Kommentar
17:45 Uhr, 31.03.2020

Trump fordert riesiges Infrastrukturprogramm - Volks- und Raiffeisenbanken gegen laxere Kreditprüfungen

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  • US-Verbrauchervertrauen überrascht positiv
  • Italien rechnet mit BIP-Einbruch um 6 %
  • Blackrock: "Die Welt wird nach der Krise eine andere sein"
  • Bundesbank: Deutschlands Staatsschulden sinken 2019 weite
  • BA: Arbeitslosigkeit geht vor Coronakrise zurück
  • Chinas Industrie wohl auf dem Weg der Besserung
  • Trump will längeren Einreisestopp für Europäer
  • Corona: Spanien verschärft Ausgangssperre
  • VW-Diess: Können mit 'blauem Auge' davonkommen
  • Varta bleibt trotz Krise zuversichtlich
  • Fielmann setzt Dividende aus

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt kann sich weiter nicht für eine Richtung entscheiden. Nach einem positiven Start drehte der DAX zeitweise ins Minus, erholte sich aber im späten Handel wieder und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 1,22 Prozent bei 9.935,84 Punkten. Überraschend starke Stimmungsdaten aus China sorgten für gute Stimmung am Montag. Chinas Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe sprang im März auf 52 Punkte, nach einem Rekordtief von 35,7 im Februar. Damit übertraf der PMI die Erwartungen der Analysten bei weitem. Allerdings hieß es warnend, dass der Indikator die tatsächliche Verbesserung überbewerten könnte, da er den Nettosaldo von Unternehmen messe, die eine Expansion oder einen Rückgang melden. Wenn eine Firma nach einem erzwungenen Stillstand ihre Arbeit wieder aufnehme, würde es sich als Expansion zeigen, was über das allgemeine Aktivitätsniveau wenig aussage. In Deutschland interessierten die heutigen Arbeitsmarktdaten. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Arbeitslosigkeit unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Krise noch einmal gesunken. Die Corona-Krise, mit ihren weitreichenden Folgen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, hat sich in den März-Zahlen noch nicht widerspiegeln können, weil die Daten nur bis zum Stichtag 12. März erhoben wurden. Die BA rechnet wie auch alle anderen Experten mit einem Einbruch der Wirtschaftszahlen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Adidas stoppt alle Aktienrückkäufe für das laufende Jahr, um die finanzielle Flexibilität aufrecht zu erhalten. Ursprünglich waren Rückkäufe im Volumen von einer Milliarden Euro geplant.
  • Die Filmfirma Sony Pictures wird laut CNBC-Informationen bis nächstes Jahr praktisch jede Veröffentlichung neuer Filme verschieben.
  • TLG Immobilien: Wertzuwachs im Immobilienportfolio zum Abschluss des Geschäftsjahres 2019 bei 4,7 Milliarden Euro. Die Mieterlöse stiegen um 2,6 Prozent auf 229,8 Millionen Euro. FFO erhöht sich um sieben Cent auf 1,37 Euro je Aktie. Epra Nav bei 32,69 Euro je Aktie nach 26,27 Euro im Jahr zuvor. Der Shareholder Return aus Dividende und Nav-Wachstum steigt damit um 27,9 Prozent je Aktie.
  • Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk hat einen Großauftrag für die Lieferung von Atemschutzmasken aus den USA erhalten. Drägerwerk solle sog. FFP2-Masken im höheren zweistelligen Millionenbereich an das US-Gesundheitsministerium liefern, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Schutzmasken werden innerhalb der nächsten 18 Monate ausgeliefert. Das Unternehmen wird dazu eine Fabrik in den USA errichten.
  • Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat für sein neuestes Blutgas-Analysesystem die Zulassung von der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Einsatz in der Akutbehandlung erhalten. Das System sei ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Covid-19-Erkrankungen, teilte der Konzern mit.
  • Der Autobauer Ford und der Industriekonzern General Electric (GE) wollen Kampf gegen den Coronavirus zusammenarbeiten 50.000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen herstellen. Die Produktion soll am 20. April beginnen und mit rund 500 Beschäftigten in drei Schichten fast rund um die Uhr laufen, wie Ford mitteilte. Ab Anfang Juli soll eine Fertigungskapazität von 30.000 Geräten pro Monat erreicht werden.
