Kommentar
11:36 Uhr, 14.07.2006

TUI – besser auf zwei Beinen?

Die im DAX notierte TUI AG hat in den letzten Jahren eine umfassende Wandlung durchgemacht. Die ehemalige Preussag (Firmierung bis 2002) machte eine Metamorphose vom Grundstoffkonzern zum weltweit größten, integrierten Touristikkonzern durch. Mit der TUI-Tochter Hapag-Lloyd besitzt das Unternehmen jedoch noch eine zweite, wesentliche Säule: die Containerschifffahrt. Ende vergangenen Jahres vollzog TUI zur Stärkung dieser Sparte die Übernahme der kanadischen CP Ships. Im Gegensatz zum weltweit größten Reedereikonzern Moeller Maersk, dessen Gewinnwarnung jüngst auch die Aktien der TUI unter Druck brachte, scheinen hier jedoch keine Integrationsschwierigkeiten zu bestehen. Während der dänische Konkurrent seinerseits mit Problemen bei der Integration der übernommenen P&O Nedlloyd zu kämpfen hat, vollzieht sich die Einbindung des 1,7 Mrd. Euro schweren Übernahmeobjekts CP Ships offenbar schneller als erwartet. Der Vorstand rechnet nun bereits 2008 mit rund 220 Mio. Euro an Synergieeffekten, statt bislang 180 Mio. Euro. Erklärtes Ziel des Ausbaus der Schifffahrtssparte ist dabei, Volatilität aus den Konzernergebnissen zu nehmen und die Ertragsstruktur ausgewogener zu gestalten, als es bei einer Fokussierung lediglich auf den Touristikbereich möglich wäre. Unter fundamentalen Gesichtspunkten scheint die Aktie derzeit mit einem KGV für 2006 von rund 7 nach den Konsensschätzungen und einer Dividendenrendite von ca. 5 Prozent, auch im Vergleich zu Wettbewerbern, mit günstigen Bewertungsrelationen ausgestattet zu sein.

Von der charttechnischen Warte her betrachtet, lässt sich seit Ausbildung eines Hochs bei 22,46 Euro im August 2005 ein intakter Abwärtstrend feststellen. Im Bereich einer aus dem Jahr 2004 ableitbaren horizontalen Unterstützungszone wurde Ende Juni dieses Jahres im Rahmen des bestehenden Abwärtstrends ein Tief bei 14,66 Euro unter erhöhtem Handelsvolumen markiert, von dem aus die Notierungen zu einer Kurserholung ansetzten. Zur signifikanten Verbesserung der mittelfristigen technischen Ausgangslage wäre entweder eine nachhaltige Rückeroberung der 16-Euro-Marke oder ein erneuter erfolgreicher Test des jüngsten Tiefs im Sinne der Ausbildung eines zweiten Standbeines erforderlich. Spekulativ agierende und antizyklisch orientierte Anleger könnten daher im Fall des Eintritts einer dieser beiden Bedingungen erwägen, eine Long-Position in einem Wave XXL Call einzunehmen und mit einem, dem individuellen Risikoprofil entsprechenden, Stop-Loss zu versehen.

WAVE XXL auf TUI

WKN DB5 303
ISIN DE000DB53052
Art Call
Basispreis 13,4968 Euro
Stopp Loss 14,15 Euro
Bezugsverhältnis 1:1

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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