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19:00 Uhr, 24.01.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft legt im Januar zu

Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Januar belebt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 52,3 von 50,9 Punkten im Vormonat.

US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 19. Januar stärker als erwartet verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 9,233 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,492 Millionen Barrel reduziert.

Politiker und Ökonomen fordern von EZB Anhebung der Mindestreserve

Eine Gruppe von Politikern und Ökonomen hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, die Mindestreserveanforderung an Banken anzuheben, um deren risikolose Profite aus Überschusseinlagen bei der EZB zu beschränken. In einem Brief weisen die Experten darauf hin, dass die Banken auf diese Weise einerseits jährlich Zinseinnahmen von 140 Milliarden Euro erzielen, andererseits aber ihren Kunden keinen angemessenen Zins auf deren Einlagen zahlten. "Diese Diskrepanz untergräbt nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Geldpolitik der EZB, sondern verschärft auch die Kluft zwischen dem Finanzsektor und der breiten Öffentlichkeit", heißt es in dem Schreiben.

Pkw-Emissionen: EU-Rechnungshof warnt vor Verfehlen der Klimaziele

Der Kohlendioxid-Ausstoß von Pkw in der Europäischen Union geht EU-Prüfern zufolge trotz ehrgeiziger Klimaziele kaum zurück. Die meisten Pkw stießen "immer noch so viel CO2 aus wie vor zwölf Jahren", heißt es in einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs in Luxemburg. Grund sei unter anderem, dass bislang zu wenige Elektroautos auf den Markt kommen.

Steinmeier empfiehlt Bundesregierung ein besseres Erscheinungsbild

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünscht sich ein besseres Erscheinungsbild der Bundesregierung. "Hinhören, hingehen, das ist die Botschaft, die ich den politisch Verantwortlichen geben kann", sagte Steinmeier in einem Interview mit den ARD-Tagesthemen. Zu den Protesten gegen die Politik der "Ampel" sagte Steinmeier: "Wir alle haben zu lernen, mit Schuldbekenntnissen allein ist es nicht getan."

Scholz räumt Verantwortung für schlechtes Erscheinungsbild ein

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eingeräumt, selbst mitverantwortlich für das schlechte Erscheinungsbild der Regierung zu sein. "Als Bundeskanzler trage ich die Verantwortung für die Regierung. Punkt. Es wäre also abwegig zu sagen, ich hätte nichts damit zu tun", sagte Scholz der Wochenzeitung Die Zeit. Auf die Frage, ob dies eine Form der Selbstkritik sei, antwortete Scholz: "Ja." Leider sei es zu selten gelungen, wichtige Beschlüsse ohne langwierige öffentliche Auseinandersetzungen zu treffen. "Das müssen wir uns ankreiden lassen, und darauf hätte ich gut verzichten können", so der Kanzler.

Hebestreit: Gespräche zu Kraftwerksstrategie werden fortgesetzt

Die Bundesregierung hat sich nach Gesprächen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstagabend mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) noch nicht auf eine neue Kraftwerksstrategie geeinigt. "Der Bundeskanzler hat sich gestern mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Bundesminister der Finanzen und noch mit vielen weiteren Expertinnen und Experten zu einer internen Runde getroffen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit bei einer Pressekonferenz. "Und diese Gespräche sind gut verlaufen und werden fortgesetzt."

Keine Überfluggenehmigung: Baerbock auf Weg nach Dschibuti gestrandet

Eine neuerliche Flug-Panne hat die Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Ostafrika ausgebremst. Baerbock musste ihre Anreise aus Berlin in den Kleinstaat Dschibuti am Roten Meer unterbrechen, weil ihr Flugzeug keine Überfluggenehmigung für das Nachbarland Eritrea hatte, wie aus Delegationskreisen verlautete. Die Regierungsmaschine landete außerplanmäßig im saudiarabischen Dschidda. Baerbock wertete die Umstände der Panne auch als Zeichen für die instabile Gesamtlage am Roten Meer.

Union will Thomas de Maiziere als Vermittler im Bahnstreik

Im festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL bringt die Union jetzt den früheren Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) als Vermittler ins Gespräch. "Thomas de Maiziere brächte alle Qualitäten mit, um auch den Knoten zwischen Bahn und GDL zu lösen", sagte der Verkehrsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Ulrich Lange (CSU), der Rheinischen Post. Lange erinnerte daran, dass der ehemalige Innenminister im vergangenen Jahr erfolgreich zwischen der Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geschlichtet habe.

Scholz: Europäer müssen mehr für die Ukraine tun

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die übrigen europäischen Länder dazu aufgefordert, mehr zur Unterstützung der Ukraine beizutragen. "Die Beiträge, die die europäischen Staaten bisher für 2024 vorgesehen haben, sind noch nicht groß genug", sagte Scholz der Wochenzeitung Die Zeit. Scholz äußerte sich "irritiert, dass ich mich in Deutschland ständig der Kritik stellen muss, die Regierung tue zu wenig und sei zu zögerlich". Deutschland tue "sehr viel mehr" als alle anderen europäischen Staaten. "Ich telefoniere deshalb gerade viel mit meinen Kollegen und bitte sie, mehr zu machen", so der Kanzler.

IEA: Erneuerbare lösen Kohle 2025 als wichtigste Stromquelle ab

Erneuerbare Energien dürften nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) im Jahr 2025 die Kohle als weltweit wichtigsten Energieträger zur Stromproduktion ablösen. Die Experten erwarten für 2026 einen Erneuerbaren-Anteil von 37 Prozent an der weltweiten Stromproduktion, wie aus dem IEA-Jahresbericht hervorgeht. 2023 lag der Anteil demnach bei rund 30 Prozent.

Italienisches Parlament billigt umstrittenes Flüchtlingsabkommen mit Albanien

Das italienische Parlament hat ein umstrittenes Flüchtlingsabkommen gebilligt, das die Unterbringung von auf dem Mittelmeer geretteten Migranten in neu gebauten Aufnahmezentren in Albanien vorsieht. 155 Mitglieder der Abgeordnetenkammer sprachen sich für die Vereinbarung aus, 115 stimmten dagegen. Zudem gab es zwei Enthaltungen. Der Text muss nun noch den Senat passieren, eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich.

Britische Behörde: Explosion nahe eines Schiffes vor der Küste Jemens

Vor der Küste des Jemen hat es nach Angaben der britischen Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) eine Explosion in der Nähe eines Schiffes gegeben. Die Explosion ereignete sich 50 Seemeilen südlich des Hafens Mokka und "etwa 100 Meter von dem Schiff entfernt", teilte die Behörde mit. Demnach blieben das Schiff und seine Besatzung unversehrt und befinden sich in Sicherheit.

+++ Konjunkturdaten

KANADA

Bank of Canada: Leitzins unverändert bei 5,0%

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/sha

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