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19:00 Uhr, 08.02.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB/Holzmann sieht keine baldige Zinssenkung

Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann rechnet noch nicht so bald mit dem ersten Zinsschritt. "Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Jahr überhaupt keine Zinssenkung gibt oder erst ganz am Ende des Jahres", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Rückgang der Inflationsrate auf 2,8 Prozent zuletzt sei von Sonderfaktoren geprägt gewesen: "Das ist noch kein Signal, dass man da schon in Richtung des EZB-Ziels von 2 Prozent unterwegs ist", sagte das EZB-Ratsmitglied.

Wunsch: EZB sollte mit Zinssenkungen abwarten

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte ihre Zinsen nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch noch nicht senken. "Ich stehe auf der Seite Derjenigen, die meinen, dass abzuwarten einen gewissen Wert hat", sagte der Gouverneur der belgischen Nationalbank in Brüssel, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Er sei insbesondere an mehr Daten zur Lohnentwicklung interessiert, die derzeit noch nicht zu den angestrebten 2 Prozent Inflation passe. Wunsch sagte allerdings auch, dass die EZB ab einem bestimmten Punkt einfach alle vorhandenen Informationen auswerten und "eine Wette eingehen" müsse.

Lane: EZB muss Risiken zu straffer und zu lockerer Politik beachten

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten ihres Chefvolkswirts Philip Lane sowohl eine zu straffe als auch eine zu lockere Geldpolitik vermeiden. In einer Veranstaltung der Brookings Institution sagte Lane laut veröffentlichtem Redetext, dass der Rückgang der Inflation nach derzeitigem Stand zwar rascher als im Dezember unterstellt ablaufe, dass aber bestimmte Faktoren diesen Prozess verlangsamen könnten.

Lindner: Deutschland braucht Politik für wirtschaftlichen Aufschwung

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine "Politik für einen wirtschaftlichen Aufschwung" in Deutschland angemahnt. "Wir sind ja alles andere als ein schwaches Land", sagte Lindner dem Nachrichtenportal T-Online. "Wir haben qualifizierte Menschen, privates Kapital und viele starke Unternehmen. Uns fehlt derzeit aber die nötige Dynamik", hob er hervor. "Deutschland braucht deshalb eine Politik für wirtschaftlichen Aufschwung." Der Arbeitsmarkt, wie er heute sei, sei eine "Wachstumsbremse", weil zu viele Stellen unbesetzt blieben. Zugleich fehlten Arbeitsanreize, so dass sich "für manche Bürgergeldempfänger die Sinnfrage stellt, ob sich Arbeiten lohnt". Das sei nicht nur teuer für den Steuerzahler, sondern auch ungerecht.

Scholz: Ukraine könnte bald Mangel an Waffen und Munition drohen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat im Vorfeld eines am Freitag geplanten Treffens mit US-Präsident Joe Biden angekündigt, er wolle sich in Washington für weitere Ukraine-Hilfen stark machen. "Der Ukraine könnte bald ein Mangel an Waffen und Munition drohen - trotz all unserer Unterstützung", erklärte Scholz über den Kurznachrichtendienst X. "Deshalb dürfen wir nicht nachlassen in Europa - und in den USA. Dafür werbe ich in Washington", hob der Kanzler hervor.

Tschechiens Zentralbank senkt Zinsen um 50 Basispunkte

Tschechiens Zentralbank lockert ihre Geldpolitik deutlich. Wie die Ceska Narodni Banka mitteilte, sinkt der Satz für zweiwöchige Repo-Geschäfte um 50 Basispunkte auf 6,25 Prozent. Der Diskontsatz und der Lombardsatz werden um den gleichen Betrag auf 5,25 und 7,25 Prozent zurückgenommen.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 3. Februar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 9.000 auf 218.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 vorhergesagt.

US-Supreme Court beginnt mit Anhörung zu Ausschluss Trumps von Vorwahl in Colorado

Vor dem Obersten Gerichtshof der USA hat die Anhörung zu der Frage begonnen, ob Ex-Präsident Donald Trump von einer erneuten Präsidentschaftskandidatur ausgeschlossen werden darf. Vor den neun Richtern des Supreme Court wurde erörtert, ob Trump wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 im US-Bundesstaat Colorado unwählbar ist - oder ob sein Name bei der dortigen Vorwahl auf dem Stimmzettel stehen darf.

Kreml-Sprecher kritisiert mögliche Enteignung von Rosneft Deutschland

Die russische Regierung hat mit deutlicher Kritik auf Überlegungen der Bundesregierung reagiert, das Ölunternehmen Rosneft Deutschland (RD) möglicherweise zu verstaatlichen. Ein solcher Schritt wäre "nichts anderes als die Enteignung fremden Eigentums", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Solche Maßnahmen untergrüben "die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen der europäischen Staaten", fügte er hinzu. Zudem würden sie die Attraktivität als Investitionsstandort entwerten.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Lagerbestände Großhandel Dez +0,4% (PROG: +0,4%)

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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