  • Der Einzelhandelsriese Macy’s hat bekannt gegeben, den Großteil seiner 130.000 Beschäftigten zu entlassen. Der Konzern galt bereits vor der Krise als angeschlagen.
  • Der Betreiber von Billig-Gemischtwarenläden Dollar Tree hat beschlossen, wegen der Unsicherheiten seinen Ausblick für das erste Quartal und das Geschäftsjahr 2020 zurückzuziehen.
  • Samsung wird bis Jahresende die Produktion klassischer LCD-Panels in Südkorea und China einstellen. Samsung will seine Kapazitäten künftig auf die sog. Quantum-Dot-Technologie ("Quantenpunkt") konzentrieren. Diese Displays sind grundsätzlich auch LCD-Flüssigkristall-Bildschirme, haben aber eine zusätzliche dünne Schicht, die die Farben verbessern soll.
  • ConaAgra Brands hat die Schätzungen für den bereinigten Gewinn im dritten Quartal leicht verfehlt. Der Lebensmittelhersteller wies ein EPS von 0,47 Dollar aus, der Konsens lag bei 0,49 Dollar. Auch die Erlöse blieben leicht hinter den Erwartungen zurück. Laut dem Unternehmen ist die Nachfrage in den letzten Wochen aufgrund des Virusausbruchs deutlich gestiegen. Das Management erwartet nun, die Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr zu übertreffen.
  • Der Kreuzfahrtanbieter Carnival Corp. setzt seine Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe aus. Laut dem Management sind die Auswirkungen von Covid-19 auf das Geschäft derzeit noch nicht abzuschätzen, für das Geschäftsjahr 2020 werde aber ein Nettoverlust erwartet.
  • Der Gewürzhersteller McCormick verdiente in seinem vergangenen Quartal 1,08 Dollar je Aktie und übertraf damit die Prognosen. Aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie hat McCormick seine Jahresziele gestrichen.
  • Die Fluggesellschaft American Airlines will bis zu 12 Mrd. Dollar staatlicher Unterstützung beantragen, wie Reuters berichtet. Präsident Robert Isom sagte, American habe Anspruch auf etwa 6 Mrd. Dollar an Lohnzuschüssen und 6 Mrd. Dollar an Krediten im Rahmen eines Konjunkturpakets.
  • Spirit Airlines storniert alle Flüge von und nach New York, New Jersey und Connecticut, nachdem US-Behörden wegen der Covid-19-Pandemie die Warnung veröffentlichten, nicht in das Gebiet der drei Bundesstaaten zu reisen.
  • Die Modekette Gap wird die meisten seiner 80.000 Beschäftigten im Einzelhandel entlassen, da die meisten Stores des Bekleidungseinzelhändlers wegen der Pandemie bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Gap will min Verwaltungsbereich Stellen streichen und Gehälter von Führungskräften kürzen.
  • Die Optikerkette Fielmann streicht wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie die Dividende für 2019. Der für den 9. Juli geplanten Hauptversammlung wolle man nun die Aussetzung der Dividende zur Sicherung der Liquidität vorschlagen, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern begründete dies mit den zu erwartenden negativen Auswirkungen auf Absatz, Umsatz und Gewinn. Ursprünglich wollte Fielmann seinen Aktionären eine Dividende von 1,95 Euro je Aktie ausschütten.
  • Die VW-Dachgesellschaft Porsche SE verschiebt wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Hauptversammlung. Abhängig vom Verlauf der Pandemie werde nun ein neuer Termin gesucht, teilte die Holding am Dienstag mit. Das Aktionärstreffen war eigentlich für den 19. Mai in Stuttgart geplant. Die Porsche SE hält gut 53 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen.
  • Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal dreht wegen der Corona-Pandemie an der Kostenschraube. Zudem soll es Maßnahmen geben, um Liquidität im Haus zu halten, teilte der Konzern mit. ArcelorMittal prüfe an seinen Standorten auch die angebotene Unterstützung von staatlicher Seite.
  • Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess verbreitet Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang der Corona-Krise für sein Unternehmen. Ob der Konzern seine Gewinnziele für dieses Jahr erreiche, sei erst dann wirklich abzuschätzen, wenn die Dauer des "Shutdowns" in der aktuellen Pandemie abzusehen sei, sagte Diess in einem Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart. Volkswagen arbeite in Szenarien. „Wenn man davon ausgeht, dass man die Krise ähnlich schnell behandelt wie China, dann kann man sicherlich auch mit einem blauen Auge davonkommen", sagte Diess. „Wenn man natürlich davon ausgeht, dass wir hier monatelang einen Shutdown haben, dann wird's schon schwierig."
