ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB hält still und verweist auf sinkende Inflation
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Zinsen wie erwartet bestätigt und bekräftigt, dass es nach aktuellem Kenntnisstand keine weiteren Zinsschritte mehr brauchen wird, um die Inflation rechtzeitig auf 2 Prozent zu senken. Der ausschlaggebende Bankeinlagensatz bleibt bei 4,00 Prozent, wie die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte prognostiziert hatten. Zu Beginn seines Statements heißt es: "Die hereinkommenden Informationen bestätigen mehr oder weniger die jüngste Einschätzung des Rats zum mittelfristigen Inflationsausblick. Abgesehen von einem energiepreisbedingten Basiseffekt bei der Gesamtinflation hat sich der Abwärtstrend bei der unterliegenden Inflation fortgesetzt."
Lagarde: Diskussionen über Zinssenkungen wären verfrüht
Der Rat der Europäischen Zentralbank hält Diskussionen über Zinssenkungen nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch nicht für angemessen. "Der Konsens am Tisch war, dass es verfrüht wäre, über Zinssenkungen zu diskutieren", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Zuvor hatte der Rat beschlossen, seine Leitzinsen und die Anleihekaufprogramme sowie die sie betreffende Guidance unverändert zu lassen. Zudem hatte er die Einschätzung geäußert, dass der Abwärtstrend der unterliegenden Inflation intakt sei.
Lagarde: Hoffen dass Lohnanstieg von Profiten absorbiert wird
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hofft nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht nur auf ein weniger starkes Lohnwachstum, sondern auch darauf, dass höhere Lohnabschlüsse weniger stark auf die Inflation durchschlagen. "Unsere Hoffnung ist, dass der Lohnanstieg ausreichend von Gewinnmargen absorbiert wird", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Sie verwies darauf, dass 40 Prozent der Tarifverträge, die vom EZB-Wage-Trackers erfasst würden, erneuert werden müssten. "Diese Informationen werden in den nächsten Monaten kommen und uns helfen, zu beurteilen, wo wir bei den Löhnen stehen", sagte sie. Im März stünden zudem neue Stabsprojektionen an, die zeigen würden, ob die EZB auf einem guten Weg sei.
HQ Trust: EZB hat keine Eile bei Zinssenkungen
Wie zu erwarten war, hält die EZB vorerst am aktuellen Zinsniveau fest. Die Geldpolitik behält daher eine leicht restriktive Ausrichtung. Wenig überraschend ist für Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, dass die EZB im Rahmen ihres datengestützten Ansatzes keine baldigen Zinssenkungen in Aussicht stellt. Die Finanzmärkte werden sich wohl noch bis zur Jahresmitte gedulden müssen.
DIHK: Abwartende Haltung der EZB nachvollziehbar
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat Verständnis für die geldpolitische Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) gezeigt. "Die abwartende Haltung der EZB ist in dieser Situation nachvollziehbar", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Kritisch seien allerdings aktuelle Äußerungen aus dem Direktorium der EZB zu sehen, dass die Notenbank selbst Zinsvorteile für "grüne Geschäfte" erwäge. "Denn Finanzierungsnachteile für Noch-Nicht-Grüne-Unternehmen wären dann die Folge", warnte Wansleben.
Öffentliche Banken: EZB bleibt standfest
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), hat die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) als richtig bezeichnet. "Die Währungshüter lassen die Leitzinsen im Euroraum unangetastet", betonte VÖB-Hauptgeschäftsführerin Iris Bethge-Krauß. "Die EZB bleibt standfest. Richtig so", erklärte sie. Die Eindämmung der Inflation sei auf einem guten Weg. Dieser Trend sollte die EZB bestärken, an ihrem geldpolitischen Kurs festzuhalten.
Baden-Württembergs Regierungschef Kretschmann will bis 2026 weiterregieren
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat bekräftigt, bis zum Ende seiner Amtszeit 2026 weiterregieren zu wollen. "Ich habe jetzt das Amt und werde das bis zum Ende auch machen", sagte der Regierungschef im Südwestrundfunk (SWR). Voraussetzung dafür sei, dass er gesund bleibe. Die Bevölkerung könne sich darauf verlassen, dass er nicht schon inhaltlich Abstand von seinem Amt genommen habe, fügte er hinzu.
Belgiens Geschäftsklima im Januar wider Erwarten eingetrübt
Das belgische Geschäftsklima hat sich im Januar wider Erwarten eingetrübt. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index um 3,7 Punkte auf minus 16,4 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf minus 11,7 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei minus 12,7 notiert hatte.
Frankreichs Verfassungsrat kassiert große Teile des Einwanderungsgesetzes
Der französische Verfassungsrat hat große Teile des umstrittenen Einwanderungsgesetzes kassiert. Die Wartezeit für Nicht-EU-Ausländer für Sozialleistungen und die höheren Hürden für den Familiennachzug zählen zu den verworfenen Regelungen, wie das höchste Verfassungsgericht in Paris entschied. Ein Teil der Artikel sei nicht verfassungskonform, weitere Artikel hätten nichts mit dem ursprünglichen Ziel des Textes zu tun, betonte die Institution.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal stärker als erwartet
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2023 stärker gewachsen als erwartet. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 3,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,0 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das US-BIP um 4,9 Prozent gewachsen.
US-Aufträge für langlebige Güter stabil im Dezember
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Dezember stabil geblieben. Wie das US-Handelsministerium berichtete, stagnierten die Orders gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 5,5 (vorläufig: 5,4) Prozent nach oben revidiert.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 20. Januar zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 25.000 auf 214.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 199.000 vorhergesagt.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im Dezember
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Dezember abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 0,15 Punkten, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den November wurde der Indexstand auf plus 0,01 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,03 genannt worden war.
Großbritannien und USA verhängen Sanktionen gegen wichtige Huthi-Vertreter
Großbritannien und die USA haben eigenen Angaben zufolge Sanktionen gegen führende Vertreter der Huthi-Rebellen im Jemen verhängt. Die Sanktionen "bekräftigen unsere klare Botschaft an die Huthis", die Hintermänner der "inakzeptablen und illegalen Maßnahmen" gegen die Schifffahrt ins Visier zu nehmen, erklärte der britische Außenminister David Cameron. Die Vermögenswerte von vier Huthi-Persönlichkeiten würden eingefroren, Waffenembargos und Einreiseverbote gegen sie ausgesprochen, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.
+++ Konjunkturdaten +++
*US/Neubauverkäufe Dez +8,0% auf 664.000 (PROG: 649.000)
*US/Neubauverkäufe Dez Bestand 8,2 Monate
*US/Neubauverkäufe Nov revidiert auf 615.000 (vorl: 590.000)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo/sha
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