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Widersprüchliches vom Ölmarkt
Zwei unterschiedliche und widersprüchliche Markteinschätzungen beschäftigen in diesen Tagen die Ölmärkte weltweit. Es sind nicht irgendwelche Prognosen, sondern die der OPEC und der Internationalen Energiebehörde IEA. Beide haben nun neue Ölmarktberichte veröffentlicht, in denen sie Prognosen für die erwartete Ölnachfrage, das Ölangebot und die Anforderungen für die Höhe der OPEC-Fördermenge nennen.
Die IEA sieht das Angebot am Ölmarkt weiterhin als knapp an, die OPEC sagt, es gebe genügend Öl. Die IEA sieht zwar Risiken für ihren Ausblick. „Es gibt natürlich Unwägbarkeiten, die den Markt in die eine oder andere Richtung drücken könnten. Nigeria, die Geopolitik, das Wirtschaftswachstum und das Wetter (Hurrikans, außerdem Kühl- und Heizbedarf) könnten die Angebots-Nachfrage-Bilanz in die eine oder andere Richtung bewegen. Doch selbst mit diesen Vorbehalten fällt es uns schwer die Schlussfolgerung zu vermeiden, dass das Angebot am Ölmarkt im zweiten Halbjahr knapp sein wird.“
Die OPEC sieht diese Gefahr nicht. Sie verweist auf die mittlerweile auf 15% der Gesamtproduktion angestiegenen Restkapazitäten, die immer dann kurzfristig angezapft werden könnten, wenn es das Marktumfeld erfordere. Derzeit seien die „Fundamentaldaten des Marktes“ aber ausgeglichen, so das Kartell. Zusammengefasst lässt sich derzeit sagen, dass die beiden Parteien widersprüchliche Aussagen bezüglich des Angebots und der Nachfrage am Ölmarkt tätigen. Die Wahrscheinlichkeiten für beide Prognosen sind im Bereich des möglichen. Das Gros der Analysten rechnet jedoch angesichts der angespannten Situation am Downstream-Markt, also der Weiterverarbeitung des Rohöls zu marktfähigen Mineralölprodukten, mit einem weiter hohen Ölpreis im Bereich von 65-70 Dollar je Barrel.
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