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13:30 Uhr, 22.10.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Schuldenstand sinkt 2023 auf 87,4 Prozent

Die an der Wirtschaftsleistung gemessene Verschuldung der Euroraum-Staaten hat sich im Jahr 2023 deutlich verringert. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung berichtete, sank sie auf 87,4 (Vorquartal: 89,5) Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In absoluten Zahlen stieg der öffentliche Schuldenstand der 20 Länder auf 12,749 (12,283) Billionen Euro.

ZVEI: Deutsche Elektro- und Digitalindustrie exportiert weniger

Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI geringer ausgefallen als ein Jahr zuvor: Mit einem Wert von 18,6 Milliarden Euro verfehlten sie ihr Vorjahresniveau um 7,6 Prozent. "Der Rückgang im August zeigt, dass eine Trendwende im Exportgeschäft noch auf sich warten lässt", kommentierte ZVEI-Konjunkturexperte Matthias Düllmann. In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres summierten sich die Branchenausfuhren laut den Angaben insgesamt auf 163,3 Milliarden Euro - ein Minus von 3,5 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Wahlausgang könnte Normalisierung für BoJ erschweren

Japans Regierungskoalition aus Liberaldemokratischer Partei und Komeito-Partei droht bei den Wahlen am kommenden Sonntag ihre Mehrheit im Unterhaus zu verlieren, zeigen die jüngsten Umfragen von japanischen Medien. Die Umfragen zeigen einen Rückgang der Zustimmungsraten für die Regierungskoalition, schreibt auch Alvin T. Tan von RBC Capital Markets in einer E-Mail. Ein weiteres Abrutschen der Zustimmungsraten könnte die politische Unsicherheit in Japan erhöhen und den Zeitplan der Bank of Japan für die Normalisierung ihrer Politik erschweren, meint Tan.

Japan dürfte Kurs in der Wirtschaft beibehalten

Japan wird wahrscheinlich eine expansive Fiskalpolitik und akkommodierende monetäre Bedingungen beibehalten, ungeachtet des Ergebnisses der Parlamentswahlen vom 27. Oktober, schreiben die Ökonomen von SMBC Nikko Securities in einer Researchnote. Zwar würde keine politische Partei einen übermäßigen Rückgang des Yen tolerieren, doch solange die Währung schwächer werde, würden die Politiker akzeptieren, dass die Bank of Japan ihre Geldpolitik weiterhin vorsichtig normalisiere, meinen die Experten.

Scholz: Absprachen mit Industrie sollen in die Tat umgesetzt werden

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der deutschen Industrie eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen in Aussicht gestellt, die deren Vertreter bei einem geplanten Gipfelgespräch mit ihm vereinbaren. "Noch diesen Monat treffen sich auf meine Einladung im Kanzleramt viele, um daran zu arbeiten, wie das gelingen kann, dass wir in der Industrie Arbeitsplätze schaffen", sagte Scholz beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin. "Was dort besprochen wird, muss dann natürlich auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden", machte Scholz klar. "Das ist mein Versprechen an die Industrie und auch an die Millionen Beschäftigten in dem Bereich", sagte er.

Habeck: Wirtschaftsbedingungen müssen neu geeicht werden

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich besorgt über die deutschen Wachstumsaussichten gezeigt und neue Weichenstellungen angemahnt. "Die Zahlen sind alles andere als zufriedenstellend", sagte Habeck beim Deutschen Arbeitgebertag. "Unter Vollauslastung und optimalen Rahmenbedingungen würden wir nur noch ein halbes Prozent wachsen können." Die politischen Rahmenbedingungen und "Weichensetzungen" müssten nicht nur bezogen auf den inzwischen harten globalen Wettkampf um die grünen Technologien der Zukunft "noch einmal neu geeicht werden", sondern auch auf die globalen Wettbewerbsbedingungen insgesamt.

Union rechnet mit 40-Milliarden-Loch im Haushalt

Kurz vor der Bekanntgabe der Steuerprognose für die nächsten Jahre hat der CSU-Finanzexperte Sebastian Brehm vor den Folgen sinkender Einnahmen gewarnt. "Angesichts der aktuellen Wirtschaftsentwicklung dürfte die neue Steuerschätzung die Finanzlage von Rot-Grün-Gelb weiter verschärfen und damit auch die Spannungen in der Koalition", sagte der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe der Augsburger Allgemeinen. Brehms Berechnungen zufolge "klafft im Haushaltsentwurf tatsächlich eine Deckungslücke von gut 40 Milliarden Euro". Die Regierung habe "wegen völliger Uneinigkeit keinen Plan, wie sie dieses Loch schließen will."

DJG/DJN/apo

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