ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Eurostat bestätigt Inflationsrückgang auf 2,2 Prozent
Eurostat hat bestätigt, dass der Inflationsdruck im Euroraum im August deutlich abgenommen hat. Wie die Statistiker in zweiter Veröffentlichung mitteilten, war allerdings der monatliche Anstieg der Verbraucherpreise etwas schwächer als zunächst angegeben und die Dienstleistungsteuerung etwas niedriger. Nach Angaben von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 (vorläufig: 0,2) Prozent und lagen um 2,2 (Juli: 2,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten erwartet, dass Eurostat die Ergebnisse der ersten Veröffentlichung - plus 0,2 Prozent Monats- und plus 2,2 Prozent Jahresrate - bestätigen würde.
IMK: Teuerungsraten für alle Haushaltstypen unter 2 Prozent
Der Rückgang der Inflationsrate in Deutschland im August auf 1,9 Prozent erstreckt sich nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) auf alle Haushaltstypen. Auch die Kernrate der Inflation sei gesunken. Dementsprechend seien auch die Inflationsraten verschiedener Haushaltstypen, die sich nach Einkommen und Personenzahl unterscheiden, im August zurückgegangen. "Insgesamt lagen die Inflationsraten aller untersuchten neun Haushaltstypen im August unter 2 Prozent", erklärte das Institut in seinem neuen Inflationsmonitor.
Trump: Fed-Zinssenkung ist Zeichen von Wirtschaftsschwäche
Die erwartete Entscheidung der Federal Reserve, die Zinsen zu senken, deutet nach Aussage des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump darauf hin, dass es der Wirtschaft nicht gut geht. "Andernfalls könnten sie es nicht tun", sagte der ehemalige US-Präsident am Dienstagabend bei einer Veranstaltung in Flint im US-Bundesstaat Michigan. Trump hatte in seiner Zeit als Präsident häufig niedrigere Leitzinsen gefordert. Er sagte am Dienstag aber nicht, ob er der Meinung ist, dass die Fed die Leitzinsen jetzt senken sollte.
Verband: Baukrise verschärft sich
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe hat angesichts der weiter rückläufigen Baugenehmigungen in Deutschland dringende Maßnahmen der Politik angemahnt. "Seit sage und schreibe 27 Monaten melden die Behörden negative Zahlen", sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Auch im Juli seien es, wie bereits in den drei Vormonaten, weniger als 17.000 genehmigte Wohneinheiten. "Wir hängen in der Talsohle fest", konstatierte Pakleppa.
SPD-Fraktion irritiert über Bericht zu BMF-Vorgehen bei Tariftreuegesetz
In der Ampel bahnt sich ein Streit über das besonders von der SPD forcierte Tariftreuegesetz an. Die SPD-Bundestagsfraktion zeigt sich irritiert über einen Medienbericht der Funke-Mediengruppe, nach dem das Bundesfinanzministerium sein Veto gegen die Anhörung von Verbänden zum Tariftreuegesetz eingelegt hat. Das Finanzministerium war nicht unmittelbar zu einer Stellungnahme zu erreichen. Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen nur dann staatliche Aufträge erhalten, wenn sie ihre Arbeitnehmer nach Tarif bezahlen und tarifliche Arbeitsbedingungen bieten.
Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf zur Stärkung der Betriebsrenten
Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf beschlossen, mit dem die betriebliche Altersversorgung weiter ausgebaut und für mehr Beschäftigte zugänglich gemacht werden soll. Der Entwurf des Zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetzes zielt insbesondere auf Geringverdiener und Arbeitnehmer in kleinen und mittleren Unternehmen ab. Ziel des Gesetzes ist nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums, die Betriebsrente als zweites Standbein der Alterssicherung neben der gesetzlichen Rente zu stärken und breiter zu verankern.
