Kommentar
13:39 Uhr, 16.01.2006

TUI: Bessere Zeiten voraus?

Die Aktien des größten europäischen Touristikkonzerns TUI AG gehörten im letzten Jahr zu den Underperformern im DAX. Einer Indexperformance von 27 Prozent stand das TUI-Plus von mageren 6,7 Prozent gegenüber.

Nicht nur TUI, sondern die gesamte Branche, hat mit einem sehr widrigen Umfeld zu Kämpfen: Seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 ist es aus mit den kräftigen Wachstumsraten der Vorjahre. Seither verdarben immer neue Katastrophen - der Tsunami, Erdbeben, Hurrikans und Epidemien - den Verbrauchern die Lust am Reisen. Auch Wechselkursschwankungen, die allgemeine Konsumschwäche und der steigende Benzinpreis sorgte im letzten Jahr nicht gerade für gute Geschäfte.

Nach nun über vier Jahren ist Umdenken angesagt: So diversifiziert TUI mit der Akquisition der kanadischen Reederei CP Ships in ein neues Geschäftsfeld. Die Hannoveraner wollen mit dem Logistikgeschäft zurück auf den Wachstumspfad. Und auch im traditionellen Touristikgeschäft scheint eine Wende in Sicht: Klaus Laepple, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV) hält 2006 ein Wachstum von vier bis fünf Prozent für möglich. Damit könnte die Branche in diesem Jahr die Rekordumsatzmarke aus dem Jahr 2001 wieder erreichen.

Auch charttechnisch ist die Aktie in einer guten Verfassung. Sie konnte sich seit dem Tief im März 2003 bei 7,56 Euro deutlich auf zuletzt 17,72 Euro erholen. Die Chartanalysten von Godmode-Trader.de zeigen sich optimistisch. „Bricht die TUI Aktie nun über 18,45 Euro per Wochenschlusskurs aus, ergibt sich sofort weiteres Aufwärtspotenzial bis 20,99-22,34 Euro. Dann hätte die Aktie sogar relativ gute Chancen, den Widerstand bei 20,99 endlich signifikant zu brechen und im Anschluss daran Potential bis zum primären Abwärtstrend bei aktuell knapp 36,00 Euro. Sollte die Aktie allerdings an dem Widerstandsbereich 18,15-18,45 abprallen, wäre ein Rückgang bis 15,60 Euro zu erwarten“, heißt es in einer aktuellen Analyse.

Sinnvoll erscheint angesichts des hohen Kurspotentials ein Bonus-Zertifikat mit einem Sicherheitslevel bei 12,50 Euro der Deutschen Bank (ISIN DE000DB51135). Diese Marke liegt unter dem Tief der Aktie aus dem Juli 2004 bei 12,87 Euro. Sie darf bis zum Laufzeitende am 25.06.2008 niemals erreicht werden, dann werden 22 Euro pro Zertifikat zurückbezahlt. Dies entspricht einem Risikopuffer zum aktuellen Zertifikatekurs von 29,3 Prozent und einer Bonusrendite von fast 25 Prozent. Das Bonuszertifikat ist aktuell genauso teuer wie die TUI Aktie und kann zu 17,61 Euro gekauft werden.

Wer nicht an stark steigende Kurse und nur an einen moderaten Aufschlag der TUI Aktie glaubt, könnte mit der Aktienanleihe von HSBC mit der ISIN DE000TB8XJB9 das richtige Produkt finden. Die Aktienanleihe hat einen Kupon von 10,5 Prozent p.a. und einen Strike bei 18,45 Euro. Der Kupon wird in jedem Fall ausbezahlt. Wenn die TUI Aktie am Laufzeitende am 22.06.07 über dieser Marke schließt, wird zudem die Anleihe zu 100% zurückbezahlt. Sollte die TUI Aktie unter dem Strike schließen, so erhalten Sie pro Aktienanleihe 271 TUI-Aktien zum entsprechenden Schlusskurs.

Jochen Stanzl – BörseGo GmbH

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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