Titanen für Antizykliker
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Nachfolgend ein Artikel aus dem Fonds-Reporter.de
Titanen für Antizykliker
08.10. 11:41
In einer Zeit, in der fast alle die Vorzüge der Nebenwerte mit ihrer niedrigen Fundamentalbewertung und vor allem ihrer stabilen Kursentwicklung gerade in der vergangenen Baisse lobten, sei es schon ein wenig erstaunlich, finden die Analysten von FC Research, dass die Sparkassenorganisation DEKA gerade in diesen Tagen einen neuen Aktienfonds auflege, der gezielt auf die Größten der Größten setze - die sogenannten "Titanen", die größten Aktienunternehmen der Welt. Der brandneue DEKA-Team GlobalEnterprises (WKN 675049 mit Ausgabeaufschlag, WKN 675048 als Trading-Variante) investiere ausschließlich in diese weltweiten Blue Chips, unter denen sich so bekannte Namen befänden wie Cisco, Microsoft, Coca Cola und Pfizer aus den USA, die Allianz, DaimlerChrysler, Nestlé und Vodafone aus Europa sowie Werte wie Sony und Toyota aus Asien. Ausdrückliches Ziel des Fondsmanagements sei es, wie die Analysten berichten, mit einer aktiven Anlagepolitik besser abzuschneiden als der Dow Jones Global Titans 50 Index, der diese globalen Blue Chips zusammenfasse.
Und gerade ein Blick auf die jüngste Performance der Titanen, so FC Research weiter, scheine sogar jene Anleger Lügen zu strafen, die derzeit von den Schwergewichten nichts mehr wissen wollten und sich nur noch in den Segmenten für Mid- und Smallcaps umsehen würden: Denn ausgerechnet den Terror-Monat September hätten die Titanen mit einem vergleichsweise moderaten Minus von lediglich fünf Prozent abschließen können. Und mittlerweile notiere der Titanen-Index sogar wieder höher als vor den Anschlägen, die weltweit die Börsen zum Einsturz gebracht hätten. Doch in langfristiger Betrachtung könnten die Titanen nicht mehr ganz so hell glänzen: Seit Berechnungsbeginn am 1. Januar 1992 habe der Dow Jones Global Titans 50 zwar gute 90 Prozent zulegen können. Im Vergleich dazu habe der MSCI Welt, der den breiten globalen Aktienmarkt widerspiegele, allerdings eine Performance von 105 Prozent aufzuweisen (beide in US-Dollar gerechnet).
Ob die gute Krisenperformance der Titanen in den letzten Wochen nun ein Indikator dafür sei, dass sie diese Underperformance demnächst aufholen würden, wagen die Analysten zwar nicht zu prophezeien. Die "Gesetze der Antizyklik" würden allerdings für diese Annahme sprechen: Derzeit seien wie bereits betont die Nebenwerte groß in Mode, von den großen Blue Chips wolle dagegen kaum noch jemand etwas wissen. Und genau das könnte der richtige Zeitpunkt sein, um von den Nebenwerten, mit denen man per Saldo hervorragend durch die letzten Jahre gekommen sei, wieder stärker Abstand zu nehmen und offensiver auf die Giganten unter den Aktiengesellschaften zu setzen. Denn mit den letzten scharfen Ausverkaufswellen mehrten sich die Anzeichen dafür, dass die Baisse der letzten Monate sich in ihrer finalen Phase befinde. Derzeit würden die Anleger massive Bargeldbestände halten. Diese könnten bald wieder in die Märkte strömen - beispielsweise Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres, wenn sich parallel dazu die Anzeichen verdichten sollten, dass die globale Wirtschaft 2002 wieder besser dastehen werde als 2001. In einem solchen Szenario sei nun davon auszugehen, dass die Blue Chips den neuen Aufschwung anführen würden, ist FC Research sicher. Denn die Small Caps seien derzeit ja nur deshalb so beliebt, ergänzen die Analysten, weil sie sich in der Baisse so gut gehalten hätten.
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