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18:28 Uhr, 13.06.2007

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Halbleiteraktien kommen nicht vom Fleck

Die Halbleiteraktien in den USA kommen nicht vom Fleck. Der Sektor, der als Schrittgeber für den gesamten Technologiesektor steht, mahnt Anleger mit unterschiedlichen Vorgaben der Unternehmen zur Vorsicht. Zum einen hat der Sektor Analysten zufolge ein Preisproblem. Die Verkaufspreise vieler Chips und Schaltkreise sind in den letzten Monaten deutlich gefallen, was in Folge auch auf die Gewinne der Unternehmen drückt.

Studie sieht Wachstumsverlangsamung

Der internationale Halbleiterverband (SIA) hat seine Umsatzprognose für den Chipsektor in 2007 reduziert. Zwar würden die PC- Verkäufe in diesem Jahr um ca. 10 Prozent steigen, doch fallen die Preise für die PC-Chips auf historische Tiefststände – und dies in einem atemberaubenden Tempo. Dies würde alle Klassen von Mikroprozessoren, also auch DRAM’S und NAND’S, betreffen. Für 2007 sieht der Verband daher nur noch einen Anstieg der Umsätze von 1,8 Prozent entgegen seiner ursprünglichen Vorhersage von 10 Prozent. Der SIA reiht sich mit der Korrektur seiner Prognose in die Branchenmarktforschungsinstitute ein, die ihre Prognosen in den vergangenen Wochen ebenfalls zurück genommen hatten.

Texas Instruments reiht sich in die Pessimisten-Reihe ein

Der Mobilfunkchiphersteller Texas Instruments hat in dieser Woche seinen Ausblick auf die Umsatzentwicklung im zweiten Quartal eingegrenzt und rechnet nun für jene Periode mit einem Erlös von 3,36-3,51 Milliarden Dollar. Zuvor ging der weltgrößte Hersteller von Chips für Mobiltelefone von 3,36-3,6 Milliarden Dollar aus. Die Erwartungen zum Gewinn liegen im Bereich von 40-44 Cents je Aktie. Hier sah der ursprüngliche Ausblick 39-45 Cents je Aktie vor.

Sentiment gespalten

Heute steigt der für den US-amerikanischen Halbleitersektor repräsentative Philadelphia Semiconductor Index um 1,02% auf 486,99 Zähler. Die Aktien im Sektor profitieren vor allem von wieder fallenden Zinsen, aber auch von den guten Einzelhandelsdaten, die eine Belebung der Konsumstimmung der Verbraucher für den Monat Mai zeigte, die noch besser als erwartet ausfiel.

Kaufsignal abwarten

Charttechniker sehen zunächst keinen Handlungsbedarf bei einem Investment im US-Halbleitersektor. Erst wenn der Index die Marke von 500 Indexpunkten nachhaltig überschreiten könne, sei ein Kaufsignal festzustellen. Darunter sollten Anleger bei Investitionen in diesem Sektor, wegen der Schrittgeberfunktion des Halbleitersektors aber auch bei Investitionen im US-Technologiesektor im Allgemeinen zurückhaltend sein, so Charttechniker am Mittwoch.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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