Trendwende beim Öl oder Zwischenkorrektur?
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Ob die jüngste Abwärtsbewegung vom Hoch am 11. August bei 147,27 US-Dollar/Barrel bis auf das Tief bei 111,34 US-Dollar/Barrel in der letzten Woche eine nachhaltige Trendwende im Ölpreis ist, lässt sich durch Auswertung der fundamentalen Datenlage bislang nicht mit Genauigkeit beantworten. Es spricht aber vieles dafür, dass die wenn auch starken Preisabgaben nur ein kurzfristiges Intermezzo in der langjährigen Aufwärtsbewegung sind.
Die Internationale Energieagentur hat vor wenigen Tagen einen Report veröffentlicht, indem sie eine Reihe von Gründen für die jüngsten Preisrückgänge beim Erdöl nennt:
- Fallende Nachfrage
- Die OPEC-Fördermenge im Juli lag 1,0 Millionen Barrel/Tag über dem Niveau vom April
- Inbetriebnahme neuer Förderanlagen in Nigeria und Angola
- Verknappung von Mitteldestillaten verringert sich
- Bessere Verfügbarkeit von Erdgas
- Schwächere Nachfrage nach Mineralölprodukten
- Rallye im US-Dollar
- Fallender Open Interest an der New Yorker Energiebörse NYMEX
Vor dem Hintergrund dieser Belastungsfaktoren für den Ölpreis darf allerdings nicht vergessen werden, dass es auch zahlreich Gründe gibt, die gerade bei weiter fallenden Ölpreisen schnell zu einer kräftigen Gegenbewegung führen können. Die Hurrikansaison am Golf von Mexiko könnte in diesem Jahr weitaus stärker ausfallen, als bislang erwartet, und zur Evakuierung oder Beschädigung von Raffinerien, Gasterminals und Ölplattformen führen. Nach wie vor sind außerdem Pipelines und Förderanlagen in Nigeria nicht in Betrieb. Neue Projekte zur Steigerung der Ölfördermengen in Brasilien, Russland und Kanada wurden erst vor wenigen Monaten angestoßen, was zu spät sein könnte, um die weiter steigende Nachfrage aus den Schwellenländern zu decken. Außerdem verhindern politische Interessen den Ausbau von Ölförderanlagen im Irak und Russland.
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