Kommentar
15:43 Uhr, 30.12.2005

TUI – Reorganisation nährt Zukunftsaussichten

Die aus der Preussag AG hervorgegangene TUI AG hat sich innerhalb weniger Jahre mit 58.000 Mitarbeitern vom Industriekonglomerat zum innovativen Touristikkonzern entwickelt, der führend in Europa ist.
Seit 1998 gehört mit der Hapag-Lloyd AG ein starker Partner mit eigener Reisebürokette und Fluglinie zum Konzern. Durch den vollständigen Erwerb von TUI Deutschland sicherte sich der Touristikkonzern im gleichen Jahr die Qualitätsmarke für Pauschalurlaub. Mit der Übernahme der FIRST Reisebüros rundete die TUI AG die touristische Wertschöpfungskette ab. Ein weiterer entscheidender Schritt auf dem europäischen Markt war im Jahr 2000 die vollständige Übernahme der britischen Thomson Travel Group. Im skandinavischen Raum positionierte sich der Touristikkonzern durch Beteiligungen an Fritidsresor und konnte durch Beteiligungen am französischen Reisekonzern Nouvelles Frontières, dessen vollständige Übernahme inzwischen erfolgt ist, sein Europa-Engagement weiter ausbauen. Mit der jüngsten Übernahme der britisch-kanadischen Reederei CP Ships wird die Schifffahrt zusammen mit der TUI-Tochter Hapag-Lloyd zur zweiten gleichberechtigten Konzernsäule ausgebaut.

Der Umbau des Konzerns ist heute nunmehr nahezu abgeschlossen. Von seinen industriellen Beteiligungen, deren Umsatz 1997 noch rund 93 Prozent des Gesamtumsatzes betrug, hat sich der Konzern in den letzten Jahren konsequent Schritt für Schritt getrennt und das Geschäftsportfolio klar strukturiert. Bereits mehr als 73 Prozent des Umsatzes wurden im Geschäftsjahr 2004 in der Sparte Touristik erwirtschaftet. In diesem Kerngeschäft ist die TUI AG mit einem Umsatz von rund 13,1 Milliarden Euro in 2004 Marktführer in Europa.

Die von Konzernchef Michael Frenzel angekündigte deutliche Ergebnisverbesserung soll mit der Restrukturierung des Geschäftsfeldes Touristik im Heimatmarkt Deutschland umgesetzt werden. Mit mehr Flexibilität und höherer Produktivität will Europas größter Touristikkonzern den operativen Gewinn (EBTA) in der Reisesparte bis 2008 auf 700 Millionen Euro verdoppeln. Ziel ist es, Pauschalreisen künftig nicht mehr vorab zusammenstellen zu müssen, sondern kurzfristig nach Kundenwunsch. Diese innovative Just-in-time Produktion stellt den Versuch dar, das Pauschalgeschäft zu flexibilisieren und Reisen effektiver zu vermarkten. Allerdings bedarf es dafür einer neuen Informationstechnik, deren Aufbau Experten zufolge bis zu zwei Jahre beanspruchen könnte.

Dem europäischen Reisemarktführer wurden von Analysten in den vergangenen Jahren wiederholt zu schwache Erträge in der Touristik vorgehalten. Mit einem operativen Ergebnis von 362 Millionen Euro erzielte TUI eine Rendite von lediglich 2,75 Prozent im Jahr 2004 in der Kernsparte. Die Frage ist nun wie erfolgreich der Reisekonzern seine Pläne umsetzt. Auf die bevorstehende Fußball-WM reagierte der Reisekonzern bereits im Vorfeld mit massiven Preisnachlässen. Der Schritt in die Offensive soll die Reiselust der Fußballfans selbst zum Mega-Event WM wecken und den Badeurlaub am Mittelmeer attraktiv machen.

Für defensive Anleger, die an das Restrukturierungspotenzial der TUI AG glauben, hat die Deutsche Bank ein Investment mit Puffer im Angebot. Das Diskontzertifikat auf die TUI mit einem Höchstbetrag von 17 Euro beschert bereits im Seitwärtsmarkt eine attraktive Rendite von ca. 12 Prozent p.a. Das derzeit in-the-money notierende Diskontzertifikat ermöglicht mit einem Kaufkurs von etwas über 14 Euro einen entsprechend großzügigen Schutzpuffer gegen Kursverluste.

Diskont-Zertifikat auf TUI
WKN DB6 CVK
ISIN DE000DB6CVK1
Höchstbetrag 17,00 Euro
BzV 1,0
Laufzeit 20.06.2007
Aktueller Kurs 14,42 Euro

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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