Kommentar
17:45 Uhr, 28.11.2019

DAX: Impulsloser Handel - Unsicherheit wegen Hongkong-Krise - Geringe Teuerung in Deutschland

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  • Gold-Anleger wettet auf den Mega-Crash
  • Trendwende? Wirtschaftsstimmung im Euroraum im Aufwind
  • US/China-Spannungen wegen Hongkong
  • Trump billigt Hongkong-Gesetze
  • Fed sieht Wirtschaft auf leichtem Wachstumskurs
  • MTU will operatives Ergebnis 2020 deutlich steigern
  • Innogy verdient deutlich weniger
  • Apple bezeichnet Krim als russisches Gebiet
  • Lufthansa: Schlimmste Krise seit zehn Jahren

Markt

  • Der Handel am deutschen Aktienmarkt verlief am Donnerstag impulslos. Wegen des Feiertages Thanksgiving bleiben die US-Börsen geschlossen, weshalb auch in Europa und Asien der Handel eher verhalten verlief. Weitere Spannungen zwischen den USA und China wegen der Situation in Hongkong hinterließen zudem ihre Spuren. Dass Präsident Trump zwei Gesetze unterzeichnet hat, die die Demokratiebewegung in Hong Kong stützen sollen und dass China bereits Vergeltung dafür angedroht hat, hat die Stimmung belastet. Allerdings könnte China offenbar darauf verzichten, die Handelsgespräche zu torpedieren. Der DAX sank per Xetra-Schlusskurs um 0,31 Prozent auf 13.245,58 Punkte.
  • Ein Spekulant hat am Gold-Optionsmarkt eine Wette auf massiv steigende Preise für das Edelmetall abgeschlossen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Gegen Mittag am Mittwoch in New York erwarb der Akteur 5.000 Optionen, die dem Inhaber das Recht geben, das Edelmetall für 4.000 Dollar je Unze im Juni 2021 zu kaufen (siehe auch: Verrückte Wette? Gold steigt auf 4.000 Dollar!)

