Trump poltert weiter - DAX droht erneut zu crashen
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Trump macht fröhlich da weiter, wo er zuletzt aufgehört hatte und versetzt die Märkte über Nacht in weitere Aufruhr. Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick.
Trump nutzte eine Veranstaltung des National Republican Congressional Committee, um scharfe Kritik an der Regierung seines Vorgängers Joe Biden zu üben. Im Visier: ein US-Staatszuschuss in Höhe von 6,6 Mrd. USD für die US-Tochter des taiwanesischen Chipgiganten TSMC. „TSMC, ich gab ihnen keinen Cent … ich habe nur gesagt, wenn ihr hier nicht baut, müsst ihr eine hohe Steuer zahlen“, sagte Trump.
TSMC, Medikamente und China heute im Fokus
Im März hatte der weltgrößte Auftragsfertiger für Halbleiter angekündigt, insgesamt 100 Mrd. USD in den USA zu investieren. Teil dieser Expansion sind fünf neue Fertigungsanlagen in Arizona, was das geopolitische Gewicht der USA in der Chipindustrie deutlich erhöhen dürfte. Doch TSMC steht auch unter regulatorischem Druck: Wie Reuters berichtet, droht dem Konzern eine Strafzahlung von mehr als 1 Mrd. USD im Zusammenhang mit einem Exportkontrollverfahren. Ein von TSMC gefertigter Chip war in einem KI-Prozessor des chinesischen Konzerns Huawei gelandet. Trump droht Taiwan mit hohen Strafzöllen, sollten die Fabriken nicht wie angekündigt gebaut werden.
Unterdessen verschärft Trump seinen wirtschaftsnationalistischen Kurs: Ein neues Dekret sieht die Erhöhung der China-Zölle auf bis zu 104 % vor – gestaffelt in Sätze von 20 %, 34 % und weiteren 50 %. Das gesamte Zollpaket ohne Ausnahmen umgesetzt, hat insbesondere für US-Konzerne wie Apple weitreichende Folgen. Analysten von Huatai Securities gehen davon aus, dass sich die Produktionskosten eines iPhones um rund 240 USD erhöhen könnten. Bei einer vollständigen Weitergabe an die Konsumenten wäre ein Preisanstieg von etwa 24 % denkbar. Counterpoint Research beziffert den möglichen Aufschlag sogar auf bis zu 300 USD je Gerät. Chinas Antwort darauf steht derzeit noch aus.
Trump kündigte zudem neue Importzölle auf Arzneimittel an: „Wir werden sehr bald einen großen Zoll auf Pharmaprodukte ankündigen. Und sobald wir das tun, werden sie zurück in unser Land strömen – denn wir sind der große Markt“, so der Ex-Präsident.
Die unmittelbaren Folgen dieser Maßnahmen lassen sich bereits an den Finanzmärkten ablesen. Die Ölpreise fielen auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2021. Marktteilnehmer befürchten, dass die weltweite Nachfrage infolge eines verschärften Zollumfelds einbrechen könnte. JPMorgan schätzt die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession mittlerweile auf 60 %, wobei das eigene Modell auf Basis von Small-Cap-Aktien sogar ein Risiko von 79 % signalisiert. Die Kreditmärkte reagieren hingegen gelassener – Investment-Grade-Anleihen preisen derzeit lediglich ein Rezessionsrisiko von 25 % ein.
Auch international zeigen sich die Auswirkungen der US-Zölle: Südkorea kündigte kurzfristige Hilfen für seinen von Strafzöllen betroffenen Automobilsektor an. Die Regierung in Seoul erhöhte die bis 2025 geplanten Finanzierungshilfen von 13 auf 15 Billionen Won – umgerechnet rund 10,18 Mrd. USD. Südkorea sieht seine heimischen Hersteller aufgrund geringer lokaler Produktion in den USA strukturell benachteiligt und rechnet mit erheblichen Belastungen für Automobil- und Zulieferbetriebe.
Zudem warf Trump China erneut gezielte Währungsmanipulationen vor. „Man muss es ihnen lassen – sie manipulieren ihre Währung heute, um die Zölle auszugleichen“, sagte er. Diese Äußerungen heizen die Spannungen zwischen Washington und Peking weiter an – und lassen den Handlungsspielraum für eine konstruktive Entschärfung der Handelskonflikte zunehmend schwinden.
Laut der South China Morning Post könnte China den Handelsstreit auf den Dienstleistungssektor ausdehnen – ein Bereich, in dem das Land mit den USA ein erhebliches Defizit aufweist. Dies könnte potenziell den Zugang amerikanischer Unternehmen zum chinesischen Markt einschränken und bestehende Handelsabkommen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt weiter belasten. Die USA exportieren eine Vielzahl von Dienstleistungen nach China, darunter Finanzdienstleistungen, Technologie und Software sowie Medien und Unterhaltung, die von möglichen Gegenmaßnahmen betroffen sein könnten.
Fazit: Von Ruhe ist derzeit nichts zu sehen. Trump macht weiter Druck. Auch wenn er gerne einen Deal mit China hätte, scheinen gerade die Chinesen die Leidensfähigkeit der Amerikaner austesten zu wollen.

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Sehr wahrscheinlich, dass China nun sämtliche US Waren und Dienstleistungen verteuern wird. Für Apple bedeutet dies z. B., dass sich nicht nur die Produktionskosten erhöhen, sondern auch noch ein großer Absatzmarkt verloren geht.
Schwer nachzuvollziehen, wie Trump darauf kommt, dass die USA mit ~340 Millionen Einwohner im Vergleich zu China mit ~1400 Millionen Einwohnern der größere Markt sind. Noch ungünstiger ist das Größenverhältnis zur restlichen (ex USA) Welt. Der Handelskrieg gegen die gesamte Welt wird nicht zu gewinnen sein.