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Britische Seeleute sollen freigelassen werden

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte heute einen guten Tag. Er machte Großbritannien „ein Geschenk“ und kündigte die Freilassung der 15 britischen Seeleute an, die seit mehr als einer Woche in iranischer Gefangenschaft sind. Die Entführten seien von Ahmadinedschad persönlich „begnadigt“ worden, so der Präsident. Die Freilassung löste einen Kursrutsch bei Erdöl aus. Anleger verkauften heute an der elektronischen Derivateplattform Smart Trading der Deutschen Börse AG Long-Papiere auf Öl und kauften neue Gold-Zertifikate zu.

Öl-Longs werden verkauft

Erdöl für Lieferungen im Mai notiert am Abend bei 63,77 Dollar und somit 88 cents niedriger als am Vortag. Damit setzt der Ölpreis seine Verlustserie fort. Bereits am Vortag fiel er um 1,39 Dollar auf 64,55 Dollar.

„Die Anleger drücken den Verkaufsknopf, da die Spekulationen auf eine Eskalation nicht aufgegangen sind“, meint ein Händler am Abend. „Öl notiert jetzt nur noch 77 cents höher als zu Beginn der Geiselnahme.“

Rege gehandelt wurden heute zwei Tracker-Zertifikate, die Veränderungen im Erdöl der Sorte Brent linear, also im Verhältnis „eins-zu-eins“ nachbilden. Zum einen wurde der Schein der Société Générale mit der WKN „SG9F35“ stark umgesetzt. Auch der von der ABN AMRO angebotene Schein mit der WKN „ABN14R“ fand regen Anklang. Anleger nahmen bei beiden Scheinen Gewinne mit, nachdem beide seit Mitte März um über 10% gestiegen waren.

Gold widersetzt sich Öl-Schwäche

Gold wird hingegen aufgrund ganz anderer Gründe gekauft, meint der Händler. Das Edelmetall profitiere von der Schwäche des US-Dollar. Außerdem sorgte die Aussage des iranischen Präsidenten, er werde einen Übertritt in iranisches Grenzterritorium „niemals akzeptieren“ für Aufregung. Gold verteuert sich um 1%. Gold für Lieferungen im Mai notiert zuletzt bei 679 Dollar und kann sich damit der Schwäche im Ölpreis entziehen.

„Heute kommen nach schwachen Konjunkturdaten aus den USA aber Zinshoffnungen auf. Das belastet den Dollar und ist gut für Gold“, so der Händler.

Auf der Kaufliste der Anleger an der Smart Trading Plattform in Frankfurt stand heute ein Mini Turbo Long auf Gold. Der Schein der UBS trägt die WKN „UB9977“. Ein Hebel von 3,4 löste heute angesichts steigender Goldpreise einen Kursgewinn in diesem Schein von 4,13% aus.

US-Wirtschaftsdaten Resumé

In der US-Industrie zeichnete sich im Monat Februar eine Erholung ab. Die dort beobachteten Auftragseingänge stiegen, gestützt von reger Aktivität im Flugzeugbau, um 1%. Im Vormonat waren die Aufträge noch um 5,6% gefallen. Grund für die Schwäche im Januar und die Stärke im Februar waren beide Male der Flugzeugsektor. Im Januar fielen dort die Aufträge für zivile Flugzeuge um 60% und erholten sich im Februar wieder um 88%. Für den kommenden Monat rechnen Analysten mit einer weiteren Erholung der Industrieaufträge in den USA.