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • BayWa befindet sich in den finalen Verhandlungen über die Aufnahme eines neuen Investors bei der BayWa renewable energy GmbH. Man habe mehrere attraktive Angebote erhalten, hieß es.
  • Amazon könnte künftig für Markenrechtsverletzungen von Partnern haften müssen. Ein Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vertrat in einem Gutachten die Einschätzung, dass ein Unternehmen nach EU-Recht nicht von der rechtlichen Verantwortlichkeit befreit ist, wenn es aktiv am Vertrieb von Waren beteiligt ist. Dies sei zum Beispiel bei Waren der Fall, die von Amazon im Rahmen des Programmes „Versand durch Amazon" ausgeliefert werden. Dieses Programm ermöglicht es Verkäufern, ihre Produkte in Amazon-Logistikzentren zu lagern.
  • Im Hause Thyssenkrupp bleibt es ungemütlich. Mitarbeiter der Stahlsparte wollen am kommenden Dienstag vor der Hauptverwaltung von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg demonstrieren, wie die IG Metall am Donnerstag mitteilte. Die Gewerkschaft wirft dem Management eine Hinhaltetaktik bei seinen Plänen für den Konzernumbau vor. Bei Thyssenkrupp sei das Stahlgeschäft in seiner Existenz bedroht, so die Gewerkschaft. Es müsse dringend ein Zukunftskonzept mit Investitionen und Sicherheiten für die Beschäftigten geben.
  • Twitter macht einen Rücksetzer. Nutzer, die ihre Accounts mehr als sechs Monate nicht genutzt hatten, hatten E-Mails bekommen. Dort wurden sie aufgefordert, sich bis zum 11. Dezember mit ihren Profildaten einzuloggen. Sonst würden ihre Account-Namen wieder für andere verfügbar. Nun will der Kurznachrichtendienst die Pläne zur Löschung und Freigabe nicht aktiver Account erst umsetzen, wenn es einen Weg gibt, Profile verstorbener Nutzer in einen Gedenkzustand zu versetzen. Zugleich stellte der Kurznachrichtendienst am späten Mittwoch klar, dass die Bereinigung zunächst nur Nutzer in der Europäischen Union betreffen sollte.
  • Der Energieversorger E.ON plant den Bau eines Biomassekraftwerks auf dem Gelände des UPM Papierwerks in Hürth. Die neue Anlage ist auf eine elektrische Leistung von 20 Megawatt (MW) sowie eine thermische Feuerungsleistung von 87 MW ausgelegt. E.ON plant Investitionen von rund 110 Millionen Euro in das Projekt und mehr als 30 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
  • McDonald's Deutschland hat bei einem Gewinnspiel den Hauptgewinn aus Versehen vier Mal ausgezahlt. Nach dem Start der Monopoly-Aktion am 14. November haben vier Kunden jeweils 100.000 Euro erhalten, wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag sagte. Eigentlich sei dieser Preis über die gesamte Laufzeit des Gewinnspiels in Deutschland und Luxemburg nur zweimal vorgesehen. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über die Panne berichtet.
  • Der Triebwerksbauer MTU will 2020 sein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern gegenüber diesem Jahr um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigern, kündigte der DAX-Konzern auf seinem Investorentag in Hannover an. Ziele für den Gesamtumsatz 2020 nannte MTU nicht. In diesem Jahr sieht das Management ein Umsatzwachstum auf rund 4,7 Mrd. Euro nach 4,6 Mio. in 2018.
  • Die frühere RWE-Tochter Innogy hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres weniger verdient. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) fiel im Vergleich zum Vorjahr von 1,46 Mrd. auf 1,06 Mrd. Euro zurück. Das bereinigte Nettoergebnis sank von 458 Mio. auf 212 Mio. Euro. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst. So werden mehrere Geschäftsfelder nicht mehr berücksichtigt, weil sie nicht fortgeführt werden. Außerdem verkaufte Innogy im Sommer ihre Beteiligung an der slowakischen VSEH an RWE.
  • Die Lufthansa und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo stecken mitten in einem zähen Tarifkonflikt. Die Fluggesellschaft will nun ein Stück weit der Gewerkschaft entgegenkommen und bietet an, „auch ohne verbindliche Friedenspflicht bei den Töchtern Eurowings, Germanwings und CityLine den umfassenden Schlichtungsprozess zu beginnen“. „Lufthansa setzt weiter alles daran, eine „große“ Schlichtung mit Ufo für die Kernmarke zu vereinbaren, um die drängenden Probleme der Kabinenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu lösen", heißt es in der Lufthansa-Mitteilung.
  • Die Luftfrachtbranche steckt laut Lufthansa-Cargo-Chef Peter Gerber in der schlimmsten Krise seit zehn Jahren. Dem kann sich auch die Lufthansa-Tochter nicht entziehen, die nach den ersten Quartalen 2019 tief in den roten Zahlen steckt. Nun soll gegengesteuert werden, Ende 2020 wird die Flotte auf effizientere Flugzeuge umgestellt. „Die Kapazitätskosten sind unser wesentlicher Hebel", sagt Gerber im Gespräch mit der „Börsen-Zeitung“. „Wenn man eine Ergebnislage hat wie wir derzeit, dann muss man an der Kapazität arbeiten." Der Flottenaustausch leiste einen „signifikanten Beitrag" zu den insgesamt geplanten Kosteneinsparungen von 50 Millionen Euro, die von 2022 an voll wirksam werden sollen. Für das kommende Jahr ist der CEO zuversichtlicher. „Es sollte 2020 besser laufen als 2019, aber ich gehe davon aus, dass wir das erst in der zweiten Jahreshälfte sehen."
  • Düsseldorf hat seine restlichen RWE-Aktien abgestoßen. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt habe mit dem Verkauf des Anteilspakets von knapp 5,7 Mio. Stammaktien rund 155 Mio. Euro generiert, teilte Oberbürgermeister Thomas Geisel mit
  • Die Deutsche Post möchte die gesetzlichen Vorgaben für die Brieflaufzeiten lockern. Ein Unternehmenssprecher sagte am Mittwoch, dass die Post dieses Thema bei einer Beiratssitzung der Bundesnetzagentur aufgegriffen hat. Derzeit müssen von den an einem Werktag eingelieferten Briefen im Jahresdurchschnitt mindestens 80 Prozent am nächsten Werktag und 95 Prozent bis zum zweiten Werktag beim Empfänger ankommen.
  • Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim wird auf Druck der Staatsduma in Moskau vom US-Konzern Apple nun als russisches Staatsgebiet geführt. Allerdings sehen nur Nutzer in Russland die Krim mit diesem Zusatz. „Apple hat seine Korrekturen in den geografischen Bezeichnungen der Krim umgesetzt - gemäß unserer Verfassung“, sagte der Chef des Sicherheitsausschusses, Piskarjow.
  • Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica will sich im Zuge seines Konzernumbaus auf die Kernmärkte Spanien, Brasilien, Großbritannien und Deutschland fokussieren. Zudem kündigte die Gesellschaft eine Abspaltung des Geschäfts im spanischsprachigen Teil Lateinamerikas an. Die neue Strategie soll zu Entlastungen bis 2022 von mehr als zwei Milliarden Euro führen. Die operative Marge beim Mittelzufluss soll sich um zwei Prozentpunkte erhöhen.

