Kommentar
22:15 Uhr, 11.06.2018

Daimler ruft 774.000 Diesel zurück - CRISPR könnte Krebs verursachen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Daimler ruft 774.000 Diesel zurück
  • Razzia bei Audi-Chef Stadler
  • US-Außenminister stellt Sicherheitsgarantien für Pjöngjang in Aussicht
  • VDA-Präsident Mattes: "Schafft die Zölle ab"
  • Italien: Industrieproduktion fällt stark zurück
  • Türkische Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 7,4 Prozent
  • G7-Gipfel: Trump zieht Zustimmung zu Abschlusserklärung zurück
  • Manipuationsverdacht: Schlinge um Daimler zieht sich weiter zu
  • Lufthansa steigert Passagierzahlen im Mai zweistellig
  • HSBC will Milliarden investieren
  • Elliott fordert thyssenkrupp-Management heraus
  • Dialog Semiconductor spricht mit Synaptics über Fusion

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt ist freundlich in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,60 Prozent bei 12.842,91 Punkten. Den Eklat auf dem G7-Gipfel schüttelten die Anleger noch ab. US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag überraschend angekündigt, dass er die gemeinsame Abschlusserklärung des G7-Gipfels doch nicht unterzeichnen werde. Doch der Blick der Anleger richtet sich nach vorne und hier stehen einige hochkarätige Termine an. In der Nacht zu Dienstag werden US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Singapur zusammentreffen. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei vor allem auf den Atomstreit. Im Wochenverlauf stehen zudem zwei wichtige Zentralbank-Sitzungen an. In den USA dürfte die Fed voraussichtlich die zweite Zinserhöhung in diesem Jahr vornehmen. In Europa bleibt es hingegen offen, ob und wie stark die EZB bei ihrer Sitzung am Donnerstag die geldpolitischen Zügel anziehen wird.
  • US-Aktien schoben die G7-Turbulenzen zum Wochenstart zur Seite konnten sich heute marginal im Plus behaupten. In wenigen Stunden wird sich US-Präsident Trump in einem historisch einmaligen Schritt mit Nordkoreas Machthaber Kim treffen um eine nukleare Abrüstung zu diskutieren. Bei den Einzelaktien machte heute Boston Scientific (+7,4 %) Schlagzeilen, nachdem spekuliert wurde, dass Rivale Stryker eine Offerte vorbereitet. Zahlreiche Biotech-Unternehmen brachen nach einem Statnews-Bericht, wonach per CRISPR-Technologie veränderte Zellen möglicherweise Krebs auslösen können, ein.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Daimler hat nach dem Rapport von CEO Zetsche bei Bundesverkehrsminister Scheuer den Rückruf von europaweit 774.000 Diesel-Fahrzeugen angeordnet. Allein in Deutschland müssen 238.000 Autos in die Werkstatt zurück. Wie zuvor bei anderen Herstellern hatten die Regulierer auch bei Daimler spezielle Programmierungen entdeckt, die als unzulässig eingestuft wurden.
  • Die Aktien von zahlreichen Biotechnologie-Unternehmen, die sich mit der innovativen CRISPR-Technologie beschäftigen, sind am Montag deutlich eingebrochen. Hintergrund sind offenbar zwei wissenschaftliche Studien, wonach mit CRISPR veränderte Zellen Krebs verursachen können.
  • Die Lufthansa hat im Mai konzernweit 12,9 Mio. Fluggäste befördert - eine Steigerung von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Sitzladefaktor fiel mit 79,4 Prozent um 0,4 Prozentpunkte höher aus als im Mai 2017.
  • Tesla-CEO Elon Musk hat zum August erste Funktionen zum autonomen Fahren angekündigt. Sie sollen mit der neuen Version der Software von Teslas Elektroautos aktiviert werden, twitterte Musk. Weitere Details nannte er nicht.
  • Der Baustoff-Konzern Knauf kommt bei der geplanten Milliardenübernahme des US-Konkurrenten USG zum Zuge. Die USG-Aktionäre sollen 44 Dollar je Aktie erhalten.
  • Walt Disney-Kreativchef John Lasseter wird den Konzern verlassen. Der 61-Jährige werde bis zum 31. Dezember eine Beraterrolle einnehmen und dann ausscheiden, hieß es. Lasseter war im vergangenen Jahr sexuelle Belästigung vorgeworfen worden
  • KKR schluckt den Gesundheitskonzern Envision Healthcare für 5,57 Mrd. Dollar. Der Finanzinvestor bietet 46 Dollar je Aktie - ein Aufschlag von 5 % auf den Schlusskurs von Freitag. Inkl. Schulden wird Envision mit 9,9 Mrd. Dollar bewertet.
