Erdgaspreis steigt wieder stark an - US-Verbrauchervertrauen sinkt stärker als erwartet
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- Coca-Cola: Starker Durst nach Zuckergetränken
- McDonald's: Umsatz steigt
- IWF senkt erneut Wachstumsprognosen
- EU-Staaten verständigen sich auf Notfallplan zum Gassparen
- CFS-Index: Düstere Stimmung in der Finanzbranche
- UBS enttäuscht trotz Gewinnplus
- Bernstein: VW-Investoren uneins wegen Porsche-IPO
- Walmarts Gewinnwarnung belastet Branchenstimmung
- General Electric leidet unter hohen Kosten
Markt
- Die erneute Zuspitzung der Gaskrise in Europa und die Unsicherheit vor den Quartalszahlen zahlreicher US-Technologieschwergewichte und dem US-Zinsentscheid zur Wochenmitte hat am Dienstag die Stimmung an den Aktienmärkten belastet. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,86 Prozent bei 13.096,93 Punkten. Zunehmend belastet die drohende Gasknappheit auch den Ausblick der Exportwirtschaft in Deutschland, wie aus einer Umfrage des ifo-Instituts hervorgeht. Die Investoren hätten dieses Thema jedoch bereits größtenteils eingepreist, im Vordergrund stünden eher Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. In den USA hat sich das Verbrauchervertrauen unterdessen stärker als erwartet eingetrübt.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmen & Branchen
- Der anhaltende Mangel an wichtigen Bauteilen hat den US-Autohersteller General Motors auch im zweiten Quartal stark belastet. Der Gewinn sank um 40 Prozent auf 1,7 Mrd. Dank höherer Preise gelang es dem Autobauer, den Umsatz um fünf Prozent auf 35,8 Mrd. Dollar zu steigern. Der Konzern bestätigte auch seine Jahresziele.
- Der US-Mischkonzern 3M will sich größtenteils von seinem Healthcare-Geschäft trennen. Dabei wolle 3M einen Anteil von 19,9 Prozent an der Sparte behalten, die perspektivisch veräußert werden solle, teilte das Unternehmen mit. 2021 kam der Geschäftsbereich auf einen Umsatz von 8,6 Mrd. Dollar. Die Ziele für das Gesamtjahr senkte das Management. Statt eines Zuwachses von bis zu vier Prozent wird nun einen Umsatzrückgang von bis zu 2,5 Prozent erwartet. Für den bereinigten Gewinn reduzierte der Konzern seine Prognose auf 10,30 bis 10,75 US-Dollar je Aktie. Vorher waren 10,75 bis 11,25 Dollar avisiert worden.
- Der Getränkeriese Coca-Cola wird nach einem robusten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr und erhöht seine Umsatzprognose. Die Erlöse sollen auch dank Preiserhöhungen nun in 2022 um 12 bis 13 % steigen. Zuvor stellte Cocoa-Cola einen Anstieg um 7 bis 8 % in Aussicht.
- Der US-Logistiker UPS hat mit höheren Preisen Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal stärker gesteigert als erwartet. Auf Nettobasis wurde ein Gewinn von gut 2,8 Mrd. US-Dollar und damit 6,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor erzielt. Damit wuchs der Überschuss etwas stärker als der Umsatz, der um knapp 5,7 Prozent auf fast 24,8 Mrd. Dollar zulegte.
- Die Handelsplattform Coinbase sieht sich mit einer Untersuchung konfrontiert, bei der es um die Frage geht, ob Token verschiedener Blockchains Gutscheine für Transaktionen sind, oder ob sie nicht ähnlich wie Aktien zu behandeln sind? Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nimmt Coinbase unter die Lupe, weil die Plattform immer mehr neue Token ins Portfolio für den Handel ihrer Kunden aufgenommen hat, wie Bloomberg berichtet. Der Vorwurf: Coinbase habe so unregistrierte Wertpapiere in Umlauf gebracht.
- Die Fast-Food-Kette McDonald's hat im zweiten Quartal starke Zuwächse verbucht. Der Gewinn brach wegen der Rückzugs aus Russland aber um 46 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar ein. Den flächenbereinigten Absatz steigerte McDonald's indes um überraschend kräftige 9,7 Prozent. Doch die Aufgabe des Russland-Geschäfts im Zuge des Krieges gegen die Ukraine verursachte 1,2 Milliarden Dollar Sonderbelastungen. Insgesamt sanken die Erlöse um drei Prozent auf 5,7 Mrd. Dollar.