Konjunktur & Politik

  • Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet von der CDU hat das von der großen Koalition geplante Gesetz zum Zertifikatehandel als nicht zustimmungsfähig bezeichnet. Gesetze, die den energieintensiven Mittelstand zur Abwanderung aus Deutschland zwängen, seien nicht akzeptabel, sagte Laschet kurz vor der Abstimmung im Bundesrat. Das Gesetz zur Einrichtung eines nationalen Zertifikatehandels ist ein Kernbestandteil des Klimapakets der Bundesregierung.
  • Die Bundesregierung will deutsche Schlüsseltechnologien besser vor Übernahmen aus dem außereuropäischen Ausland schützen, wie Dow Jones Newswires berichtet. Dies gehe aus einer Novelle der Außenwirtschaftsverordnung hervor, heißt es.
  • Die Inflationsrate in Deutschland wird im November voraussichtlich 1,1 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen mitteilte. Damit liegt die Inflationsrate wie bereits im Oktober auf dem tiefsten Stand seit November 2016. Im Monatsvergleich sanken die Verbraucherpreise im November um 0,8 Prozent.
  • Der Economic Sentiment Indicator (ESI) ist im November überraschend kräftig um 0,5 auf 101,3 Punkte gestiegen, wie die EU-Kommission mitteilte. Analysten hatten einen geringeren Anstieg erwartet. Das enge gefasste Geschäftsklima (BCI) ist hingegen von minus 0,20 auf minus 0,23 Punkte leichte gesunken. Analysten hatten hier mit einer leichten Verbesserung gerechnet.
  • Das Europaparlament hat den "Klimanotstand" für Europa ausgerufen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Entschließungsantrag. Die Resolution ist ein symbolischer Akt, der als eine Art Vorlauf für eine konkrete Gesetzgebung dienen soll.
  • Die USA haben der Prodemokratie-Bewegung in Hongkong neuen Rückhalt gegeben. US-Präsident Donald Trump unterschrieb zwei fast einstimmig vom Kongress in Washington beschlossene Gesetze, die die seit Monaten andauernden Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone unterstützen sollen. Peking drohte mit „entschiedenen Gegenmaßnahmen", bestellte zunächst aber nur erneut den US-Botschafter ein. China wirft den USA vor, in Hongkong gewalttätige Kriminelle zu unterstützen und das Prinzip "ein Land, zwei Systeme" zu untergraben.
  • Die US-Notenbank Federal Reserve sieht die US-Wirtschaft auf leichtem Expansionskurs. Diese sei mit einem „mäßigen" Tempo gewachsen, teilte die Fed in ihrem Konjunkturbericht Beige Book mit. Die Einschätzung klingt etwas optimistischer als noch im Oktober. Damals hatte die Fed das Wachstum noch als "leicht bis gemässigt" bezeichnet.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will Übernahmen deutscher Hightech-Firmen erschweren. Dazu plant der Minister, die Außenwirtschaftsverordnung entsprechend zu erweitern, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Es geht dabei um striktere Vorgaben bei „kritischen Technologien", die laut Ministerium über die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands mitentscheiden. Will ein ausländischer Investor aus einem Nicht-EU-Land künftig einen Anteil von mindestens zehn Prozent an einer deutschen Firma aus diesem Bereich erwerben, besteht eine Meldepflicht. Das Ministerium soll den Schritt dann überprüfen können. Bisher gilt dies für kritische Infrastrukturen wie Stromnetze.
  • Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal im Vergleich zur Vorperiode um 0,4 Prozent gewachsen, nach 0,3 Prozent im Führjahr. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Wirtschaft um 1,1 Prozent. Zum Wachstum trugen insbesondere die Exporte von chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen und von Energie bei, wie das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson steuert einer neuen Umfrage zufolge mit seiner konservativen Tory-Partei auf einen deutlichen Sieg bei der Parlamentswahl am 12. Dezember zu. Laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die "Times" würden die Torys, wenn an diesem Donnerstag gewählt werden würde, 359 von 650 Sitze bekommen - 42 mehr als bei der letzten Wahl 2017. Die Labour-Partei von Jeremy Corbyn dagegen würde nur noch 211 Sitze und damit 51 weniger als zuletzt bekommen. Die Schottische Nationalpartei (SNP) von Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon käme auf 43 Sitze, die Liberaldemokraten auf 13.
Termin des Tages: USA: Feiertag "Thanksgiving", Börse geschlossen.

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