Europäischen Union nach. Er verlangte in einem am Dienstag bekannt gewordenen Brief an EU-Ratspräsident Charles Michel, die beiden Hauptbeschlüsse zur Unterstützung der Ukraine von der Tagesordnung des Brüsseler Gipfels Mitte Dezember zu streichen. Ansonsten drohe ein "Scheitern" des Gipfels, warnte der Rechtsnationalist in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
FRANKREICH
Einkaufsmanagerindex Service Nov 45,4 (2. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Service Okt war 45,2
GROßBRITANNIEN
Einkaufsmanagerindex Service Nov 50,9 - S&P Global/CIPS
Einkaufsmanagerindex Service Nov PROG: 50,5 - S&P Global/CIPS
Einkaufsmanagerindex Service Okt war 49,5 - S&P Global/CIPS
ITALIEN
Einkaufsmanagerindex Service Nov 49,5
Einkaufsmanagerindex Service Nov PROGNOSE: 48,3
Einkaufsmanagerindex Service Okt bei 47,7
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab
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