- Der US-Rüstungskonzern Raytheon hat aufgrund einer soliden Nachfrage nach Triebwerken und Dienstleistungen des Luftfahrt- und Verteidigungsunternehmens seinen Umsatz im zweiten Quartal um 3 Prozent gesteigert.
- will seine Dividende vorerst nicht weiter erhöhen. Die Ausschüttung werde auf maximal drei Euro je Aktie gedeckelt, teilte der Hersteller von Wafern für die Halbleiter-Produktion am Dienstag mit. Das entspricht maximal 90 Millionen Euro. Dadurch soll mehr Geld für die Erweiterung der Kapazitäten übrig bleiben.
- Dem US-Mischkonzern General Electric machen höhere Produktionskosten zu schaffen. CEO Larry Culp sagte, GE bleibe aber auf Kurs, das untere Ende seiner Gewinnprognosen in diesem Jahr zu erreichen. Nur beim operativen Mittelzufluss (Free Cash-flow) muss er zurückziehen: Rund eine Milliarde Dollar werde sich „in die Zukunft verschieben", erklärte GE. Bisher hatte GE für 2022 einen Free Cash-flow von 5,5 bis 6,5 Mrd. angepeilt. Der bereinigte Gewinn je Aktie sollte 2,80 bis 3,50 Dollar erreichen. Im zweiten Quartal hat sich das bereinigte Ergebnis auf 1,66 Mrd. Dollar fast verdoppelt, der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 18,6 Mrd. Dollar.
- Die BASF-Tochter Wintershall Dea hält an ihren Beteiligungen in Russland fest. „Unsere Meinung über das Russlandgeschäft hat sich nicht geändert", sagte Vorstandschef Mario Mehren bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Wintershall Dea werde seine Joint Ventures mit Gazprom fortsetzen. Der Vorstand sei verpflichtet, die Vermögenswerte von Wintershall Dea in dem Land und die Mitarbeiter dort zu schützen.
- Wenn die Nord Stream 1-Pipeline komplett abgeschaltet wird und der Winter überdurchschnittlich kalt wird, könnten die europäischen Gasvorräte bis Ende Februar 2023 erschöpft sein, so das Beratungsunternehmen Wood Mackenzie.
- Die Lufthansa muss wegen des Warnstreiks des Bodenpersonals am Mittwoch nahezu das gesamte Programm an ihren deutschen Standorten Frankfurt und München streichen. Zu Flugabsagen werde es bereits an diesem Dienstag sowie am Donnerstag und Freitag kommen, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt sollen mehr als 1.000 Flüge ausfallen mit 134.000 betroffenen Passagieren. Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 20.000 Bodenbeschäftigten zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
- Der geplante Teilbörsengang der Volkswagen-Sportwagentochter Porsche stößt unter VW-Investoren nach dem Abgang von VW-Chef Herbert Diess nun auf ein geteiltes Echo. Nach einer aktuellen Umfrage des Investmenthauses Bernstein Research unter 58 Investoren sprachen sich 42 Prozent für den IPO-Plan in seiner bisherigen Form aus, 41 Prozent sind dagegen, wie Reuters berichtet. Grund sei die Entscheidung, dass Porsche-Chef Oliver Blume Nachfolger von Diess werden, zugleich aber Chef von Porsche bleiben soll. In der Erhebung sind drei Viertel der Befragten der Ansicht, dass die doppelte Amtsführung negative Folgen mit sich bringt.
- Der weltgrößte Einzelhändler Walmart ist wegen der Inflation erneut skeptischer für das Gesamtjahr. Der US-Riese reduzierte entsprechend seine Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie und geht hier nun von einem Einbruch um 11 bis 13 Prozent aus. Bisher war nur ein hauchdünner Rückgang von einem Prozent erwartet worden. Es ist die zweite Gewinnwarnung innerhalb von drei Monaten. Die gekappten Gewinnaussichten des weltgrößten Einzelhändlers sorgen bei Europas Einzelhändlern für miese Stimmung. Der europäische Branchenindex gab am Dienstag mehr als zwei Prozent nach.
