Nachricht
13:30 Uhr, 04.09.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Aktivität deutscher Dienstleister wächst langsamer

Das Wachstum der Geschäftstätigkeit im deutschen Servicesektor ist im August das dritte Mal in Folge zurückgegangen. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel auf 51,2 von 52,5 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 51,4 vorhergesagt. Vorläufig war für August ein Wert von 51,4 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

S&P Global: Wirtschaft der Eurozone gewinnt im August an Dynamik

Die Wirtschaft der Eurozone hat im August an Kraft gewonnen, was nicht zuletzt am Servicesektor in Frankreich lag. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 51,0 Zähler von 50,2 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 51,2 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.

IfW nimmt Prognosen für 2024 und 2025 deutlich zurück

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Erwartungen für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem und im kommenden Jahr deutlich nach unten revidiert. "Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte 2024 erneut schrumpfen, nachdem sie bereits im Vorjahr gesunken war", erklärte das Institut. In seiner neuen Herbstprognose rechnet das IfW nun 2024 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,1 Prozent, nachdem es in seiner Sommerprognose noch einen Zuwachs um 0,2 Prozent vorhergesagt hatte. "Positive Signale zur Jahresmitte haben sich nicht bekräftigt", betonte das Institut. Für 2025 stehe nur noch ein Plus von 0,5 Prozent in Aussicht, statt wie bislang erwartet 1,1 Prozent. Im Jahr 2026 werde das BIP wohl um 1,1 Prozent steigen.

BGA sieht Export in der Rezession

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erwartet einen weiteren Rückgang der deutschen Exporte im laufenden Jahr. "Der deutsche Export steckt in einer ordentlichen Rezession", konstatierte BGA-Präsident Disk Jandura bei einer Pressekonferenz laut seinem Manuskript. Der Verband rechnet nach seinen Angaben mit einem Exportrückgang um 0,3 Prozent in diesem Jahr. Bei den Importen werde eine Abnahme um 2,0 Prozent prognostiziert.

Österreichs Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal

Die österreichische Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistik Austria berichtete. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) hatte zunächst eine Stagnation gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr lag das BIP um 0,6 Prozent niedriger. Auch hier hatte das Wifo zunächst von einer Stagnation berichtet.

Eurozone-Erzeugerpreise steigen im Juli stärker als erwartet

Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im Juli stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 0,8 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens ihrer Prognosen nur einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 2,1 Prozent niedriger. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Minus von 2,5 Prozent gelautet.

Kabinett bringt Steueranreize für E-Autos auf den Weg

Das Bundeskabinett hat im Zuge seiner Wachstumsintiative steuerliche Erleichterungen für Elektroautos als Dienstwagen auf den Weg gebracht. In der Kabinettssitzung wurden entsprechende Formulierungshilfen zu einem Gesetzentwurf zur Fortentwicklung des Steuerrechts und zur Anpassung des Einkommensteuertarifs. Wie das Bundesfinanzministerium mitteilte, sind die Einführung einer degressiven Abschreibung für neue Elektrofahrzeuge und Erleichterungen bei der Dienstwagenbesteuerung von E-Autos geplant.

Kabinett beschließt Reform des Baugesetzbuchs

Das Bundeskabinett hat Entwurf einer Baugesetzbuchnovelle beschlossen, die laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) Städte und Dörfer lebenswerter und schnelles und einfaches Bauen von neuem Wohnraum möglich machen soll. "Dieses überarbeitete Baugesetzbuch ist systematischer, effizienter und moderner", sagte Geywitz. Künftig sollten unter anderem in Gebieten, wo Wohnungen schwer zu bekommen sind, Gebäude leichter erweitert werden können, insbesondere durch Aufstockung, ohne dass ein Bebauungsplan geändert werden müsse. "Wir fördern das Wohneigentum und schützen die Mieter vor Verdrängung", betonte sie zudem. Außerdem werde für mehr Tempo beim Planen und Bauen gesorgt.

Kabinett beschließt finanzielle Anreize zum Arbeiten im Rentenalter

Das Bundeskabinett hat rentenpolitische Maßnahmen der Wachstumsinitiative beschlossen, mit denen Menschen im gesetzlichen Rentenalter ein finanzieller Anreiz zur Weiterarbeit geben werden soll. Dazu zählt auch eine sogenannte "Rentenaufschubprämie". Das Kabinett hat eine entsprechende Formulierungshilfe für die Beratungen im Parlament beschlossen.

Städte sehen "gutes Signal" in Migrationsgesprächen

Der Deutsche Städtetag hat die Gespräche zur Migration zwischen Regierung und Opposition positiv gewertet. "Es ist richtig, dass Bund und Länder den Schutz vor Terror und Gewalt in Deutschland konkret verbessern wollen. Und es ist ein gutes Signal, dass die Gespräche von Ampel, Ländern und Union fortgesetzt werden sollen für ernsthafte Lösungen in der Flüchtlings- und Asylpolitik", sagte Städtetags-Präsident Markus Lewe. Die Städte unterstützten, dass Geflüchtete abgeschoben werden sollen, wenn sie mit Waffen eine Straftat begangen haben. Auch die Dublin-Verfahren müssten unbedingt schneller und einfacher werden.

Wagenknecht kritisiert Migrationstreffen

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat das Migrationstreffen von Bundesregierung, Ländern und Opposition scharf kritisiert. "Das war offenbar kein Migrationsgipfel, sondern ein Gipfeltreffen der Arbeitsverweigerer", sagte sie der Funke Mediengruppe. Wagenknecht forderte einen härteren Kurs in der Migrationspolitik mit einer Reihe von Maßnahmen: "Kein Asylverfahren und keine Leistungen für Asylsuchende, die aus sicheren Drittstaaten einreisen, die Beweislast für die direkte Einreise trägt der Antragsteller.

Heil: Regierung flankiert Prozess bei VW politisch

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat gefordert, betriebsbedingte Kündigungen bei VW zu vermeiden und angekündigt, den Prozess bei dem in die Krise geratenen Autohersteller politisch zu flankieren. "Die Bundesregierung wird heute auch im Kabinett Impulse für Elektromobilität setzen", sagte Heil in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Er könne auch arbeitsmarktpolitisch unterstützen, aber jetzt sei erst einmal das Unternehmen am Zug.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 30. Aug +1,6% auf 230,5 (Vorwoche: 226,9)

US/MBA Purchase Index Woche per 30. Aug +3,3% auf 136,1 (Vorwoche: 131,8)

US/MBA Refinance Index Woche per 30. Aug -0,3% auf 751,4 (Vorwoche: 753,8)

DJG/DJN/apo

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.