ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Powell: Bei aktuellem Ausblick Zinssenkungen dieses Jahr angemessen
Die etwas stärkere Wirtschaftsaktivität zu Beginn dieses Jahres hat nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell die Erwartung der US-Notenbank nicht nennenswert verändert, dass Zinssenkungen in diesem Jahr möglich sein werden. In einem für eine Rede an der Stanford University vorbereiteten Text wies Powell auf Anzeichen dafür hin, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt weniger angespannt sei als in den vergangenen Jahren, was die Befürchtungen, dass Löhne und Preise im Gleichschritt steigen könnten, verringert habe.
ADP: US-Privatsektor schafft im März mehr Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im März stärker als erwartet gestiegen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 184.000 zusätzliche Jobs. Das war der stärkste Anstieg seit Juli. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 155.000 Jobs vorausgesagt. Im Februar waren unter dem Strich 155.000 Arbeitsplätze hinzugekommen und damit 15.000 mehr als ursprünglich gemeldet.
ISM-Index Service im März gesunken
Die Aktivität im Dienstleistungssektor der USA ist im März rückläufig gewesen. Der vom Institute für Supply Management (ISM) in diesem Sektor erhobene Index fiel auf 51,4 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten 52,7 Punkte erwartet nach einem Vormonatsstand von 52,6. Ein Wert oberhalb der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten signalisiert eine wirtschaftliche Belebung, unterhalb von 50 weist er auf eine Abschwächung hin. Beim sogenannten Business Activity Index, der die Entwicklung der Produktion aufzeigt, ergab sich ein Zuwachs auf 57,4 (57,2).
US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 29. März entgegen den Erwartungen ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,21 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,165 Millionen Barrel erhöht. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 4,256 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 0,9 Millionen Barrel erwartet.
Verfassungsbschwerde gegen operativen Handlungsrahmen der EZB
Die deutsche Klägergruppe Europolis hat beim Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerde gegen den neuen operativen Handlungsrahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) eingelegt, der den Aufbau eines "strukturellen Anleiheportfolios" vorsieht. Der Verfahrensbevollmächtigte Markus Kerber schreibt in einer Mitteilung: "Sollte ... der ohnehin sehr langsam abtauende Staatsanleihenbestand aus PSPP und PEPP beizeiten durch ein 'strukturiertes Wertpapierportfolio' begleitet werden, so käme dies wirtschaftlich betrachtet seinem Ersatz gleich. Dementsprechend identisch wären auch die ökonomischen Wirkungen auf die Staatsanleihenmärkte. Die faktische Monetisierung eines bedeutenden Teils der Staatsschuld in der Eurozone wäre die Folge."
BIZ: Zentralbanken und Banken testen Tokenisierung
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und sieben Zentralbanken wollen gemeinsam mit dem Privatsektor untersuchen, wie die Tokenisierung das Funktionieren des Geldsystems verbessern kann. Das Projekt Agora (griechisch für "Marktplatz") bringt nach Angaben der BIZ sieben Zentralbanken zusammen: Die Banque de France als Vertreterin des Eurosystems, die Bank of Japan, die Bank of Korea, die Bank of Mexico, die Schweizerische Nationalbank, die Bank of England und die Federal Reserve Bank of New York. Sie wollen mit einer großen Gruppe privater Finanzunternehmen kooperieren, die vom Institute of International Finance (IIF) zusammengestellt wurde.
Arbeitsministerium plant keine weitere Reform des Bürgergelds
Das Bundesarbeitsministerium hat das von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kritisierte Bürgergeld verteidigt und betont, dass keine Änderungen geplant seien. "Es ist kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern wird bei nachgewiesener Hilfebedürftigkeit bezahlt", sagte eine Sprecherin des Arbeitsministeriums. Das Bürgergeld sichere ein menschenwürdiges Existenzminimum und biete gleichzeitig verbesserte Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch sei bei Sanktionsregelung nachgeschärft worden. So könne etwa ein Jobcenter das Bürgergeld für bis zu zwei Monate komplett streichen, wenn der Bürgergeldempfänger die Aufnahme einer zumutbaren Arbeit beharrlich verweigert. Weitere Änderungen am Bürgergeld seien jetzt nicht geplant.
DIHK: Unternehmen trotz EU-Binnenmarkt immer noch stark eingeschränkt
Unternehmen werden im Europäischen Binnenmarkt werden einer Umfrage der Wirtschaft zufolge durch Bürokratie ausgebremst. Die Situation verschlechtere sich teilweise, so das Fazit einer Befragung der 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Deutschland sowie der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) in allen EU-Mitgliedstaaten. Seit 30 Jahren sollte der Binnenmarkt vollendet sein - und dennoch stießen deutsche Unternehmen noch immer an Grenzen und bürokratische Hindernisse, monierten die Kammern. Freier Warenverkehr und Handel seien demnach längst nicht vollendet. An vielen Stellen seien Verbesserungen dringend erforderlich, denn zum Teil werde die Situation sogar schlimmer.
BRASILIEN
Industrieproduktion Feb -0,3% gg Vormonat - IBGE
Industrieproduktion Feb +5,0% gg Vorjahr - IBGE
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/hab/brb
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