  • Der Batteriehersteller Varta bleibt mit Blick auf seine Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr zuversichtlich. Wegen des sich weltweit ausbreitenden Coronavirus seien zwar negative Einflüsse nicht auszuschließen, doch aktuell gebe es dafür keine Hinweise, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Daher gehe man beim Ausblick für 2020 von keinen Beeinträchtigungen aus. Varta rechnet mit einem Konzernumsatz zwischen 780 und 800 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 175 und 185 Mio. Euro liegen.
  • Der Bausoftwareanbieter Nemetschek bleibt trotz Coronavirus-Krise zuversichtlich für das neue Geschäftsjahr. Der Vorstand blicke wegen des großen Nachholpotenzials vieler Länder bei der Digitalisierung grundsätzlich positiv auf die weitere Geschäftsentwicklung, teilte der Konzern mit. Der Konzernumsatz dürfte sich zumindest stabil entwickeln oder sogar leicht zulegen, die operative Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll dieses Jahr bei mehr als 26 Prozent liegen, nach 29,7 Prozent im Vorjahr. Die Prognosen stehen unter dem Vorbehalt, dass die Covid-19-Pandemie das Umfeld nicht stärker eintrübt als zum jetzigen Zeitpunkt absehbar.
  • BMW will die weltweiten Lieferketten von Rohstoffen und Bauteilen künftig mit Blockchain-Technik transparent machen. Der Autokonzern lade „interessierte Unternehmen ein, sich der Initiative anzuschliessen", sagte Einkaufsvorstand Andreas Wendt am Dienstag. Der Manager sagte, das BMW-Projekt „PartChain ermöglicht eine jederzeit überprüfbare, manipulationssichere Erfassung und Transaktion von Daten in unserer Lieferkette",
  • Der Agrarchemiekonzern Bayer hat sich mit US-Sammelklägern im Rechtsstreit um die mutmaßlich irreführende Vermarktung von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat auf einen Vergleich verständigt. Der Konzern willigte ein, die Vergleichssumme von 39,6 Mio. Dollar zu zahlen, wie am Montag aus Gerichtsunterlagen hervorging. Die US-Tochter Monsanto soll auf den Etiketten seines Unkrautvernichters Roundup nicht auf potenzielle Gesundheitsrisiken hingewiesen haben. Der Vergleich führt nun auch dazu, dass die Beschriftungen des Produkts geändert werden müssen.
  • Die Coronavirus-Pandemie setzt dem Online-Modehändler Zalando zu. Im ersten Quartal werde ein bereinigter Betriebsverlust von deutlich mehr als 28 Mio. Euro anfallen, teilte der Konzern mit. Zudem geht Zalando nicht davon aus, die Prognose für das laufende Jahr erreichen zu können. Eine neue Prognose gab es noch nicht. Diese soll veröffentlicht werden, sobald der weitere Verlauf der Corona-Pandemie verlässlicher abgeschätzt werden könne. Bislang war der Modehändler von einem Umsatzplus von 15 bis 20 Prozent für 2020 ausgegangen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sollte bei 225 bis 275 Mio. Euro liegen.
  • Fresenius-Vorstandsmitglied Francesco De Meo hat in den deutschen Kliniken des Konzerns noch Platz für neue Patienten. „Wir könnten derzeit noch sehr viel mehr Patienten aufnehmen, ohne dass ein einziger deutscher Patient darunter leidet", sagt De Meo der Süddeutschen Zeitung. Fresenius hat in seinen deutschen Kliniken auch schon Covid-19-Patienten aus Italien aufgenommen.
  • Der Frankfurter Flughafen steht wegen der Coronavirus-Pandemie praktisch still. In der vergangenen Woche sei die Passagierzahl im Vergleich zum Vorjahr um 91 Prozent auf knapp 119.000 gesunken, teilte der Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag mit. In der vorangegangenen Woche waren noch 331.000 Passagiere abgefertigt worden. Die Zahl der Flugbewegungen sank vom 23. bis 29. März im Vergleich zum Vorjahr um 81 Prozent auf 1.836. In der vorherigen Kalenderwoche gab es noch mehr als doppelt so viele Flugbewegungen. Relativ stabil im Wochenvergleich zeigte sich dagegen das Frachtvolumen.
