Kommentar
11:42 Uhr, 29.08.2013

ThyssenKrupp – wohin geht die Reise?

Erwähnte Instrumente

  • Inline Optionsschein auf Thy
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  • Inline Optionsschein auf Thy
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Die volatile ThyssenKrupp-Aktie hat in diesem Jahr bereits eine starke Berg- und Talfahrt hinter sich gebracht. Aktuell geht die Tendenz wieder leicht nach unten. Spekulativ ausgerichtete Investoren, die bei dem Stahlwert von einem Seitwärtstrend ausgehen, können mit nur noch wenige Wochen laufenden Inline-Optionsscheinen sehr hohe Renditen erzielen.

Die „Wirtschaftswoche“ brachte die Lage bei ThyssenKrupp vor kurzem auf den Punkt: „Stahlriese in der Krise“. So fuhr der Konzern aufgrund hoher Abschreibungen in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 1,205 Mrd. Euro ein. Für das Gesamtjahr 2012/2013 soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im fortgeführten Geschäft aber wie geplant bei rund einer Mrd. Euro nach 1,4 Mrd. Euro im Vorjahr liegen. Was dem Unternehmen wie ein Klotz am Bein hängt sind vor allem die Übersee-Beteiligungen der Tochterfirma Steel Americas in den USA und Brasilien, die zusammen mehr als zwölf Mrd. Euro kosteten. Allerdings ging das Konzept, billigen brasilianischen Rohstahl in Amerika weiterzuverarbeiten nicht auf und führte zu hohen Abschreibungen, so die „Wirtschaftswoche“ weiter.

Keine klare Tendenz erkennbar

Ein Stocken bei den Verhandlungen über die Beteiligungsverkäufe, sowie Gerüchte über eine bevorstehende Kapitalerhöhung bei dem mit fünf Mrd. Euro verschuldeten Konzern brachten die Aktie zuletzt wieder stärker unter Druck, nachdem sich das Papier von seinem April-Tief bei 13,11 Euro wieder bis auf 17,44 Euro im Juli erholt hatte. Auch Neil Sampat von dem japanischen Analysehaus Nomura senkte kürzlich seine Einschätzung für die ThyssenKrupp-Aktie von „Buy“ auf nur noch „Neutral“ und nahm sein Kursziel von 17 auf 15,50 Euro zurück. Dagegen bleibt Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe nach Spekulationen über eine Unterstützung einer Kapitalerhöhung durch diverse Hedgefonds weiterhin optimistisch für den Industriewert und bestätigte seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 19 Euro. Aus charttechnischer Sicht zeigt sich laut dem „Aktionär“ für die bei 15,80 Euro notierende Aktie ebenfalls kein eindeutiges Bild. So ist der seit Januar 2013 bestehende Abwärtstrend bei 17,16 Euro ebenso noch intakt wie der kurzfristige Aufwärtstrend bei 15,19 Euro, wobei beide Trendlinien auf eine Dreiecksformation zulaufen.

Digitale Rendite-Chance mit Inline-Optionsscheinen

Spekulative Investoren, die vor diesem Hintergrund in den nächsten vier Wochen eher mit einer Seitwärtsentwicklung bei der ThyssenKrupp-Aktie rechnen, könnten den einen oder anderen Inline-Optionsschein ins Kalkül ziehen. Um hier in den Genuss der festen Rückzahlung von zehn Euro zu kommen, gilt es allerdings immer zu beachten, dass der Basiswert zu keinem Zeitpunkt weder die untere noch die obere Knock-Out-Schwelle berühren oder durchbrechen darf. Tritt dieses unerwünschte Szenario bei den digitalen Produkten aber dennoch ein, verfällt der Optionsschein sofort wertlos und kann nur noch steuerlich mit einem Erinnerungswert von 0,001 Euro angerechnet werden.

Kurzläufer ermöglichen hohe Renditen

Auf der anderen Seite winkt dem Investor eine sehr hohe Rendite, die sich beispielsweise bei einer Laufzeit bis 20. September 2013 und Schwellen bei 13,00 und 19,25 Euro auf immerhin 5,82 Prozent bzw. mehr als 97 Prozent p.a. beläuft. Die Sicherheitsabstände betragen bei dem Produkt der Société Générale(SG4AT7) noch 17,72 (unten) bzw. 21,84 Prozent (oben). Eine ähnliche Ausstattung (SG4AT4), bei der die Aktie sogar noch bis auf knapp 11,75 Euro fallen, bzw. fast bis 18,50 Euro steigen könnte, erbringt aktuell eine Maximalrendite von 4,71 Prozent bzw. annualisiert von über 73 Prozent. Wer noch etwas spekulativer unterwegs sein möchte, könnte auch zu einem Inliner mit Knock-Out-Schwellen bei 12,50 und 17,75 Euro (SG4AT6) greifen. Der Puffer nach unten beträgt hier noch fast 21 Prozent, nach oben beträgt der Abstand allerdings nur noch gut zwölf Prozent. Geht dieses Szenario auf, erzielt der Anleger auf Sicht von knapp vier Wochen eine Rendite von fast 14 Prozent bzw. stolzen 370 Prozent p.a. Noch riskantere Produkte mit p.a.-Renditen von über 1000 Prozent sind bei der Société Générale ebenfalls verfügbar. Allerdings würde der Sicherheitsabstand nach unten dabei unter zehn Prozent betragen, was angesichts der aktuellen Schwäche der Aktie wohl nur für Investoren sinnvoll wäre, die mit keinen weiteren Rücksetzern mehr rechnen. Da auch die Märkte momentan korrigieren, könnte der Knock-Out hier schneller erfolgen, als vielleicht gedacht. Darüber hinaus bietet die Société Générale neben den nur noch bis 20. September laufenden Inlinern auch weitere Produkte auf den Stahlriesen mit quartalsweisen Fälligkeiten bis Juni 2014 an.

Inline-Optionsscheine der Société Généraleauf ThyssenKrupp:

WKN

KO unten

KO oben

Abstand unten

Abstand oben

Max.

Rendite

Max.

Rendite p.a.

Finale Bewertung

SG4AT7

13,00

19,25

17,72%

21,84%

5,82%

97,16%

20.09.13

SG4AT4

11,75

18,50

25,63%

17,09%

4,71%

73,76%

20.09.13

SG4AT6

12,50

17,75

20,89%

12,34%

13,77%

370,04%

20.09.13

Der BörseGo Tipp:

Die vorgestellten Inline-Optionsscheine eignen sich für spekulativ ausgerichtete Investoren, die bei der ThyssenKrupp-Aktie in den nächsten vier Wochen eher von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen. Wegen des permanenten Knock-Out-Risikos sollten aber grundsätzlich nur kleine Positionen eingegangen und je nach Kurserwartung lieber die etwas defensivere Ausstattung gewählt werden.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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