  • Fresenius Medical Care geht mit Humacyte eine globale Partnerschaft ein. Für 150 Mio. Dollar erhält FMC zudem eine 19-prozentige Beteiligung. Humacyte habe ein menschliches azelluläres Blutgefäß entwickelt, das Fresenius Medical Patienten weltweit zugänglich machen will, hieß es
  • In der Abgas-Affäre bei Audi wird jetzt auch Audi-Vorstandschef Rupert Stadler als Beschuldigter geführt, wie die Staatsanwaltschaft München II mitteilte. Auch gegen ein weiteres Vorstandsmitglied der Volkswagen-Tochter wird nun ermittelt. Zur Sicherung von Beweismaterial seien am Montag die Privatwohnungen der beiden Beschuldigten durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ihnen werden jeweils Betrug sowie mittelbare „Falschbeurkundung“ vorgeworfen. Hierbei gehe es um das auf den Markt bringen von mit manipulativer Abgassteuerungssoftware ausgestatteter Diesel-Kraftfahrzeuge in Europa. Die Zahl der Beschuldigten im Ermittlungsverfahren ist damit auf 20 gestiegen. Derweil hat die VW-Tochter im Mai weltweit 160.600 Fahrzeuge ausgeliefert. Das waren lediglich 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit schwächte sich das Tempo im Vergleich zu den Vormonaten ab. Die nach wie vor starke Nachfrage in Asien inklusive China stützen die Verkaufszahlen. In Europa dagegen sank der Absatz im Mai um 5,2 Prozent. Hier machen sich derzeit mehrere Modellwechsel bemerkbar.
  • Die größte europäische Bank HSBC will bis 2020 15 bis 17 Milliarden US-Dollar investieren, um ihr Geschäft weiter zu stärken. Ein Grundpfeiler der neuen Strategie ist es auch, die Rendite auf das eingesetzte Kapital deutlich anzuheben. Diese solle 2020 bei mehr als 11 Prozent liegen. Im vergangenen Jahr hatte der Wert vor Sondereffekten bei 8,7 Prozent gelegen.
  • Der spanische Telefonica-Konzern hat Gerüchte über einen möglichen Verkauf seines Deutschland-Geschäfts zurückgewiesen. „Deutschland ist strategisch wichtig für uns. Wenn wir verkaufen wollten, hätten wir von KPN nicht für 8,5 Milliarden Euro E-Plus gekauft", so Telefonica-Chef Jose Maria Alvarez-Pallete gegenüber dem „Handelsblatt“.
  • Daimler-Chef Dieter Zetsche wird heute im Bundesverkehrsministerium zu einem Gespräch mit Verkehrsminister Andreas Scheuer erwartet. Im Raum steht der Verdacht, dass auch Daimler ähnlich wie der Volkswagen-Konzern mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung Dieselmotoren manipuliert hat. Ein Bericht des zuständigen Kraftfahrt-Bundesamts erhärtet die Vermutungen. Danach sind inzwischen fünf unterschiedliche unzulässige Abschalteinrichtungen in Daimler-Fahrzeugen entdeckt worden. Im Falle von Daimler soll eine der Software-Funktionen die Abgasreinigung von älteren Fahrzeugen nach 20 Minuten ausschalten, bei neueren Fahrzeugen betrage die Dauer bis zum Stopp rund 30 Minuten, wie die „Bild am Sonntag“ berichtete.
  • Erneutes Störfeuer für thyssenkrupp. Der Hedgefonds und Anteilseigner Elliott hat in einem Brief, an den Vorstandsvorsitzenden Heinrich Hiesinger, der der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorlag, den Plan für die Stahl-Allianz mit Tata Steel zu den bisher verabredeten Bedingungen. Denn während thyssenkrupps Hüttenwerke ihre Gewinne kräftig steigerten, habe sich Tata Steel Europe zuletzt schwach entwickelt. Darüber zeige sich dem Vernehmen nach intern auch Großaktionär Cevian unglücklich. Grundsätzlich halte Elliott es aber für sinnvoll, dass thyssenkrupp bei der Konsolidierung der europäischen Stahlbranche mitmische, heißt es in dem Schreiben.
  • Dialog Semiconductor führt laut Bloomberg Gespräche mit dem US-Unternehmen Synaptics über einen Zusammenschluss. Es sei aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher, ob die Gespräche auch zu einer Vereinbarung führte, berichtete die Finanzagentur am Freitagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Synaptics ist ein Touchscreen-Hersteller, mit einem Börsenwert von rund 1,6 Mrd. Dollar. Dialog bereiten die sinkende Auftragsbestände des Hauptkunden Apple Probleme. Mit einem solchen Schachzug könnte der Chiphersteller aus der Krise kommen.

