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18:13 Uhr, 09.05.2007

Top Thema (Smart Trading)

Erdöl wird verkauft

60,85 Dollar – soviel kostet ein Fass Erdöl der Sorte WTI heue an der New Yorker Warenterminbörse NYMEX. Gestern um diese Zeit waren es noch 62,12 Dollar. Auslöser für den Rutsch sind die Ölmarktdaten aus den USA, die einen deutlichen Anstieg bei Rohöl zeigten. Der Ölpreis erreicht heute ein Siebenwochentief.

Zuviel Öl auf einmal

Die Statistiken des US-Energieministeriums zeigten einen Anstieg der Rohölbestände in den USA in der letzten Woche um 5,5 Millionen Barrel (Prognose: +875,000 Barrel), während die Bestände an Destillaten um 1,6 Millionen Barrel (Prognose: 450,000 Barrel) wuchsen. Die Benzinbestände vergrößerten sich um 372,000 Barrel (Prognose: 150,000).

Die Erdölvorräte erreichen damit den höchsten Stand seit Juni. Die Benzinbestände, um die sich die Märkte in den letzten Wochen wegen ihrer immer weiter gehenden Verknappung sorgten, stiegen das erste Mal wieder seit 13 Wochen an.

„Wenn man diese Zahlen sieht kann man sich nicht ernsthaft Sorgen um das Angebot machen“, sagt ein Analyst am Abend in New York. „Vor der Driving Season war gerade der Anstieg bei Benzin wichtig.“

Mehr Öltanker nach Amerika

Grund für den deutlichen Anstieg der Rohölbestände in der letzten Woche waren stark gestiegene Importmengen. Diese stiegen um 7,1% auf 11 Millionen Barrel, das ist der höchste Wert seit der zweiten Januarwoche dieses Jahres.

„Jetzt ist erst einmal genügend Rohöl vorhanden, sodass die Raffinerien ausreichend Benzin für die Sommermonate herstellen können“, meint ein Händler. Die Raffinerien arbeiteten mit einer Kapazitätsauslastung von 89%, was einer Steigerung zur Vorwoche von 0,8 Prozentpunkten entspricht.

US-Daten Resumé

Heute sind alle Blicke auf die Notenbanksitzung gerichtet. Im Tagesverlauf wurden heute keine Wirtschaftsdaten in den USA gemeldet.

Gemäß den von Bloomberg befragten Analysten besteht zu dem für heute erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank die Erwartung, dass Fed-Chef Ben Bernanke im anschließenden Statement den Investoren ein klares Signal zur weiteren geldpolitischen Ausrichtung der Fed übermittelt. Zuletzt habe sich die Fed in der Beschreibung ihrer potentiellen Vorgehensweise im Bereich der Zinsen etwas konfus verhalten. Im übrigen ist gemäß einhelliger Meinung davon auszugehen, dass die Notenbank den aktuellen Leitzinssatz von 5,25 Prozent zum siebenten Mal in Folge unverändert lässt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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