Kommentar
12:30 Uhr, 29.05.2013

Twin-Win – gewinnen in steigenden und fallenden Märkten

Erwähnte Instrumente

  • Europa Twin Win Zertifikat auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen
  • Bonus-Zertifikat Europa Twin Win 2 auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Die alte Börsenregel „sell in may, and go away“ hat sich in den vergangenen Handelswochen fast von selbst erledigt, so scheint es zumindest nach der wochenlangen Blitz-Hausse, in der sich die Märkte aktuell befinden und beinahe täglich neue Allzeithochs erklimmen. Chart-Spezialist Wieland Staudt ruft vor diesem Hintergrund gerade ein neues Zeitalter mit „dicken“ 5-stelligen DAX-Notierungen in den kommenden Jahren aus, was die bisherigen Krisen im neuen Jahrtausend in der späteren Rückbetrachtung wohl lediglich wie einen kleinen unbedeutenden Betriebsunfall aussehen lassen dürften. Bestätigt wird er dabei aktuell von den Vertretern der Behavioral Finance, die das Anlegerverhalten aus psychologischer Sicht betrachten. Dabei registriert der „Bull-Bär-Index“ von Cognitrend derzeit fast schon eine groteske Art von Käuferstreik und das obwohl die Märke gleichzeitig die Kurszettel stürmen, als gäbe es kein Morgen mehr. Unter normalen Bedingungen betrachtet, ein Indiz dafür, dass es tatsächlich nur noch vehement nach oben gehen kann, vielleicht sogar muss. Aber ist die Lage wirklich so normal, wie sie von den meisten Experten dargestellt wird, oder hat man sich mit der Notenbank-Politik des unbegrenzten billigen Geldes, das alle bestehenden Krisen einfach nur zudecken soll, nicht doch auf ein gefährliches Spiel mit ungewissem Ausgang eingelassen? Das natürlich auch diesmal wieder hervorgeholte Alibi-Argument eines noch immer deutlich unterbewerteten Aktienmarktes lädt dabei fast schon etwas zum Schmunzeln ein.

Lässt man vor diesem Hintergrund auch einmal die Sterne zu Wort kommen und bezieht die Meinung von Börsenastrologen mit ein, so könnte es mit der wohligen Ruhe des ersten Halbjahres in der zweiten Jahreshälfte 2013 schnell vorbei sein, zumindest wenn es im Jahr der Schlange, das für „Häutung“ und damit Veränderung steht, nach dem chinesischen Horoskop geht. So soll das listige Reptil bereits nach dem Schlangenmonat Mai im Juni seine Giftzähne in die ahnungslose Beute schlagen und im weiteren Jahresverlauf einen wahren Kursrutsch auslösen. Ein asiatischer Sternendeuter prophezeit Europa sogar heuer noch eine epochale Krise mit dem Zerfall der EU. Wer will da noch von einer bloßen Krise des Euros sprechen.

Inwieweit die große Skepsis vieler Anleger wirklich gerechtfertigt ist, muss sich also erst noch zeigen. Wer sich in den nächsten drei Jahren nicht mehr ganz so sicher ist, wo die „Reise“ wirklich hingeht, findet seit ein paar Wochen bei der österreichischen Raiffeisen Centrobank (RCB) zwei neue sogenannte Twin-Win-Zertifikate auf den Euro STOXX 50 im Angebot. Das Besondere an dieser Struktur ist, dass der Investor hier nicht nur unbegrenzt an steigenden Indexkursen partizipiert, sondern auch im Fall von sinkenden Notierungen Gewinne erzielen kann. Indexverluste werden dabei ab dem Auflageniveau bis zu einer bestimmten Barriere eins zu eins in Gewinne umgewandelt. Was während der 3-jährigen Laufzeit allerdings nicht passieren sollte, ist eine direkte Schwellenberührung der anfänglich 40 Prozent unterhalb des Startkurses fixierten Barriere, die bei den beiden Produkten bei 1.591,12 (RCE67C) bzw. 1.631,34 Zählern (RCE6PS) festgelegt wurde. Denn sollte es tatsächlich zu einem Schwellenbruch kommen, wäre der „Twin-Win“-Mechanismus ähnlich wie bei einem Bonus-Zertifikat die Bonus-Struktur ausgehebelt und das jeweilige Papier würde nur noch einem einfachen Index-Tracker entsprechen. Um dann noch Gewinne erzielen zu können, müsste der Index schon wieder auf die Plusseite oberhalb des Emissionsniveaus wechseln. Dagegen würden in der Folgezeit Basiswert-Einbrüche eins zu eins an den Anleger als Verlust weitergegeben. Auf der anderen Seite wäre auch ein reines Seitwärts-Szenario unerwünscht, da es dann weder in die eine noch die andere Richtung gehen würde und Gewinne dadurch erst gar nicht entstehen könnten.

WKN

Emit.

Basis-wert

Barriere

Abstand Barriere

Startwert

Fälligkeit

Brief-Kurs

RCE67C

RCB

Euro STOXX 50

1.591,12

43,67%

2.651,86

26.05.16

104,62 €

RCE6PS

RCB

Euro STOXX 50

1.631,34

42,37%

2.718,90

08.08.16

101,00 €

Der BörseGo Tipp:

Die neuen Twin-Win-Zertifikate richten sich insbesondere an mittelfristig orientierte eher unentschlossene Anleger, die in den nächsten drei Jahren mit einer deutlichen Bewegung in irgendeine Richtung rechnen. Allerdings muss man zugunsten der Abwärts-Chance hier auf eine Seitwärtsrendite wie beispielsweise bei einem Bonus-Papier verzichten. Auch die Geld-Brief-Spanne ist mit zwei Euro nicht gerade niedrig.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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