  • 2019 war ein weiteres sehr starkes Jahr für ADLER Real Estate. Das Unternehmen hat seine finanziellen Ziele für das Jahr in vielen Fällen übertroffen. Die Nettomieteinnahmen betrugen 248,7 Mio. Euro und lagen damit über dem selbst gesetzten Ziel von 235-240 Mio. Der FFO I lag mit 84,4 Mio. in der Mitte des prognostizierten Ziels von 83-86 Mio. Die Leerstandsquote betrug 5,4 Prozent und wies damit ein besseres Ergebnis aus als der Zielwert von 6 Prozent.
  • Die Lego-Konzernmutter Kirkbi hat im vergangenen Jahr nach Steuern rund 16,8 Mrd. dänische Kronen (rund 2,25 Mrd. Euro) verdient, wie die von den Nachfahren des Lego-Gründers Ole Kirk Kristiansen kontrollierte Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Im Jahr 2018 waren es 8,7 Mrd. Kronen gewesen.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump hat sich für ein riesiges Infrastrukturprogramm ausgesprochen. "Da die Zinsen für die USA bei NULL liegen, ist dies die Zeit für unser jahrzehntelang erwartetes Infrastrukturgesetz. Es sollte SEHR GROSS und MUTIG sein, zwei Billionen Dollar, und sich ausschließlich auf Arbeitsplätze und den Wiederaufbau der einst so großen Infrastruktur unseres Landes konzentrieren!", schrieb Trump auf Twitter.
  • Marija Kolak, die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, wehrt sich gegen die Forderung von Bundesfinanzminister Scholz nach einer laxeren Prüfung von Kreditanträgen. Banken und Sparkassen könnten nicht ihre kaufmännische Sorgfalt opfern. Dies würde nicht zu Finanzmarktstabilität beitragen.
  • Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen in den USA ist im März um 10,7 Punkte auf 120,0 Zähler gesunken. Der Rückgang fiel damit nicht so stark wie erwartet aus. Experten haben einen Einbruch wegen der Coronavirus-Krise auf 110,0 Punkte erwartet.
  • Der Einkaufsmanagerindex für die US-Region Chicago ist in März zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 47,8 Punkte gefallen, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Diensttag in Chicago mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Einbruch auf 40 Punkte gerechnet.
  • Gegenüber dem Vormonat sind die Hauspreise in den 20 größten Ballungsgebieten der USA um 0,3 Prozent gestiegen, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Hauspreise noch um 0,4 Prozent gestiegen.
  • Italiens Wirtschaft könnte in diesem Jahr nach Schätzung des größten Arbeitgeberverbandes Confindustria um 6 Prozent schrumpfen. Das Land ist in Europa und weltweit das bisher am stärksten vom Coronavirus betroffen. Die Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung haben die Wirtschaft in vielen Teilen lahmgelegt. Niemals zuvor in der Geschichte des Landes habe man sich einer Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftskrise diesen Ausmaßes gegenüber gesehen, teilte Confindustria am Dienstag mit. Der Verband forderte Italiens Regierung und die EU auf, Instrumente wie etwa Eurobonds aufzulegen, um die Wirtschaft zu stützen.
  • Die US-Notenbank Fed setzt übergangsweise ein neues "Repo-Geschäft ein, um die Versorgung der Finanzmärkte mit US-Dollar sicherzustellen. Große Notenbanken und andere internationale Finanzorganisationen können nun Dollar abrufen, indem sie der Fed zeitweise US-Staatsanleihen überlassen. Im Gegenzug erhalten die jeweiligen Notenbanken Dollar-Liquidität, die sie an ihre jeweiligen Geschäftsbanken weiterreichen können. Der Schritt diene auch dem ordnungsgemäßen Ablauf am US-Anleihemarkt und der Kreditvergabe an US-Unternehmen und Haushalte, erklärte die Fed.
  • Der US-Vermögensverwalter Blackrock rechnet durch die Coronavirus-Pandemie mit massiven Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Verbreitung des Virus habe nicht nur die Finanzmärkte und das kurzfristige Wachstum unter Druck gesetzt, sondern auch eine Neubewertung vieler Annahmen zur Weltwirtschaft bewirkt, schreibt CEO Larry Fink in seinem Brief an Aktionäre. „Wenn wir diese Krise überstanden haben, wird die Welt eine andere sein. Die Psychologie der Anleger wird sich verändern. Das Geschäftsleben wird sich verändern. Der Konsum wird sich verändern“.
  • Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer will wegen der Lieferengpässe aus China die Produktion von medizinischer Ausrüstung in den USA hochfahren. Leider lernen wir, dass die Abhängigkeit von anderen Ländern als Bezugsquelle billiger medizinischer Produkte eine strategische Anfälligkeit für unsere Wirtschaft geschaffen hat", sagte Lighthizer den Handelsministern der G20-Gruppe.
  • Die Corona-Pandemie wird in den USA zahlreiche Menschen den Job kosten. Diane Swonk, Chefökonomin bei Grant Thornton erwartet dramatische Arbeitsmarktzahlen. Ihrer Ansicht nach braucht es jetzt zusätzliche Unterstützung von staatlicher Seite. Es gehe um eine „Ausweitung und Stützung der Arbeitslosenversicherung und Ausweitung auf eine größere Gruppe von Menschen."
  • Die Inflationsrate in der Eurozone hat sich im März nach Angaben des Statistikamts Eurostat von Dienstag auf 0,7 Prozent abgeschwächt. Im Februar hatte der Preisauftrieb noch bei 1,2 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0,5 Prozent.
  • Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist in März noch einmal gesunken. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Berichtsmonat bundesweit 2,335 Mio. Menschen arbeitslose gemeldet - 60.000 weniger als im Februar und 34.000 mehr als im März 2019. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. „In den Arbeitsmarktzahlen konnte sich die aktuelle Verschärfung der Corona-Krise noch nicht widerspiegeln, weil die Angaben bis zum 12. März reichen und damit die jüngste Entwicklung nicht umfassen“, gab die Bundesagentur für Arbeit zu Bedenken. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, hat sich saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1.000 erhöht. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im März 2020 bei 3.287.000 Personen. Das waren 35.000 mehr als vor einem Jahr. Die Dekabank kommentierte den Arbeitsmarktbericht mit den Worten "schön, aber nutzlos!“ Corona werde die Arbeitslosenzahlen vorübergehend spürbar in die Höhe treiben. Doch im Gegensatz zu anderen Ländern würden die Virusfolgen überschaubar bleiben.
  • Die deutschen Staatsschulden sind im Jahr 2019 um 16 Mrd. Euro gesunken (abgegrenzt gemäß Maastricht-Vertrag), wie die Deutsche Bundesbank am Dienstag mitteilte. Zum Jahresende betrugen sie 2,053 Bio. Euro. Die Schuldenquote – der Schuldenstand im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) – fiel von 61,9 Prozent Ende 2018 auf 59,8 Prozent. Das BIP-Wachstum trug hierzu 1,6 Prozentpunkte bei. Die Schuldenquote nahm laut Bundesbank zum siebten Mal in Folge ab. Zudem habe sie erstmals seit 2002 wieder den Referenzwert des Maastricht-Vertrages von 60 Prozent unterschritten.
  • In Japan ist die Industrieproduktion im Februar überraschend gestiegen - im Monatsvergleich um 0,4 Prozent, teilte das Handelsministerium am Dienstag mit. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Im Januar war die Produktion um 1,0 Prozent gestiegen.
  • Im Februar 2020 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 45,0 Mio. Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber Februar 2019 nahm die Zahl der Erwerbstätigen damit um 0,5 Prozent bzw. 214.000 Personen zu, wie die Statistikbehörde weiter mitteilte. Im Januar 2020 hatte die Vorjahresveränderungsrate ebenfalls bei 0,5 Prozent gelegen, im November und Dezember 2019 jeweils bei 0,6 Prozent. „Die beginnende Corona-Pandemie wirkte sich damit im Februar noch nicht spürbar auf die Erwerbstätigenzahl in Deutschland aus“, so das Bundesamt.
  • Das Corona-Virus könnte Bayerns Wirtschaft viele Milliarden Euro kosten. Das haben neue Berechnungen des ifo Instituts ergeben. „Schon bei einer Schließung von Firmen über zwei Monate erreichen die Kosten je nach Annahmen zwischen 49 und 94 Milliarden Euro. Sie verringern das Jahreswachstum um 7,7 bis 15,0 Prozentpunkte; bei drei Monaten erreichen sie bereits 68 bis 138 Milliarden Euro, also 10,8 bis 22,1 Prozentpunkte Wachstumsverlust. Somit ist Bayern etwas stärker bedroht als Deutschland“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest.
