Trump verteilt weltweite Zollklatschen - Neue Deadlines
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Besonders betroffen sind Handelspartner mit hohen Exportüberschüssen gegenüber den Vereinigten Staaten – etwa Kanada (35 %), Brasilien (50 %) oder die Schweiz (39 %). Hingegen bleibt für einzelne Länder wie Australien der bisherige Mindestsatz von 10 % bestehen, was dort für Erleichterung sorgt.
Die neue Regelung sei notwendig, um die nationale Sicherheit zu schützen und faire Handelsbeziehungen zu gewährleisten, erklärte das Weiße Haus. Trump hatte die Maßnahmen bereits im Frühjahr angekündigt, sie jedoch zweimal verschoben, um Verhandlungen mit Partnerstaaten zu ermöglichen.
Kanada und die Schweiz trifft es zunächst hart
Besonders deutlich fällt die Eskalation im Verhältnis zu Kanada aus. Trump begründete die Anhebung der Zölle von 25 % auf 35 % mit mangelnder Kooperation bei der Bekämpfung des Fentanyl-Schmuggels. Gleichzeitig kündigte er Gespräche mit Premierminister Mark Carney an. Mexiko erhält eine 90-tägige Fristverlängerung, um über ein Handelsabkommen zu verhandeln. Für China gilt eine separate Frist bis zum 12. August, da dort noch Gespräche über eine Verlängerung des bestehenden Zollstillstands laufen.
Auch in Asien sorgen die neuen Sätze für Unruhe. Japan will laut dem Handelsbeauftragten Ryosei Akazawa weiter Druck ausüben, um eine Senkung der Zölle auf Autos und Autoteile von 25 % auf 15 % durchzusetzen. Taiwan äußerte sich überrascht über die 20 % Strafzölle und strebt weitere Verhandlungen an. Für Vietnam gelten künftig ebenfalls 20 %, für Südafrika 30 %, für Indien 25 %, für Israel 15 % und satte 39 % für die Schweiz.
Wenig Interesse zeigte Washington hingegen an bilateralen Gesprächen mit kleineren Staaten. Einige von ihnen wurden dennoch stark belastet – etwa Syrien (41 %), Myanmar und Laos (je 40 %). Andere, wie das südafrikanische Lesotho, erhielten vergleichsweise günstige Konditionen mit 15 %.
Die Umsetzung dürfte für US-Behörden komplex werden. Laut Wendy Cutler, einer ehemaligen US-Handelsdiplomatin, werden Zollstellen in der Anfangsphase mit erheblichen administrativen Herausforderungen konfrontiert sein. Noch nicht abschließend geklärt sind auch die sogenannten "Rules of Origin“, also Regelungen zur Herkunftskennzeichnung – insbesondere bei Transithandelswaren.
Fazit: Wie erwartet verkündet Trump in der Nacht neue Zollsätze. Doch die Verhandlungen laufen weiter, und Trump will weiterhin Deals präsentieren. Einige davon dürften daher noch kommen.
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