- Der Chef der Deutsche Energie-Agentur (Dena), Andreas Kuhlmann, spricht mit Blick auf die erneute Drosselung der Gaslieferungen durch Russland von einem „perfiden Wirtschaftskrieg". „Mit dem konnten wir rechnen. Wir müssen uns jetzt auf unsere Kräfte konzentrieren", sagte Kuhlmann im Radiosender Bayern 2. „Die Lage der Speicher ist dadurch natürlich nochmal schwieriger geworden“.
- Die UBS hat im zweiten Quartal zwar mehr verdient als im Vorjahr, allerdings dennoch die hochgesteckten Erwartungen des Marktes verfehlt. Die größte Schweizer Bank erzielte in der Periode April bis Juni einen Gewinn von 2,11 Mrd. US-Dollar nach gut zwei Mrd. im Vorjahresquartal, wie die Bank am Dienstag in Zürich mitteilte. Analysten hatten mit einem höheren Gewinn gerechnet. Ein Spartenverkauf brachte einen außerordentlichen Gewinn von 848 Mio. Dollar ein. Ohne diesen Effekt wäre das Ergebnis rückläufig gewesen. „Das zweite Quartal war für Anleger eine der schwierigsten Phasen der letzten zehn Jahre", sagte Konzernchef Ralph Hamers. Die Inflation bleibe auf hohem Niveau, der Krieg in der Ukraine dauere an, und in Teilen Asiens werde weiterhin eine strenge Coronapolitik verfolgt." Bei Erträgen von 8,92 Mrd. Dollar (+0,2 Prozent) und einem Aufwand von 6,3 Mrd. (-1,4 Prozent) ergab sich eine Cost-/Income-Ratio von 70,6 Prozent. Dies sind 1,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
- Amazon erhöht die Preise für sein Abo-Angebot Prime in Deutschland. Bei monatlicher Zahlung wird es 8,99 Euro statt bisher 7,99 Euro kosten und pro Jahr werden 89,90 statt zuvor 69 Euro fällig. Amazon begründete die Preiserhöhung mit „generellen und wesentlichen Kostenänderungen aufgrund von Inflation, die auf von uns nicht beeinflussbaren äußeren Umständen beruhen".
- Der Personaldienstleister Amadeus Fire konnte im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 12,7 Prozent auf rund 201 Mio. Euro steigern. Davon blieben als operatives Ergebnis (Ebita) 29,8 Mio. Euro und damit rund ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Management bestätigte die Prognose für das laufende Jahr.
Konjunktur & Politik
- Der Erdgaspreis am europäischen Spot-Markt ist als Reaktion auf die neuerliche Drosselung der Gaslieferungen aus Russland am Dienstag kräftig angestiegen. Erstmals seit dem 9. März 2022 kletterte der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas, der als Benchmark für die Erdgaspreise in Europa gilt, wieder über die Marke von 200 Euro je Megawattstunde. Damit legte der Preis innerhalb eines Tages zeitweise um mehr als 13 Prozent zu.
- Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli stärker als erwartet eingetrübt. Das vom Conference Board ermittelte US-Verbrauchervertrauen sank im Juli um 2,7 Punkte auf 95,7 Zähler, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Damit wurde der niedrigste Stand seit Februar 2021 erreicht. Die Volkswirte der Banken hatten hingegen im Schnitt mit 97,0 Punkten gerechnet. Der Vormonatswert wurde zudem von 98,7 auf 98,4 Punkte nach unten revidiert. Die Inflationserwartungen der US-Verbraucher mit Sicht auf ein Jahr lagen laut dem Conference Board im Juli bei 7,6 Prozent, nach 7,9 Prozent im Juni.
- Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte erneut seine Prognosen für die Weltwirtschaft. Vor allem die drei Böcke USA, China und die Eurozone, schwächeln. In diesem Jahr dürfte das weltweite BIP laut dem IWF nur noch um 3,2 Prozent zulegen, 2023 dann um 2,9 Prozent. Damit wurden die bisherigen Schätzungen aus dem April um 0,4 beziehungsweise 0,7 Punkte gesenkt. Als Gründe verwies der IWF auf die hohe Inflation, die anhaltenden Lieferkettenprobleme, die Corona-Einschränkungen in China und die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine.
