Kommentar
08:04 Uhr, 10.05.2013

Über den Aktienmarkt auf die Fremdwährung setzen

Erwähnte Instrumente

  • Tracker Zertifikat auf Norwe
    Aktueller Kursstand:  
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  • Tracker Zertifikat auf Brasilianischer Aktienbasket
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Der Zertifikatemarkt bietet mittlerweile eine ganze Reihe an Produkten, mit denen Anleger ihr Depot auch um die Währungs-Komponente erweitern können. Die RBS bietet z.B. sogenannte Zins-Zertifikate auf diverse Staaten an, bei denen Investoren ähnlich wie bei einem Fremdwährungskonto von den hohen Tagesgeldzinsen in Nicht-Euro-Ländern ebenso profitieren können wie von dem Aufwertungspotential der jeweiligen Währung gegenüber dem Euro. Daneben existieren diverse Arten von Fremdwährungsanleihen anderer Emittenten, die sich mit oder ohne Kapitalschutz auf einzelne oder ganze Körbe von Wechselkursverhältnissen meistens zwischen dem Euro und besonders rohstoffreichen Währungen beziehen. Der Anleger erhält hier häufig einen festen jährlichen Kupon und die zusätzliche Chance auf einen Währungsgewinn.

Eine weitere Variante kommt seit etwa einem Jahr von dem Schweizer Anbieter EFG Financial Products, dessen Kupon-Zertifikate nicht direkt auf den Wechselkurs als Basiswert abstellen, sondern einen bestimmten in der jeweiligen Währung berechneten Aktien-Basket eines bestimmten Landes abbilden. Auch hier stehen rohstoffreiche Staaten mit hohen Wachstumsraten im Vordergrund.

So kann der Investor wählen zwischen Papieren auf Brasilien, Norwegen und Australien, aber auch auf einen entsprechenden Tracker auf einen Schweizer Aktienkorb. Alle Produkte bilden jeweils die Wertentwicklung von sechs anfänglich gleichgewichteten Titeln ab. Bei der Schweiz sind dies Zurich Financial Services, Baloise Holding, Swisscom, Swiss Re, Novartis und Swiss Life, beim brasilianischen Produkt Souza Cruz, CPFL Energia, Cia Energetica de Minas Gerais, Gafi sa, Cia de Bebidas das Americas und Vale. Wer die sechs norwegischen Aktien vorzieht, bekommt es hier mit Statoil Fuel & Retail, Telenor, Statoil, Fred Olsen Energy, Orkla, Yara International zu tun, einem Produkt, bei dem ebenfalls die Energiewerte dominieren. Der „Down-Under“-Basket wird schließlich von Telstra, CFS Retail Property Trust, Westpac Banking Corp., AMP, ASX und Woolworths vertreten.

Dass es sich bei dem Quartett nicht nur um reine Basket-Zertifikate auf Auslands-Titel handelt, zeigt sich an einer zusätzlichen festen Zinskomponente, die sich wie folgt darstellt. Das Brasilien-Produkt zahlt einen jährlichen Kupon in Höhe von 2,50 Prozent, bei der norwegischen Variante sind es 3,40 Prozent. 5,00 bzw. sogar 5,75 Prozent p.a. erhalten Anleger fix, wenn sie ihr Geld in den Schweizer bzw. den australischen Markt investieren. Am Laufzeitende im März 2015 werden die Papiere entsprechend der tatsächlichen Wertenwicklung des jeweiligen Baskets zurückgezahlt, wobei sich die Rückzahlung im Falle einer Aufwertung der Fremdwährung gegenüber dem Euro entsprechend erhöht und umgekehrt.

Der BörseGo Tipp:

Anleger sollten bei den vier Kupon-Zertifikaten der EFG beachten, dass sie sich einem zusätzlichen Aktienkursrisiko aussetzen. Die Partizipation an der Währungsentwicklung erfolgt deshalb nur indirekt und hat somit nicht den Diversifikations-Effekt reinrassiger Devisen-Investments. Allerdings erhalten sie zu der normalen Kursentwicklung zusätzlich einen festen Kupon ähnlich wie bei einer Aktienanleihe, wobei auch hier eine Stückzinsberechnung erfolgt. Aus den genannten Gründen sollte vor einem Engagement neben der passenden Währung auch immer die Sinnhaftigkeit einer entsprechenden Aktien-Anlage geprüft werden.

Die Kupon-Zertifikate im Einzelnen:

WKN

Kupon p.a.

Basiswert

Fälligkeit

Briefkurs

EFG0XZ

3,40%

Norwegischer Aktien-Basket

13.03.2015

115,16

EFG0X0

2,50%

Brasilianischer Aktien-Basket

13.03.2015

80,30

EFG0X2

5,00%

Schweizer Aktien-Basket

13.03.2015

135,85

EFG0X1

5,75%

Australischer Aktien-Basket

13.03.2015

135,13

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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