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15:06 Uhr, 14.08.2013

Trend-Inliner – immer wieder montags

Erwähnte Instrumente

  • Trend Inline Optionsschein a
    Aktueller Kursstand:  
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Der DAX dümpelt derzeit knapp unter seinem im Mai bei über 8.500 Punkten erreichten Allzeithoch hin und her. Noch sind sich die Experten unschlüssig, ob es sich dabei um eine Konsolidierungsphase vor einem neuen Aufwärtsimpuls oder bereits um eine Top-Bildung handelt. Mit Trend-Inline-Optionsscheinen können spekulative Investoren mit hohen Rendite-Chancen auf eine aufwärtsgerichtete Seitwärtsbewegung setzen.

Einer der wichtigsten Aufgaben der Charttechnik besteht in der Identifizierung aussichtsreicher Trendbewegungen. Kein Wunder, dass vor allem kurzfristig ausgerichtete Investoren auf Formationen setzen, die eine klare Richtung vorgeben und trendlose Basiswerte eher meiden. Allerdings lässt sich auch damit Geld verdienen, wenn man statt einer Direktanlage eine Zertifikate- bzw. Derivate-Struktur wählt. Das Spektrum reicht dabei von einfachen Discountern über Bonus- oder Express-Zertifikaten bis hin zu spekulativen Discount- und exotischen Optionsscheinen. Unter den Letztgenannten gehören sicher die sogenannten Inliner zu den maßgeschneiderten Produkten für eine Seitwärtsentwicklung. Ausgestattet mit einer unteren und einer oberen Knock-Out-Barriere versprechen sie dem Investor eine feste Auszahlung von zehn Euro am Laufzeitende. Da es sich um digitale Optionsscheine handelt, gibt es hier allerdings nur eine weitere Tilgungs-Alternative und die kann bei hochspekulativen Derivaten eigentlich nur den Totalverlust bedeuten. Dazu ist es bereits ausreichend, dass der Basiswert ein einziges Mal die untere oder obere Begrenzungsmarke berührt oder durchbricht. In diesem Fall erhält der Investor statt der maximal möglichen Rückzahlung von zehn Euro einen nur noch steuerlich relevanten Erinnerungswert von 0,001 Euro auf sein Depotkonto gebucht.

Optionsschein-Typen für den Seitwärtsmarkt

Die Société Générale bietet Anlegern mittlerweile sogar mehrere Varianten an Inline-Optionsscheinen. Neben der klassischen Version, bei der das Knock-Out-Risiko jederzeit besteht, konzentriert es sich bei den etwas defensiveren End-Inlinern nur auf das Laufzeitende. Unabhängig von der vorangegangenen Wertentwicklung wird hier erst am Bewertungstag bei Fälligkeit abgerechnet. Alternativ zu Produkten, die sich nur auf einen Basiswert beziehen, können Investoren auch zu Duo-Papieren greifen, bei denen gleichzeitig zwei Underlyings auf dem Prüfstand stehen. Eine sehr spekulative Variante, die das sowieso schon relativ hohe Risiko noch einmal verdoppelt. Eine neuere Abwandlung stellen Trend-Inline-Optionsscheine dar, die sich für Spekulanten eignen, die mit gewissen Schwankungen innerhalb eines nach oben gerichteten Trendkanals rechnen. Der Vorteil hier: Die beiden Knock-Out-Barrieren werden jeweils zu Wochenbeginn leicht nach oben angepasst. Der Abstand zwischen beiden bleibt dadurch zwar gleich, allerdings verschiebt sich der gesamte Korridor sukzessive nach oben. Damit trägt der Emittent den Investoren Rechnung, die sich quasi innerhalb einer mehr oder weniger großen Seitwärts-Range an einem mittelfristigen Aufwärtstrend hochhangeln möchten, ohne immer wieder neu das „Pferd“ sprich die Ausstattung wechseln zu müssen.

Trend-Inliner ermöglichen hohe Renditen

Derzeit sind bei den Franzosen nur noch drei seitwärtsbezogene Trend-Papiere auf den DAX verfügbar, die eine Rendite abwerfen. Wer zu dem Produkt mit Fälligkeit Ende September greift (SG3P3L), kann mit den aktuellen Barrieren bei 7.450 und 9.100 Punkten, was einem Puffer nach unten von mehr als elf Prozent und nach oben von über acht Prozent entspricht, in den verbleibenden sechs Wochen immer noch eine Rendite von 4,28 Prozent bzw. knapp 37 Prozent p.a. erzielen. Die Betonung liegt dabei aber auf dem Wort „aktuell“, denn jeden Montag werden beide Begrenzungsmarken bis zur Fälligkeit jeweils um 25 Punkte angehoben, so dass die beiden Kursschwellen am Ende jeweils 150 Zähler höher stehen als heute. Die gleiche Ausstattung ist auch mit Fälligkeit Ende Dezember 2013 (SG3P3N) erhältlich. Da bis dahin aber noch 19 Anpassungen anstehen, sollten sich Investoren genau überlegen, ob sich die 475 Punkte höheren finalen Begrenzungsmarken von 7.925 und 9.575 Zählern mit ihrer Markteinschätzung vereinbaren lassen. Als Gegenleistung winkt dafür eine Maximalrendite in gut vier Monaten von mehr als 72 Prozent bzw. über 281 Prozent p.a. Eine weitere Alternative mit gleicher Laufzeit (SG3P3M) geht momentan von deutlich konservativeren Knock-Out-Barrieren bei 7.150 und 9.350 Punkten aus. Selbst 475 Punkte höher würde die untere Barriere am Ende nur leicht über 7.600 Punkten stehen. Außerdem würde das Papier nach oben einen Anstieg auf über 9.800 Punkte zulassen. Die Rendite kann sich aber auch hier mit knapp 32 Prozent bzw. mehr als 97 Prozent p.a. durchaus noch sehen lassen.

Trend-Inline-Optionsscheine der Société Généraleauf den DAX:

WKN

KO unten aktuell

KO oben aktuell

Δ unten aktuell

Δ oben aktuell

Erhöhung(Woche)

Max.

Rendite

Finale Bewertung

SG3P3L

7.450

9.100

11,39%

8,23%

25 Pkt.

4,28%

23.09.13

SG3P3N

7.450

9.100

11,39%

8,23%

25 Pkt.

72,12%

23.12.13

SG3P3M

7.150

9.350

14,97%

11,19%

25 Pkt.

31,75%

23.12.13

Der BörseGo Tipp:

Die Trend-Inline-Optionsscheine auf den DAX könnten sich für spekulative Investoren eignen, die beim Deutschen Leitindex von einer leichten Aufwärtsbewegung unter Schwankungen ausgehen. Allerdings muss bei dieser sehr ertragreichen Variante auch die wöchentliche Verschiebung der Knock-Out-Marken nach oben mit ins Kalkül gezogen werden. Aufgrund des jederzeitigen Totalverlustrisikos sollte innerhalb eines Depots immer nur eine kleine Position eingegangen werden.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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