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Anleger vergolden ihre Depots
Derivateanleger legten sich heute Zertifikate auf Gold ins Depot. Das Edelmetall als Absicherung gegen eine höhere Inflation war heute das Thema, nachdem in den USA ein überraschend starker Anstieg der Erzeugerpreise gemeldet wurde.
Die Kurserholung seit dem Tief in der letzten Woche bei 636,50 Dollar pro Feinunze auf mittlerweile 648,30 Dollar reicht vielen Anlegern außerdem aus: Sie sehen gute Chancen auf weitere Preissteigerungen. Allein heute verteuerte sich das Edelmetall um 0,6%.
Experten warnen vor kurzfristigen Risiken
Kurzfristig könnte es aber volatil bleiben. Der Goldpreis habe sich seit Ende Februar sehr stark am Aktienmarkt orientiert. „Die heutigen Gewinne bei Gold bauen auf den festen Vorgaben der asiatischen Aktienmärkte auf. Gold zieht seine Stärke, wie so oft in der Vergangenheit auch heute aus anderen Anlageklassen“, sagt Jon Nadler von Kitco. Investoren haben seiner Meinung nach fallende Aktienkurse zum Anlass genommen, auch Gold zu verkaufen, während andere das Edelmetall abgaben, um ihren Cash-Anteil zu erhöhen. Mit der Stabilisierung des Aktienmarktes habe sich auch der Goldkurs gefestigt, so Nadler.
Kevin Norish von Barclays Capital sieht aus diesem Grund kurzfristig Risiken für den Goldpreis. „Trotz der Volatilität an den Aktienmärkten konnte sich Gold nicht als sicherer Hafen für Investments erweisen. Kurzfristig könnte noch mehr Gold verkauft werden, weil Anleger noch mehr Risiko aus den Märkten nehmen oder ihren Cash-Anteil erhöhen wollen“, warnt Norish.
Mittelfristig 700-Dollar-Marke im Visier
Über die kurzfristigen Unsicherheiten hinaus scheint die Stimmung für Gold immer weiter aufzuhellen. Zahlreiche Analystenhäuser sehen steigende Preise. Die ABN AMRO hat heute ihr Kursziel für eine Unze Gold auf 695 Dollar angehoben. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Gold bis zum Jahresende wieder die Marke von 700 Dollar ansteuert, ist sehr hoch“, sagt Nick Moore, Rohstoffstratege bei der niederländischen Großbank.
Michael Jalonen von Merrill Lynch sieht erhöhte geopolitische Risiken und einen schwächeren US-Dollar als die Hauptgründe an, Gold zu kaufen. Diese beiden Gründe seine zwei von mehreren „positiven Impulsgebern“ für Gold.
Anleger setzen auf steigende Kurse
Bei den Anlegern gefragt war heute ein konservatives Quanto Open-End-Zertifikat der ABN AMRO. Die WKN des Scheins lautet „A0AB84“. Es ist ein Plain-Vanilla-Zertifikat und bildet steigende wie fallende Goldpreise im Verhältnis „eins-zu-eins“ nach. Dabei ermöglicht der Quanto-Mechanismus eine Absicherung gegen die Schwankungen zwischen dem Euro und dem US-Dollar.
Risikofreudigere Anleger griffen zu einem so genannten Power-Call-Optionsschein von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Hier erzielen Anleger die höchste Rendite, wenn der Goldpreis bei Fälligkeit am 23. Mai 2007 auf oder über der 700-Dollar-Marke notiert. Fiele der Goldpreis bis zu diesem Tag unter die 600-Dollar-Marke, so verfällt der Schein allerdings wertlos.
US-Konjunkturdaten Resumé
Jetzt sind die Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank fast völlig verflogen. Das Department of Labor meldete für den Monat Februar weit höhere Inflationszahlen, was vornehmlich auf den wieder gestiegenen Ölpreis zurückzuführen war. Die Erzeugerpreise stiegen demnach um 1,3%, nach unrevidierten +0,6% im ersten Monat des Jahres. Erwartet wurde ein Plus von 0,4%. Die um volatile Nahrungsmittel- und Energiepreise bereinigte Kernrate stieg mit +0,4% doppelt so stark wie erwartet (+0,2%).
Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank bis Ende Juni wird nach den Inflationsdaten nur noch mit 36% veranschlagt. Mittwoch letzter Woche wurde noch eine Wahrscheinlichkeit von 46% für einen solchen Schritt gesehen.
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