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19:00 Uhr, 04.01.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

ARD-"Deutschlandtrend": Bewertung von Scholz fällt auf Rekordtief

Immer weniger Bürger sind mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zufrieden. Im am Donnerstag veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" gaben dies nur noch 19 Prozent an. Es ist demnach der niedrigste Wert für Scholz seit Amtsantritt und der geringste für einen Kanzler seit Beginn der Erhebung im Jahr 1997. Im Vergleich zum Vormonat büßte Scholz den Angaben zufolge einen Prozentpunkt ein.

Deutsche HVPI-Teuerung steigt im Dezember auf 3,8 Prozent

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Dezember wegen eines Basiseffekts bei den Energiepreisen deutlich zugenommen - allerdings minimal weniger als erwartet. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 3,8 (November: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 3,9 Prozent prognostiziert.

Koalition nimmt Subventionskürzungen für Landwirte teilweise zurück

Die Ampel-Koalition nimmt nach den heftigen Bauernprotesten der vergangenen Wochen einen Teil der Subventionskürzungen für die Landwirte zurück. Dies ist Teil einer Verständigung zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf Änderungen zur Aufstellung des Haushalts 2024, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit bekanntgab.

Gasverbrauch in Deutschland sinkt 2023 um 5 Prozent

Deutschland hat im vergangenen Jahr viel Gas gespart: Der Gasverbrauch sank auch dank wärmerer Temperaturen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 5 Prozent, wie die Bundesnetzagentur am Donnerstag mitteilte. Rund 41 Prozent des Verbrauchs entfielen auf Haushalte und Gewerbe, 59 Prozent auf die Industrie. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch in den Jahren 2018 bis 2021 sank der Erdgasverbrauch sogar um 17,5 Prozent. Private Haushalte und Gewerbebetriebe sparten dabei 16,4 Prozent. Der Rückgang des Verbrauchs in der Industrie gegenüber den Vorjahren betrug 18,3 Prozent, so die Netzagentur.

2023 neuer Höchstwert an Rüstungsexportgenehmigungen der Regierung

Die Zahl der von der Bundesregierung erteilten Genehmigungen für Rüstungsexporte hat im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs einen neuen Rekordwert erreicht. Im Jahr 2023 sind nach vorläufigen Zahlen Einzelgenehmigungen für die endgültige Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von rund 12,2 Milliarden Euro erteilt worden, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Der Wert setzt sich demnach aus 6,4 Milliarden Euro für Kriegswaffen und 5,8 Milliarden Euro für sonstige Rüstungsgüter zusammen. Hauptempfängerland ist die Ukraine, für die Rüstungsexporte im Wert von rund 4,4 Milliarden Euro genehmigt wurden.

Umfrage: Mehrheit für Wiedereinführung der Wehrpflicht

Mehr als die Hälfte der Deutschen befürwortet laut einer Umfrage angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Dafür sprachen sich nach einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Magazins Focus 52 Prozent der Befragten aus, 32 Prozent sind dagegen. Der Zustimmungswert steigt laut Umfrage des Instituts Insa mit zunehmendem Alter der Befragten an.

ADP: US-Privatsektor schafft mehr Stellen als erwartet

Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Dezember stärker als erwartet gewachsen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 164.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 130.000 Jobs vorausgesagt. Im November waren unter dem Strich 101.000 Arbeitsplätze hinzugekommen und damit 2.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

Macron nimmt an Trauerfeier für Schäuble in Berlin teil

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will an der Trauerfeier für den verstorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble teilnehmen. Macron reise dafür am 22. Januar nach Berlin, teilte der Elysee-Palast am Donnerstag in Paris mit. Es wird der zweite große Trauerakt für einen großen Europäer innerhalb kurzer Zeit: Am 5. Januar hält Macron in Paris bereits eine Trauerrede auf den am 27. Dezember verstorbenen ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Jacques Delors.

Alle wichtigen Grenzübergänge zwischen der Ukraine und Polen wieder blockiert

Die vier wichtigsten Grenzübergänge zwischen der Ukraine und Polen sind seit Donnerstag wieder für Lkw blockiert. Nach einer Pause über die Feiertage hätten Landwirte ihre Protestaktion am südpolnischen Übergang Medyka am Morgen wieder aufgenommen, sagte einer der Organisatoren, Roman Kondrow. Die Blockade werde bis zum 3. Februar aufrechterhalten - es sei denn, die Forderungen der Protestierenden würden erfüllt.

Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 30. Dezember 2023 niedriger als erwartet gewesen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 18.000 auf 202.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 219.000 vorhergesagt.

S&P Global: US-Dienstleister mit anziehendem Geschäft im Dezember

Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Dezember lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 51,4 von 50,8 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 50,8 vorhergesagt. Vorläufig war für Dezember ein Wert von 51,3 ermittelt worden.

US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 29. Dezember verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,503 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 7,114 Millionen Barrel reduziert.

Ökonom Alberto Musalem wird nächster Präsident der Fed in St. Louis

Der Ökonom Alberto Musalem wird der nächste Präsident der Fed in St. Louis. Dies teilte die Notenbank mit. Musalems Ernennung wird am 2. April wirksam. Der Präsident der St.-Louis-Fed wird im kommenden Jahr stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss (FOMC) der Notenbank sein.

IS-Miliz bekennt sich zu Anschlag mit 84 Toten im Iran

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Doppel-Anschlag mit 84 Toten im Iran bekannt. Zwei ihrer Mitglieder hätten bei einer "großen Versammlung von Abtrünnigen" ihre Sprengstoffgürtel "aktiviert", erklärte die Dschihadistenmiliz am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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