Analyse
12:43 Uhr, 08.10.2013

ThyssenKrupp – Zerschlagungs-Fantasie treibt den Kurs

HSBC Trinkaus bietet Investoren ganz aktuell ein Produkt auf die ThyssenKrupp-Aktie mit einem besonders reizvollen Chance-Risiko-Profil.

Erwähnte Instrumente

  • Puffer Plus Zertifikat auf ThyssenKrupp
    Kursstand: 99,95 € (Frankfurt Scoach) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Nach dem Einstieg eines einschlägigen schwedischen Großinvestors hoffen Anleger bei ThyssenKrupp derzeit mit einer Zerschlagung in eine Stahl- und eine Technologie-Sparte. Gelingt der Verkauf der verlustbringenden Stahlwerke in Übersee, könnte möglicherweise der gesamte Sektor abgegeben werden und sich das Unternehmen nur noch auf das Technologiegeschäft fokussieren. HSBC Trinkaus bietet Investoren ganz aktuell ein Produkt auf die ThyssenKrupp-Aktie mit einem besonders reizvollen Chance-Risiko-Profil.

Am ersten Oktober ist nicht nur der offizielle Termin für eine Einigung über den neuen US-Haushalt abgelaufen, sondern auch die von ThyssenKrupp selbst gesetzte Frist für den Verkauf der hochdefizitären Übersee-Beteiligungen ihrer Tochterfirma Steel Americas in den USA und Brasilien. Zwar hat der brasilianische Stahlkonzern CSN zuletzt wiederholt sein Interesse an beiden Werken bekundet, doch spielt der Konkurrent dabei laut „aktien-global.de“ auf Zeit, da ThyssenKrupp nach den horrenden Verlusten mit einer Eigenkapitalquote von nur noch acht Prozent dasteht. Kein Wunder, dass bei dem Unternehmen seit Monaten über eine Kapitalerhöhung spekuliert wird und die Essener alles versuchen, um sich über verschiedene Instrumente rund 1,6 Mrd. Euro zu beschaffen. Dazu gehört auch der jüngste Einstieg des nicht gerade als besonders zimperlich geltenden schwedischen Private-Equity-Investors Cevian mit einer Beteiligung von etwas mehr als fünf Prozent. Der Börse hat dieser Schritt gefallen, was den Kursanstieg der Aktie auf Monatssicht von über elf Prozent erklärt, zumal viele Anleger jetzt bei ThyssenKrupp mit einer Zerschlagung rechnen. Dabei soll das unprofitable Stahlgeschäft abgespalten und stattdessen auf die interessantere Technologie-Sparte gesetzt werden.

ThyssenKrupp-Aktie mit weiterem Aufwärtspotential

Die Analysten sind bei ThyssenKrupp noch zweigeteilt. Während die Commerzbank und die Credit Suisse ihre „Buy“- bzw. „Outperform“-Einschätzungen mit Kurszielen von 18 bzw. 23,80 Euro bestätigten und dabei v.a. die Verkaufsfortschritte von Steel Americas an CSN als Begründung in den Vordergrund rücken, rät man bei Independent Research und der DZ-Bank weiterhin zum Verkauf der Aktie. In diesem Zusammenhang werden von beiden Analysehäusern insbesondere die noch immer bestehenden kurzfristigen Risiken ins Feld geführt, wobei Kursziele für den DAX-Titel von 16 bzw. nur 14,50 Euro genannt werden. Das charttechnische Bild deutet laut „aktiencheck.de“ nach dem Durchkreuzen mehrerer gleitender Durchschnittslinien nach oben auf weiter steigende Kurse hin. Laut dem „Aktionär“ würde oberhalb von 18,55 Euro ein neues Kaufsignal entstehen.

Nach oben mehr gewinnen …

HSBC Trinkaus & Burkhardt bietet mit dem neuen bis Dezember 2014 laufenden Puffer-Plus-Zertifikat auf ThyssenKrupp seit kurzem eine interessante Struktur, die v.a. von leichten Kursanstiegen bei der Aktie profitiert. Dabei handelt es sich im Prinzip um einen Sprinter mit einer zusätzlichen Airbag-Absicherung. Betrachtet man zunächst die Oberseite, so partizipiert der Anleger innerhalb der 8-prozentigen Spanne zwischen der Startmarke bei 18,12 Euro und dem Stopp-Kurs bei 19,57 Euro doppelt an einem Kursanstieg. Sollte der Basiswert am Ende also mindestens bei 19,57 Euro notieren, würde das Zertifikat bei einem Nennwert von 100 Euro bei Fälligkeit zum Höchstbetrag von 116 Euro zurückgezahlt. Im Vergleich dazu müsste die Aktie bei einem Direktinvestment ohne Berücksichtigung einer möglichen Dividende schon doppelt so stark auf über 21 Euro ansteigen, um auf die gleiche Rendite zu kommen.

Nach unten weniger verlieren …

Sollte sich der Basiswert negativ entwickeln, kommt die intelligente Absicherung über den Airbag-Mechanismus ins Spiel. Wichtig dabei ist die bei 15,40 Euro festgelegte Barriere, was 85 Prozent des Auflageniveaus entspricht. Ist die Aktie bei Fälligkeit maximal bis auf diese Marke gefallen, greift der Teilschutz und das Papier wird vollständig zum Nennbetrag zurückgezahlt. Fällt der Verlust beim Basiswert dagegen noch etwas stärker aus, zeigt der Airbag seinen Nutzen, indem er den Abschlag immer um einen bestimmten Faktor abfedert. Wie viel der Investor letztendlich zurückerhält, wird durch die Partizipationsrate auf der Unterseite bestimmt. Sie ergibt sich aus dem Quotienten zwischen Ausgangslevel und Barriere-Niveau (100/85 = 1,176471). Sollte der Verlust bei der Aktie also z.B. 30 Prozent betragen, würde der Restwert von 70 Prozent mit dem Faktor 1,176471 multipliziert. Das Zertifikat würde in diesem Fall zu 82,35 Prozent des Nennbetrags zurückgezahlt. Der Abschlag würde mit 17,65 Prozent gegenüber der Direktanlage immerhin um mehr als zwölf Prozent geringer ausfallen. Mit einem sich ausweitenden Verlust wird die Differenz zwischen Zertifikat und Aktie allerdings immer geringer. Fällt der Basiswert beispielsweise um 50 Prozent, würde der Vorteil über das Zertifikat „nur“ noch knapp neun Prozent betragen.

Der Börse Go Tipp:

Puffer-Plus- oder besser Airbag-Sprint-Zertifikate bieten Anlegern ein interessantes Chance-Risiko-Profil, die mit einer leichten Aufwärtsbewegung beim Basiswert rechnen, im Negativ-Szenario aber nur von moderaten Kursrücksetzern ausgehen. Anleger sollten allerdings beachten, dass es hier in der Regel keine Seitwärtsrendite-Chance gibt.

ThyssenKrupp Puffer-Plus-Zertifikat

Emittent/WKN:

HSBC / TB4VPT

Laufzeit:

30.12.2014

Preis: (08.10.2013)

Geld / Brief: 99,92 € / 100,42 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten