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19:00 Uhr, 12.12.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB senkt Einlagensatz um 25 Basispunkte

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Geldpolitik wie erwartet gelockert. Wie die EZB mitteilte, sinkt der Satz für Bankeinlagen bei der EZB um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent. In dem Statement heißt es: "Die Entscheidung, den Zinssatz für die Einlagefazilität ... zu senken, beruht auf seiner aktualisierten Beurteilung der Inflationsaussichten, der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission." Der Disinflationsprozess sei auf einem guten Weg.

EZB-Stab senkt Inflations- und BIP-Prognosen für 2024 und 2025

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann sich auf niedrigere Inflations- und Wachstumsraten einstellen. Wie sie im Rahmen ihrer geldpolitischen Beschlussfassung mitteilte, rechnet der volkswirtschaftliche Stab der EZB für 2024 mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,4 (bisher: 2,5) Prozent. Die Inflationsprognosen für 2025 und 2026 wurden mit 2,1 (2,2) und 1,9 (1,9) angegeben. Für 2027 werden 2,1 Prozent Inflation erwartet. Die Kerninflationsprognosen lauten auf 2,9 (2,9), 2,3 (2,3), 1,9 (2,0) und 1,9 Prozent. Zudem werden Wachstumsraten von 0,7 (0,8), 1,1 (1,3), 1,4 (1,5) und 1,3 Prozent prognostiziert.

Lagarde: Es gab Diskussion über Zinssenkung um 50 Basispunkte

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde über einen großen Zinsschritt diskutiert. "Es gab eine Diskussion um 50 Basispunkte, aber entschieden haben wir uns für 25 Basispunkte", sagte sie in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Der Rat sei zu der Erkenntnis gekommen, dass der Sieg über die Inflation zwar noch nicht erklärt werden könne, dass aber die Inflation auf dem Weg zum mittelfristigen Ziel von 2 Prozent sei. "Die Inflationsrisiken liegen jetzt stärker auf beiden Seiten als zuvor", sagte sie.

Lagarde: Wachstumsrisiken sind abwärts gerichtet

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Risiko, dass das Wachstum schwächer als erwartet ausfallen wird. "Die Wachstumsrisiken sind weiterhin abwärts gerichtet", sagte Lagarde in ihren einleitenden Bemerkungen in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung.

Bankenverband: Inflationsentwicklung bleibt unsicher

Die Europäische Zentralbank (EZB) erreicht mit der Senkung ihrer Leitzinsen um 25 Basispunkte den oberen Rand des neutralen Zinsbereichs, hat der Bundesverband deutscher Banken betont. "Das passt zur aktuellen Inflationsrate, die leicht über dem mittelfristigen Ziel der EZB von 2 Prozent liegt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Heiner Herkenhoff. "Auch wenn es zunächst danach aussieht, dass die EZB ruhigeres Fahrwasser erreicht: Die weitere Entwicklung der Inflation im kommenden Jahr bleibt unsicher", warnte er.

US-Erzeugerpreise deuten im November auf steigende Inflation

Der Preisdruck auf der Erzeugerebene in den USA hat sich im November verstärkt. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Produzentenpreise um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 3,0 (Vormonat: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe wider Erwarten gestiegen

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 7. Dezember wider Erwarten zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 17.000 auf 242.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 vorhergesagt.

SPD-Spitze schreibt Brief an Union und FDP wegen Entlastungspaket

Die SPD-Spitze hat Union und FDP aufgefordert, noch vor Weihnachten ein gemeinsames Entlastungspaket für die Bürger und Unternehmen gemeinsam mit den Grünen im Bundestag zu beschließen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung mit Verweis auf einen Brief der Partei- und Fraktionsspitze der SPD an ihre Kollegen von CDU, CSU und FDP. "Wir wollen daraus keinen wahltaktischen Profit ziehen. Uns geht es um die sachlich richtige Entscheidung", heißt es dem Bericht zufolge in einem Schreiben der SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie von Fraktionschef Rolf Mützenich. Das Schreiben sei gerichtet an CDU-Chef Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, FDP-Chef Christian Lindner und den FDP-Fraktionsvorsitzeden Christian Dürr.

Scholz will nicht Vizekanzler unter einem Kanzler Merz werden

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würde nach einem Sieg der Union bei der Bundestagswahl nicht Vizekanzler unter einem Kanzler Friedrich Merz (CDU) werden. Das sagte er im Deutschlandfunk Kultur. "Ich kämpfe ja sowieso darum, dass ich erneut Kanzler sein kann", sagte Scholz. Er zeigte sich außerdem zuversichtlich, dass er die Vertrauensfrage im Bundestag am Montag, wie von ihm erhofft, verlieren wird, da Abgeordnete der Grünen sich enthalten wollten. Der SPD-Spitzenkandidat machte sich überdies für eine Reform der Schuldenbremse stark, um mehr Geld in die Ankurbelung der Wirtschaft stecken zu können.

DJG/DJN/apo/sha

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