  • Die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter waren im Februar um 2,0 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Im Januar hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei minus 0,9 Prozent gelegen, im Dezember 2019 bei minus 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber Januar fielen die Importpreise im Februar um 0,9 Prozent. Eindeutige Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise auf die Importpreise konnten für den Berichtsmonat laut Bundesamt nicht festgestellt werden.
  • Der zunächst bis Mitte April begrenzte Einreisestopp der USA für Besucher aus Europa zur Bekämpfung des Coronavirus soll laut US-Präsident Trump verlängert werden. Diese und ähnliche Beschränkungen würden in Kraft bleiben und möglicherweise sogar verschärft werden. Bis wann der Einreisestopp andauern soll, liess Trump offen. Mit mehr als 164.000 Corona-Infizierten haben sich die USA zum weltweiten Zentrum der Pandemie entwickelt. Am Wochenende kamen über 20.000 neue Fälle hinzu. Rund 3.100 Amerikaner sind bereits an Covid-19 gestorben.
  • Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die EU aufgerufen, im Kampf gegen die Corona-Krise Solidarität zu zeigen. „Ich will kein egoistisches und geteiltes Europa“, sagte er in einem Interview der drei italienischen Zeitungen „La Stampa“, „La Repubblica“ und „Corriere della Sera“. „Wir werden diese Krise nicht ohne eine starke europäische Solidarität in gesundheitlicher und finanzieller Hinsicht überstehen.“ Er forderte ein gemeinsames Handeln, um die Ausgaben in dieser Krise zu finanzieren. Macron sagte, beim Europäischen Rat hätten vergangenen Donnerstag zehn Länder die Idee der Corona-Bonds unterstützt, damit den am stärksten von der Krise betroffenen Ländern geholfen werden könne. Einige Länder wie Deutschland seien zurückhaltend gewesen. Die Debatte darüber solle in den kommenden Wochen fortgesetzt werden. „Wir können diesen Kampf nicht aufgeben.“
  • In Spanien ist eine drastische Verschärfung der Ausgangssperre zur Bekämpfung der Corona-Krise in Kraft getreten. Seit Mitternacht dürfen alle Bürger, die nicht in wesentlichen Wirtschaftssektoren tätig sind, zunächst bis zum 9. April nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle fahren. Betroffen sind vor allem das Baugewerbe und die Industrie. In Spanien gibt knapp 88.000 Infektionsfälle und über 7.300 Tote.
  • Hoffnungsschimmer: Die Geschäftsaktivitäten in Chinas Industrie haben sich nach dem Rekordeinbruch wegen des Coronavirus wieder erholt. Wie das Nationale Statistikamt am Dienstag mitteilte, sprang der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden Gewerbes im März von 35,7 auf 52 Punkte. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem Anstieg auf knapp 45 Punkte gerechnet.
  • Die britische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 nicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt habe auf dem Niveau des Vorquartals stagniert, teilte das Statistikamt ONS nach endgültigen Daten mit. Analysten hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im dritten Quartal war die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas noch um 0,5 Prozent gewachsen.
  • Die nach europäischen Regeln ermittelte Inflationsrate (HVPI) in Frankreich ist im März von 1,6 Prozent im Vormonat auf 0,7 Prozent gefallen, wie das Statistikamt Insee am Dienstag laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte waren von einer etwas höheren Inflationsrate von 1,0 Prozent ausgegangen.
  • Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Coronavirus-Epidemie in der Region Asien/Pazifik „noch längst nicht vorbei“. WHO-Vertreter Takeshi Kasai warnte, die aktuellen Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus brächten den Ländern lediglich Zeit, um sich auf hohe Übertragungsraten vorzubereiten.
  • Der Epidemiologe Marcel Salathé rät dazu, in der Schweiz schon bei leichten Symptomen Covid-19-Tests durchzuführen. Die Schweiz solle die Methode "Test-Isolate-Quarantine" anwenden, sagte Salathé in einem NZZ-Interview. „Bei dieser Methode müssen zuerst einmal deutlich mehr Personen auf das Virus getestet werden", erklärt der Epidemiologe von der ETH Lausanne in einem NZZ-Interview. So könnte jeder einzelne neue Fall schnell identifiziert und schnell isoliert werden.

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