Konjunktur & Politik

  • Einen Tag vor seinem Gipfeltreffen mit Kim Jong Un hat sich US-Präsident Trump telefonisch mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In beraten. Beide Präsidenten hätten sich zuversichtlich darüber geäußert, dass bei dem Gipfel etwas Großes erreicht werden könne, hieß es.
  • Die türkische Wirtschaftsleistung zog im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent an. Damit setzte die Wirtschaft das Wachstum des vergangenen Jahres fort.
  • Vor dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat US-Außenminister Mike Pompeo hohe Sicherheitsgarantien für Pjöngjang in Aussicht gestellt. „Die USA sind zu solchen Zusagen bereit, wenn Nordkorea einer vollständigen, überprüfbaren und unumkehrbaren Denuklearisierung zustimmt“, sagte Pompeo in Singapur. Die Vorbereitungen für das morgige Treffen kommen seinen Angaben zufolge schneller voran als erwartet. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender US-Präsident einen nordkoreanischen Machthaber trifft.
  • Die britische Industrie hat im April überraschend weniger produziert. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, lag die Gesamtherstellung 0,8 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Analysten hatten einen leichten Zuwachs um 0,1 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lag die Produktion aber 1,8 Prozent höher.
  • Die italienische Industrieproduktion ist im April im Monatsvergleich um 1,2 Prozent gefallen, teilte das nationale Statistikamt mit. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Im Vormonat war die Produktion noch um 1,2 Prozent gestiegen.
  • US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un warten in Singapur auf den Gipfelstart. Dieser soll am Dienstag stattfinden. Möglicherweise gebe es aber noch diskrete Gespräche zur Vorbereitung, bevor sich Trump und Kim dann erstmals träfen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Beide waren am Sonntag in den südostasiatischen Stadtstaat eingeflogen – Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One, Kim mit einem Flugzeug der Air China.
  • US-Präsident Donald Trump hat überraschend angekündigt, dass er die gemeinsame Abschlusserklärung des G7-Gipfels doch nicht unterzeichnen werde. Zur Begründung verwies er auf kritische Äußerungen des kanadischen Premierministers über die US-Zölle. Trump warf Trudeau vor, sich unaufrichtig und schwach verhalten zu haben. Der US-Präsident drohte zudem mit Schutzzöllen auf Auto-Importe. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete Trumps Verhalten und seinen Rückzug von der Abschlusserklärung des G7-Gipfels im ARD-Fernsehen als ernüchternd und deprimierend. Die Bundesregierung aber halte an dem Papier fest. Die ursprünglich von allen Gipfelteilnehmern mitgetragene Abschlusserklärung des G7-Gipfels war trotz Diskussion in mehreren Punkten zustandegekommen. Sie enthielt unter anderem auch ein Bekenntnis zum Freihandel und zum Abbau von Zöllen.
  • Die deutschen Autohersteller sorgen sich vor einer Zuspitzung des Handelsstreits mit den USA. Derzeit werde eine Politik der Abschottung und des Protektionismus verfolgt, sagte der Präsident des Branchenverbands VDA, Bernhard Mattes, der „Süddeutschen Zeitung“. Er sei weiterhin für freien und fairen Handel und sehe die Lösung in der Fortsetzung der Verhandlungen. Mattes plädierte dafür, die Zölle abzuschaffen und auf beiden Seiten des Atlantiks gegenseitig Standards zu setzen.
Termine des Tages: 10:00 Uhr - IT: Industrieproduktion April