- US-Präsident Joe Biden will sich bald mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping austauschen. „Das ist meine Erwartung, aber ich werde Ihnen Bescheid geben, wenn es so weit ist", sagte Biden am Montag auf die Frage, ob es noch in dieser Woche zu einem Gespräch kommen könnte.
- Die USA sind nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) der weltgrößte Exporteur von Flüssigerdgas (LNG). In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gingen etwa 71 Prozent der US-Exporte an die EU und Großbritannien.
- Mitarbeiter von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, schließen nicht aus, dass sie Anfang August nach Taiwan reisen wird - eine Reise, die zu weiteren Spannungen zwischen den USA und China führen könnte, wie Bloomberg berichtet. Peking hatte Pelosi davor gewarnt, als erste amtierende Sprecherin seit Newt Gingrich die Inselrepublik zu besuchen, die es als Teil seines Territoriums betrachtet.
- Die Stimmung der Finanzbranche hat sich weiter verschlechtert. Der CFS-Index, der die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, sinkt im zweiten Quartal um 4,5 auf 106,6 Punkte, wie das Frankfurter Center for Financial Studies mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert um -8,6 Punkte verschlechtert. Jedoch liegt der Index immer noch auf dem Niveau von vor zwei Jahren, als sich die Finanzbranche von dem Pandemieausbruch zu erholen begann. „Die eingetrübten Erwartungen der Finanzbranche spiegeln die hohe Unsicherheit in der Gesamtwirtschaft wider", erklärt Andreas Hackethal, Direktor des Center for Financial Studies. „Seit der Finanzkrise war die Branche nur zu Pandemiebeginn pessimistischer als heute."
- Die Bundesregierung ist sich laut der dpa einig: es soll künftig geringere Subventionen für Elektroautos geben: Demnach sinkt die Förderung für Autos, die weniger als 40.000 Euro kosten, von 6.000 auf 4.500 Euro. Für teurere E-Autos bis zum Kaufpreis von 65.000 soll es nur noch 3.000 Euro geben.
- Laut Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe, hätte die EZB die Macht dazu, die hohe Preissteigerung, die sie selbst durch das Drucken von Geld zu verschulden hat, wirklich zu bekämpfen. „Um die Kaufkraft des Euros zu erhalten, bräuchte sie lediglich die Manipulation des Anleihenmarktes aufgeben und einen Zinsanstieg zulassen, während man die ausgeweitete Geldmenge wieder reduziert“, so Blaschzik.
- Für Außenministerin Annalena Baerbock sind die Äußerungen ihres russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu Moskaus Plänen für den Sturz der ukrainischen Regierung verabscheuungswürdig. Sie hätten „noch einmal die tiefe Verachtung der russischen Führung für die demokratische Selbstbestimmung der Ukraine gezeigt", sagte Baerbock in Prag.
- Die EZB-Bankenaufsicht sorgt sich in Zeiten der Zinswende um die Staatsanleihen-Bestände in den Bilanzen der Geldinstitute. Eine der Schwachstellen, die die Aufsicht im Zusammenhang mit den Aufsichtsprioritäten festgestellt habe, sei die Anfälligkeit für Zins- und Kreditspread-Schocks, sagte EZB-Bankenaufseherin Elizabeth McCaul der „Börsen-Zeitung“. „Wir führen deshalb gezielte Überprüfungen durch und stehen gegebenenfalls in engem Kontakt mit den Banken hinsichtlich ihrer Staatsanleihebestände“.
- Ökonomen kritisieren die Appell-Politik von Wirtschaftsminister Habeck zum Gassparen „Die Ökonomie zeigt klar: Appelle bringen fast nichts“, sagte Klaus Schmidt, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Wirtschaftsministerium dem Handelsblatt. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm monierte: „Die Ignoranz gegenüber Preissignalen rächt sich schon jetzt.“
- Die durchschnittliche statistische Lebenserwartung für im Jahr 2021 geborene Kinder in Deutschland ist wegen der hohen Sterbefallzahlen während der Corona-Wellen gesunken. Für neugeborene Mädchen verringerte sich die Lebenserwartung um 0,4 Jahre auf 83,2 Jahre, für Jungen um 0,6 Jahre auf 78,2 Jahre, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.
- Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich erneut eingetrübt. Die ifo Exporterwartungen sind im Juli auf minus 0,5 Punkte gefallen, von plus 3,4 Punkten im Juni. Die Anzahl der positiven und negativen Antworten halten sich gegenwärtig die Waage. Die Gasknappheit belaste den Ausblick der deutschen Exportwirtschaft, betonte das ifo-Institut.
- Die Union pocht auf einen Energie-Krisengipfel im Kanzleramt. Der Energie-Experte und stellvertretende CDU-Vorsitzende Andreas Jung fordert laut „Rheinischer Post“ ein Treffen mit den Ministerpräsidenten und den kommunalen Spitzenverbänden. Darüber hinaus sei es notwendig, allen Ministerien der Bundesregierung ein abgestimmtes Energiesparprogramm zu verordnen und das auch für alle Bundesgebäude im ganzen Land umzusetzen. Bislang sei das Energiesparprogramm der Bundesregierung ein einziger Flickenteppich, kritisierte Jung.
- Trotz der russischen Angriffe auf die Hafenstadt Odessa rechnet die Ukraine schon bald mit den ersten Getreideexporten auf dem Seeweg. „Wir gehen davon aus, dass das Abkommen noch in dieser Woche umgesetzt wird“, sagte der ukrainische Infrastrukturminister Alexander Kubrakow.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Kreml-Chef Wladimir Putin, den Europäern die Vorbereitung auf den Winter so schwer wie möglich machen zu wollen. In seiner Fernsehansprache forderte Selenskyj erneut eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. Selenskyj hat am Dienstag derweil den Befehlshaber der Streitkräfte in der Ostukraine ausgewechselt. Per Dekret entließ er Hryhorij Halahan und setzte stattdessen Viktor Horenko ein.
- Nach einem Beschuss durch ukrainische Truppen ist laut russischen Angaben in einem Öllager in der Region Donezk ein Großbrand ausgebrochen. Von dem Feuer betroffen sei ein Lager im Bezirk Budjonnowsky, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass.
- Rund 24 Euro pro Monat gaben private Haushalte im Jahr 2020 durchschnittlich für Bus-, Bahn-, und Taxidienstleistungen aus. Darunter fällt auch der Fernverkehr. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit knapp 33 Euro im Monat sanken die Ausgaben privater Haushalte im Schnitt damit um rund 9 Euro monatlich, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
- Die EU-Staaten haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf einen Notfallplan geeinigt, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Der Plan soll an diesem Dienstag bei einem Sondertreffen der Energieminister offiziell bestätigt werden. Ziel ist es, die Risiken zu reduzieren, die sich aus einer vollständigen Unterbrechung russischer Gaslieferungen ergeben könnten. Deutschland unterstützt das Konzept als eines derjenigen Länder, das derzeit noch stark von russischen Gaslieferungen abhängig ist. Erst gestern hatte der russische Gasriese Gazprom angekündigt, dass noch weniger Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 geliefert werden soll. Der Notfallplan sieht demnach vor, den Gasverbrauch in den EU-Staaten vom 1. August an bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken. Es soll aber offenbar zahlreiche Ausnahmen geben.
- Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat eine entschlossenen Kampf gegen die Rekordinflation angekündigt. „Wir können und müssen jetzt alles daransetzen, um zu verhindern, dass sich die aktuell so hohe Teuerung verfestigt", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel der dpa in Frankfurt. „Die immer noch sehr expansive Ausrichtung der Geldpolitik muss zügig beendet werden, und die nun beschlossene Leitzinsanhebung ist dafür ein erster, wichtiger Schritt." Nagel betonte: „Preisstabilität ist kein Selbstläufer, sondern muss entschlossen verteidigt werden."
- Dem Bürgermeister der ukrainischen Metropole Mykolajiw im Süden zufolge hat die russische Armee den Hafen der Stadt beschossen. Ein massiver Raketenangriff sei aus Richtung des Schwarzen Meeres und unter Einsatz der Luftwaffe gestartet worden, sagte der Bürgermeister dem ukrainischen Staatsfernsehen. Einzelheiten über die Folgen der Attacke nannte er nicht. Auch die Stadt Odessa wurde erneut angegriffen. Eine Rakete sei eingeschlagen, sagt ein Sprecher der Militärverwaltung in Odessa. Sie sei aus Richtung des Schwarzen Meeres gekommen.
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