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Das schwarze und das gelbe Gold sind begehrt
Zwei bei Anlegern in den letzten Wochen immer wieder stark gefragte Rohstoffe waren Gold und Erdöl. Zu Recht: Beide Rohstoffe verteuerten sich seit Mitte Januar deutlich. Erdöl gewann seither um gut 28%, Gold um rund 11%. Obwohl beide Rohstoffe in gewisser Weise verwandt sind, sind die Hauptpreistreiber unterschiedlich.
Gold: Schmucknachfrage und Dollar-Hedge maßgeblich
Bei Gold spielt zunächst vor allem die Entwicklung der Schmuckindustrie eine Rolle. Sie ist sehr preissensitiv, geht also zurück, wenn der Goldpreis steigt. „Seit Jahresanfang hält sich die Goldnachfrage aus der Schmuckindustrie aber auf einem robusten Niveau, obwohl der Goldpreis steigt“, so ein Analyst. „Vor allem profitiert Gold aber vom schwachen Dollar. Gold wird als Absicherung gegen eine schwache US-Währung betrachtet.“
Der Dollar fiel gegenüber dem Euro am heutigen Freitag auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Der Euro steht nun nur noch rund 1% unter seinem Allzeithoch. „Dies verleiht Gold eine besondere Attraktivität“, so Anleger. „Der Dollar könnte in diesem Jahr vor einer weiteren deutlichen Abwertung stehen.“ Der Gold-Future für Lieferungen im Mai steigt am Abend erstmals seit Ende Februar wieder über die Marke von 690 Dollar pro Feinunze an.
Öl: Marode und knappe Verarbeitungskapazitäten
Neben geopolitischen Risiken, welche besonders während der Gefangennahme britischer Seeleute durch Iran eine Rolle gespielt haben, sind besonders in den USA die alten und störungsanfälligen Raffinerien ein Grund für steigende Preise. Obwohl genügend Erdöl zur Verfügung steht, und die OPEC den Markt als „ausgeglichen“ bezeichnet, fallen dort die Benzinbestände. Der Grund sind immer wieder auftretende technische Störungen bei Ölraffinerien. Im größten Energieverbraucherland der Erde spielen solche Veränderungen eine so große Rolle, dass sie direkt den Ölpreis beeinflussen.
Erdöl notiert heute wieder über 64 Dollar pro Barrel in den Mai-Futures.
Außerdem spielten erneut die nach unten revidierten Fördermengenprognosen für jene Länder eine Rolle, die nicht innerhalb der OPEC organisiert sind. Dazu zählen vor allem Russland, Südamerika und Afrika. Die in den letzten Jahren immer wieder herbei gebetene Erholung der Fördermengen scheint also auch in diesem Jahr nicht wieder einzutreten. „Die starke Weltnachfrage, ein Anstieg des täglichen Ölverbrauchs um 1,5 Millionen Barrel, geringeres Ölangebot außerhalb der OPEC, die Förderkürzungen der OPEC – das spricht alles für steigende Ölpreise“, schreibt die Deutsche Bank heute in einer Studie. „Wir glauben, dass (…) die Märkte das Risiko eines Preisausschlags bei Erdöl nach oben unterschätzen.“
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