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13:30 Uhr, 23.04.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutsche Wirtschaft schrumpft im April

Die deutsche Wirtschaft ist im April in den rezessiven Bereich gerutscht, da Sorgen über Zölle und die Unsicherheit die Geschäftsaussichten sinken ließen und auch die Nachfrage belasteten. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 49,7 von 51,3 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 51,0 erwartet.

S&P Global: Euroraum-Wirtschaft stagniert im April

Die Eurozone-Wirtschaft ist im April auf der Stelle getreten. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 50,1 Zähler von 50,9 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 50,4 Punkte vorhergesagt. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.

Lohndruck nimmt laut EZB-Wage-Tracker ab

Der Lohndruck im Euroraum nimmt nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) weiterhin ab. Wie die EZB auf Basis ihres aktualisiertes Wage Trackers mitteilte, sind die Gehälter im vergangenen Jahr mit über den Jahresverlauf geglätteten Sonderzahlungen um 4,8 (bisher: 4,7) Prozent gestiegen und dürften im laufenden Jahr um 3,1 (3,3) Prozent zulegen. Ohne Glättung betragen die Lohnzuwächse demnach 4,9 (4,8) und 2,8 (2,9) Prozent. Grund des deutlichen Rückgangs seien hohe Sonderzahlungen, die sich 2025 nicht wiederholen dürften.

Politischer Druck auf Fed ist kontraproduktiv

Ein politisch motivierter Vorstoß zur Senkung der US-Zinsen könnte sich nach Einschätzung von Samuel Tombs und Oliver Allen von Pantheon Macroeconomics als kontraproduktiv erweisen. Eine erneute Tirade von Präsident Donald Trump gegen den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, hat Bedenken ausgelöst, dass Powell entlassen und durch einen Notenbanker ersetzt werden könnte, der Zinssenkungen trotz potenziellen Inflationsdrucks eher zustimmen würde. Selbst wenn das Weiße Haus seinen Willen durchsetzen würde, würden niedrigere Zinsen einen Anstieg der längerfristigen Renditen von Staatsanleihen bewirken, da Investoren angesichts des höheren Risikos mehr Rendite verlangen und eine höhere Inflation sowie letztendlich eine Rückkehr zu höheren Zinsen erwarten würden.

Chinas Immobilienmarkt vor struktureller Erholung

Chinas Immobilienmarkt steht nach Einschätzung von Analysten der HSBC vor einer strukturellen Erholung. "Wir glauben, dass das Schlimmste für den chinesischen Immobiliensektor nun hinter uns liegt", sagen sie. Die Hypothekenzinsen für Haushalte und die Finanzierungskosten für Bauträger seien auf Rekordtiefs. Die Ökonomen der HSBC erwarten in diesem Jahr drei Senkungen des chinesischen Leitzinses, was darauf hindeute, dass es Spielraum für eine weitere Senkung der Hypothekenzinsen gebe. Inzwischen hätten Qualitätsentwickler nach fast zwei Jahren wieder Zugang zum primären Dollar-Anleihenmarkt für Refinanzierungen erhalten, während Peking seine Unterstützung für verschuldete Bauträger signalisiert habe, so die Analysten.

Japans Unternehmen widerstandsfähiger gegen Zinserhöhungen

Ein Bericht der Bank of Japan (BoJ) stellt nach Einschätzung der Zentralbank fest, dass die japanischen Unternehmen widerstandsfähiger gegen steigende Zinsen geworden sind, da es mehr schuldenfreie Unternehmen gibt, während die Zahl der Unternehmen, deren Schulden ihre Barmittel und Einlagen übersteigen, sinkt. Dies sind gute Nachrichten, da die Zentralbank ihren Leitzins weiter anheben will, was letztendlich zu einem Anstieg der Kreditkosten der Unternehmen führen wird. Der Bericht stellt außerdem fest, dass sich die Rückzahlungsfähigkeit derjenigen Unternehmen, deren Schulden ihre Barmittel und Einlagen übersteigen, dank solider Gewinne verbessert.

Peking: Tür zu US-Handelsgesprächen ist offen, aber nicht unter Zwang

Das chinesische Außenministerium hat signalisiert, dass Peking bereit ist, mit den USA über Zölle zu sprechen, dies aber nicht unter den anhaltenden Drohungen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump tun wird. "Chinas Haltung gegenüber dem von den USA angezettelten Zollkrieg ist ganz klar: Wir wollen nicht kämpfen, aber wir haben keine Angst davor. Wenn wir kämpfen, werden wir bis zum Ende kämpfen. Wenn wir reden, ist die Tür weit offen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Guo Jiakun, bei einer täglichen Pressekonferenz.

USA bereiten Handelsgespräche mit Großbritannien vor - Kreise

Die USA bereiten offenbar den Boden für Handelsgespräche mit Großbritannien. Wie mit den Plänen vertraute Personen berichten, zielen die USA darauf ab, dass Großbritannien Zölle und andere nichttarifäre Hemmnisse für eine Reihe von US-Waren abbaut. Die USA wollten darauf hinwirken, dass Großbritannien seine Zölle auf Kraftfahrzeuge von 10 auf 2,5 Prozent senkt, sagten Personen, die mit dem Entwurf eines Dokuments vertraut sind, das die Trump-Administration diese Woche an die Beteiligten verteilt hat und in dem die Ziele für die Handelsgespräche mit Großbritannien umrissen werden. Washington wolle London zudem dazu drängen, die Vorschriften für Agrarimporte aus den USA, einschließlich Rindfleisch, zu lockern.

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Handelsbilanz Feb Überschuss 24,0 Mrd EUR (Vj Überschuss 21,7 Mrd EUR)

Eurozone/Exporte Feb +4,5%, Importe +2,0% gg Vormonat - saisonbereinigt

Eurozone/Handelsbilanz Feb saisonbereinigt Überschuss 21,0 Mrd EUR (Jan: Überschuss 14,4 Mrd EUR)

US/MBA Market Index Woche per 18. Apr -12,7% auf 233,5 (Vorwoche: 267,5)

US/MBA Purchase Index Woche per 18. Apr -6,6% auf 153,4 (Vorwoche: 164,2)

US/MBA Refinance Index Woche per 18. Apr -20,0% auf 673,6 (Vorwoche: 841,9)

DJG/DJN/apo

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