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4 Kommentare

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  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Die Genschere CRISPR könnte "versehentlich" das Krebsrisiko erhöhen. Womöglich führt das ja zu der Erkenntnis, dass der Mensch der Natur besser nicht ins Handwerk pfuschen sollte...

    https://www.tagesspiegel.de/wi...

    21:38 Uhr, 11.06.2018
    1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Endlich kann mal was passieren bei den kriminellen deutschen Autokonzernen.

    19:42 Uhr, 11.06.2018
  • kingmidas
    kingmidas

    Die Medien wieder bei ihrem Feldzug gegen die deutschen Autobauer und das ganze Theater sponsored by USA und die deutschen machen brav alles mit.

    Die Berichterstattung im TV ist erstmal völlig falsch und rufschädigend. Bevor man immer von Manipulationen spricht, sollte man den Leuten klar machen, dass Abschalteinrichtungen zwecks Bauteilschutz notwendig sind und nicht um die Abgaswerte zu umgehen. Aber das juckt natürlich niemanden, weil dann die Nachrichten nicht so dramatisch ausfallen würden und wo kann man schon so viel Aufmerksamkeit kriegen wie bei Mercedes und VW? Einfach draufhauen, das ist die Devise.

    Bevor nicht 100% Nachgewiesen ist, dass die Abschalteinrichtung nicht zum Bauteilschutz beiträgt, ist es eine Frechheit öffentlich von Betrug zu reden und es sollte keine öffentliche Hexenjagd geben.

    Ich möchte nur daran erinnern, dass noch vor paar Monaten die News(im TV nicht hier) groß Breitgetreten wurde, dass die deutschen Autobauer ein Kartell gebildet haben zwecks Preisabsprachen. Da wurde ebenfalls im Vorfeld ohne einen einzigen Beweis eine menge schaden angerichtet und was wurde daraus? Nichts, aber der Schaden der in der Öffentlichkeit angerichtet wurde, der blieb.

    Es ist mittlerweile klar wie einfach die Medienlandschaft auf dem Rücken der Autobauer Geld verdienen kann ohne das es auch nur ein einzigen Beweis gibt. Das schlimme daran ist, dass die deutschen fleißig dabei mitmachen und einfach nicht begreifen, dass dieses ganze Theater bewusst von den USA initiiert ist. Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass die "Umwelt experten" in den USA fast 10 Jahre gebraucht haben, um einen Abgasbetrug bei VW festzustellen? Ganz zufällig als VW zum größten Autobauer der Welt wurde und wie die anderen deutschen Autobauer ein Rekordergebnis nach dem anderen erzielte, während die Amerikaner immer noch der Technik hinterher hinken wie vor 30 Jahren.

    18:21 Uhr, 11.06.2018

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