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Mais und Soja treten Rückwärtsgang ein
Die Preise von Sojabohnen und Mais fallen am heutigen Donnerstag weiter zurück. Sojabohnen für Lieferungen im Mai fallen um 0,4% auf 7,37 Dollar pro Scheffel, während das Körnergetreide Mais um 1,8% auf 3,53 Dollar abgibt.
„Die technische Gegenbewegung, die beide Getreide in den letzten Tagen nach oben hebelte, dürfte zu Ende sein“, meint ein Analyst. „Bei Mais steht nun der Test des Tiefs bei 4,50 Dollar pro Scheffel aus. Bei Sojabohnen wurde eine wichtige Unterstützungszone bei 7,45 Dollar durchbrochen. Das spricht zunächst auch für weitere Abgaben.“
Wetter ist schuld
Analysten der Commonwealth Bank of Australia sehen auch neue Wettervorhersagen als Auslöser für die Verkäufe an. So könne sich das Klimaphänomen El Nino weiter abschwächen und bis zum Monatsende sogar ganz verschwinden, wodurch es in Australien zu den lang erwarteten und dringend benötigten Regenfällen kommen könnte. „Außerdem dürfte die klirrende Kälte in den US-Getreideanbaugebieten und Teilen des Mittleren Westens der USA in der nächsten Woche nachlassen“, schreiben die Analysten. Damit könne die neue Saat wahrscheinlich rechtzeitig ausgebracht werden.
Mais und Soja liegen zurück
Der Preis für einen Scheffel Mais notierte Ende Februar bei 4,46 Dollar je Scheffel ein Mehrjahreshoch und fiel seither deutlich zurück. Zuletzt notiert der Maikontrakt für das Körnergetreide bei 3,53 Dollar und somit rund 26% niedriger als im Februar dieses Jahres. Grund für die deutlichen Kursverluste ist die deutliche Ausweitung der Anbauflächen in den USA. Die US-Landwirtschaft will in diesem Jahr soviel Mais anpflanzen, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Bei Sojabohnen sollen die Anbauflächen hingegen gekürzt werden. Das ist auch nicht verwunderlich, da die Bestände des proteinhaltigen Nahrungs- und Futtermittels weltweit auf das höchste Niveau seit Menschheitsgedenken angestiegen sind. Grund für den Anstieg war eine gute Ernte in den letzten Jahren. Wie bei Mais setzten Landwirte nämlich auch bei Soja auf eine steigende Nachfrage durch die boomende Branche der Regenerativen Energien. Denn Mais wird in den USA zu Ethanol, einem Benzinsubstitut, verwandelt, während das aus den Sojabohnen hergestellte Öl zur Fabrikation von Biodiesel verwendet wird. Beide Nachfragegruppen steigen seit Jahren deutlich an und stützen die Preise. „Als Reaktion auf die höheren Preise haben Landwirte nun mit höheren Anbauflächen reagiert, das Resultat sind zunächst wieder fallende Preise. Nach einer Bodenbildung in den nächsten Wochen dürfte es aber wieder aufwärts gehen“, meint ein Analyst.
US-Daten Resumé
Der Dollar fällt heute auf ein 2-Jahres-Tief gegenüber dem Euro. Neben den Schwächeanzeichen der US-Konjunktur tragen heute auch Äußerungen von Jean-Claude Trichet dazu bei.
Der Chef-Geldpolitiker Europas hatte auf der heutigen Notenbanksitzung erklärt, dass die Zinsen derzeit das Wachstum fördern. Damit ließ er durchblicken, dass die europäischen Währungshüter weiteren Spielraum für Zinsanhebungen sehen. Höhere Zinsen vergrößern aber die Attraktivität des Euros gegenüber dem Greenback.
Auf Seiten der Wirtschaftsdaten meldete das US-Arbeitsministerium in den USA für den Berichtsmonat März einen Anstieg der Importpreise um 1,7 Prozent – dies stellt den größten Zuwachs seit 10 Monaten dar. Der starke Anstieg ist auf die Preiszuwächse bei importierten Öl und Gas zurückzuführen. Der allgemeine Konsens sah ein Plus von 0,6 Prozent vor. Die Exportpreise legten im März den zweiten Monat in Folge um 0,7 Prozent.
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