RWI: Für bedinungsloses Grundeinkommen müssten Steuern erhöht werden
Mit der Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) in existenzsicherndem Umfang würden die staatlichen Transferzahlungen steigen. Um es zu finanzieren, wären allerdings deutliche Steuererhöhungen notwendig, so das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und die Universität Stuttgart in einer Studie. Die Einführung eines haushaltstyp- und wohnortabhängigen Grundeinkommens würde demnach zu einem erheblichen Rückgang der Arbeitsstunden führen, der je nach Gestaltung der zur Gegenfinanzierung notwendigen Einkommensteuerreform bis zu etwa 30 Prozent liegen würde. Die Umverteilungswirkung des BGE hänge davon ab, wie die damit einhergehende Steuerreform gegenfinanziert werde.
EU-Gericht annulliert Strafe von 1,5 Mrd Euro gegen Google
Google muss eine milliardenschwere EU-Strafe nicht zahlen. Der Gerichtshof der Europäische Union (EuG) bestätigte zwar größtenteils die Ergebnisse der Untersuchung der EU-Kommission, nach denen das Unternehmen seine Marktmacht bei Online-Werbung missbraucht hat. Er annullierte aber die 2016 verhängte Strafe von fast 1,46 Milliarden Euro, weil die Kommission nach Ansicht des Gerichts Fehler gemacht hat.
Wissing: Bahn muss so schnell wie möglich schwarze Zahlen schreiben
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich vor Beratungen des Bahn-Aufsichtsrates über ein von ihm gefordertes wirtschaftliches Sanierungskonzept zuversichtlich für den Erfolg der Maßnahmen gezeigt. "Die Bahn muss schwarze Zahlen schreiben und das nicht irgendwann in fünf, sechs Jahren, sondern so schnell wie möglich. Deshalb habe ich diesen S3-Plan eingefordert", sagte Wissing im ZDF-Morgenmagazin. "Der wird im Aufsichtsrat beraten und nach meiner Erwartung verabschiedet." Dann werde sein Ministerium "in kurzen Abständen nachhalten, dass dieses Programm auch umgesetzt wird".
Weil: VW hat klare Strategie und hält am Verbrenner-Ausstieg fest
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) plädiert in der laufenden Debatte um die Antriebswende in der Autoindustrie für ein Kurshalten. "Volkswagen hat eine klare Strategie und hält am Verbrenner-Ausstieg fest", sagt der Politiker, der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt, der Wochenzeitung Die Zeit. Weil plädierte jedoch dafür, jene Regeln neu zu ordnen, die den Autoherstellern in der EU bis zum Jahr 2035 eine stufenweise Senkung des CO2-Ausstoßes ihrer Flotten vorschreiben.
BDI: Deutschlands Innovationsfähigkeit erodiert weiter
Deutschlands Innovationsfähigkeit ist laut Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Unternehmensberatung Roland Berger im Vergleich zu anderen Ländern weiter erodiert: Unter 35 Volkswirtschaften, die der Innovationsindikator 2024 analysiere, erreiche das Land Rang 12 bei der Innovationsfähigkeit und büße damit gegenüber dem Vorjahresbericht zwei Plätze ein. Der Indikatorwert für Deutschland sei zwar nur leicht von 45 auf 43 Punkte von 100 möglichen gesunken, allerdings hätten andere Länder ihr Engagement in Sachen Innovation ausgeweitet und seien daher aufgerückt.
Netanjahus Verbündete wollen Entlassung des Verteidigungsministers
Die politischen Verbündeten des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu fordern nachdrücklich eine Entlassung von Verteidigungsminister Yoav Gallant. Gallant und Netanjahu streiten seit Monaten öffentlich über das Vorgehen im Gaza-Krieg. Während Gallant mit Unterstützung der USA ein Waffenstillstandsabkommen anstrebt, will der Premierminister einen vollständigen Sieg. Eine Entlassung des Verteidigungsministers hätte weitreichende Auswirkungen auf den Mehrfrontenkrieg des Landes und die Bemühungen der USA, ihn zu beenden.
INDONESIEN
Zentralbank senkt Leitzins (Reposatz) um 25 Bp auf 6,0%
USA
MBA Market Index Woche per 13. Sep +14,2% auf 266,8 (Vorwoche: 233,7)
MBA Purchase Index Woche per 13. Sep +5,4% auf 146,1 (Vorwoche: 138,6)
MBA Refinance Index Woche per 13. Sep +24,2% auf 941,4 (Vorwoche: 757,8)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/hab
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.