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18:30 Uhr, 22.08.2007

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US: Konsumvertrauen trübt sich dramatisch ein

Gemäß einer von ABC News und Washington Post durchgeführten Umfrage zeigte in der letzten Woche das Konsumvertrauen in den USA steil nach unten. Der entsprechende Index fiel in den vergangenen sieben Tagen um 9 Punkte auf minus 20 Punkte. Dies stellt den größten Rückgang seit mehr als 21 Jahren und tiefsten Stand seit den Verwüstungen von Hurrikan „Katrina“ im Golf von Mexico vor fast zwei Jahren dar.

Gemäß dem ABC-Verantwortlichen Gary Langer erfasst die Verschlechterung die breite Basis. Die starke Rückläufigkeit sei nicht auf einen einzelnen Umstand zurückzuführen. Es sei ein Zusammenfluss von Faktoren zu registrieren. Neben der Schwäche des Aktienmarktes schlage die Hausmarkt-und Kreditkrise durch. Zudem warnt die Fed vor Konjunkturrisiken. Als weitere Belastungsfaktoren seien die hohen Gaspreise und der Irak-Krieg auszumachen. Weniger als ein Drittel der Befragten ist der Ansicht, dass sich die Wirtschaft auf einem guten Weg befindet.

Gerüchte über baldige US-Leitzinssenkung halten an

Den dritten Tag in Folge ranken sich unter Strategen Spekulationen, dass die Federal Reserve wegen der Kreditkenkrise noch vor dem nächsten Treffen des Offenmarktausschusses am 18. September den Leitzins um mindestens 0,25 Prozentpunkte senkt. So zogen am Vortag am Anleihenmarkt die Renditen an, nachdem die Regionalnotenbank von New York den Zinssatz für die Beleihung von Schatzanleihen nach unten anpasste, um die Kosten für Kreditnehmer zu senken. Jener Schritt folgte auf die Maßnahme der Federal Reserve vom 17. August, den Diskontzinssatz um 0,5 Prozentpunkte auf 5,75 Prozent zu senken. Es sei davon auszugehen, dass Fed-Chef Ben Bernanke gleich seinem Vorgänger Alan Greenspan einer Notsituation mit einer Senkung des Leitzinses entgegentreten wird.

Gerüchten über eine baldige Senkung des Leitzinssatzes tritt jedoch der Präsident der Federal Reserve von Richtmond, Jeffrey Lacker, entgegen, der im Rahmen einer Rede in North Carolina zum Ausdruck brachte, dass es ein Fehler wäre, wenn die Fed Funds Rate als Instrument zur Steuerung volatiler Bewegungen an den Finanzmärkten herangezogen würde. Zwar könne die Krise an den Finanzmärkten das Konjunkturwachstum schmälern, aber es gebe Anzeichen, dass Unternehmensinvestitionen und Konsumausgaben weiter in Gang gehalten würden, führte Lacker weiter aus.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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